Die Medien haben es natürlich nicht verabsäumt, daraus mindestens die Katastrophe des Monats zu machen. Premierminister und Finanzminister mussten sich entschuldigen, irgend ein leitender Beamter trat zurück. Um der interessierten Öffentlichkeit ein eindrückliches Bild von dieser ungeheuren Tragödie zu liefern, wurde von den findigen Reportern eine Betroffene aufgesucht (Mutter von ca. 5 kleinen Kindern). Was die Reporter der Mutter gesagt haben, _bevor_ sie die Aufnahme gemacht haben, weiß ich natürlich nicht. Zu sehen war dann die nahezu verzweifelte Mutter, die sich dahingehend äußerte, nicht mehr zu wissen, wie es jetzt nach diesem Datendiebstahl weitergehen soll, "noch dazu jetzt vor Weihnachten" ... !
Wie gesagt, ich war ja nicht dabei, aber anscheinend hatte man das der Frau so serviert, als ob mit den "gestohlenen" bzw. verlorengegangen Daten auch die Kinderbeihilfe gestohlen / verloren worden wäre und dadurch, dass jetzt nicht befugte Personen möglicherweise ihre Kontoverbindung kennen, selbige Finsterlinge problemlos in der Lage wären, das Konto abzuräumen. Die Frage, was sie denn jetzt konkret befürchte und warum, wurde weder gestellt noch beantwortet.
Wieder ein schöner Fall für Panikmache, auch wenn - falls die CDs wirklich in die "falschen" Hände geraten sein sollten -, es nunmehr ganz real auch ein höheres Bedrohungspotential bei Identitätsdiebstahl gibt. Aber hier ist ganz offensichtlich Schindluder mit dem Wort "verloren" getrieben worden.
Gruß, Gerhard