Der Virenscanner AVG ist einer kostenlosen und einer kommerzielle Version erhältlich. Jetzt sorgt ein aktuelles Updates des Scanners für enormen Ärger. Die Antivirus-Software erkennt eine Windows-Systemdatei fälschlicherweise als Trojaner und empfiehlt das Löschen dieser Datei.
Konkret handelt es sich um die wichtige Windows XP-Systemdatei user32.dll. Folgt man dem Rat, wird Windows XP dadurch entweder unstabil oder fährt im ungünstigsten Fall erst gar nicht mehr hoch. AVG hat inzwischen erklärt, dass das Problem auftritt wenn die Version 8.0 der Virenscanners per Update auf die neue Viren-Datenbank aktualisiert wird.
Sowohl die kostenlose als auch die kommerzielle Variante sind betroffen. AVG hat das Problem auf seiner Webseite inzwischen ausführlich beschrieben. Dabei wurde auch eine Schritt-für-Schritt Anleitung veröffentlicht, mit der sich ein beschädigtes Windows wieder reparieren beziehungsweise hochkriegen lässt.
Für die manuelle Reparatur wird eine Original-Windows-Setup-CD benötigt. Inzwischen hat AVG auch ein Reparatur-Tool veröffentlicht das hilft, wenn keine Windows-Setup-CD verfügbar ist. Alle Infos zur Sache und das Fix-Tool gibt es hier: AVG Support. Inzwischen hat AVG den Fehler übrigens beseitigt und den falschen Eintrag aus der AVG-Virendatenbank entfernt.
Michael Nickles meint: Shit happens. Wirklich verzeihlich ist diese Sache allerdings nicht. Die kostenlose Version von AVG ist recht verbreitet und ich möchte nicht wissen, wie viele weniger erfahrene PC-Anwender ihr Windows geschrottet haben. Und wenn Windows nicht mehr hochfährt, dann kann man auch nicht im Internet nachgucken was passiert ist, kommt an die AVG-Supportseite erst gar nicht mehr ran.
Verzweifelte haben dann sicherlich eine Windows-Neuinstallation durchgeführt. Generell haben Hersteller von Viren-Scannern keine wirkliche Chance, Fehlalarme auszuschließen. Es kann immer passieren, dass eine Signatur der Viren-Datenbank auch im Programmcode eines "anständigen" Programms gefunden wird.
Dass ein Anti-Viren-Tool allerdings zu blöd ist, seine Updates dahingehend zu überprüfen, dass sie wichtige BEKANNTE Windows-Systemdateien in Ruhe lassen, das ist schon eine verdammt peinliche Nummer.