Die Zahl der Menschen, die den Blick nicht mehr von ihrer Uhr abwenden, ist aktuell noch gering. Das wird sich ändern, wenn "Rechner am Handgelenk", sogenannte "Smartwatches" tatsächlich das nächste große Ding werden.
Mehrere Größen aus der Mobilbranche arbeiten an Smartwatches oder haben bislang (vermutlich) eher noch erfolglose auf den Markt gebracht. Jetzt wurde neue Details zu einer Smartwatch von LG bekannt, die eventuell bereits in den kommenden Wochen fertig wird: die G Watch:
LG setzt bei der G Watch auf Googles neues Android Wear System, ein Ableger des mobilen Betriebssystems der speziell für "anziehbare Rechner" optimiert ist. Ein gewichtiges Feature ist dabei unter anderem die Bedienung per Sprachsteuerung.
Gemäß Präsentation von LG soll die G Watch ein schlankes zeitloses Design haben und in den Farbvarianten "Stealth Black" und "Champagne Gold" kommen. Wohl fühlen, sollen sich die G Watches auch bei Outdoor-Aktivitäten, weil wasser- und staubresistent. Angaben zur Wasserdichtigkeit macht LG nicht. Und gerade hier gibt es bekanntlich großer Unterschiede von spritzwasserfest bis zum Tauchen geeignet.
Als recht spektakulär kann die Ankündigung bewertet werden, dass das Display der Uhr permanent eingeschaltet ist. Gerade bei einer "Uhr" ist wenig Platz für einen "fetten" Akku.
Viele Bilder und bislang eher kümmerliche technische Details gibt es auf der offiziellen Webpräsenz zur G Watch.
Michael Nickles meint:
Zwei Dinge sind entscheidend. An mein Handgelenk kommt ausnahmslos eine Uhr, die "tauchfest" ist, mit der ich jederzeit auch schwimmen kann. Und dass eine Uhr ihre Informationen immer anzeigt, das Display also immer an ist, das ist sowieso ein Muss: die Zeit der LED-7-Segment-Uhren aus den 70ern, wo man immer erst draufdrücken musste, damit die Zeit für ein paar Sekunden angezeigt wird, ist vorbei.
Ich bezweifle, dass sich die G Watch für längeres Schwimmen eignet, aber generell ist LG (bezüglich meiner Grundanforderungen) schon mal auf dem richtigen Weg.
Es gibt aber noch eine dritte Anforderung an eine Uhr, die ich habe: sie soll nicht restlos scheiße aussehen. Und genau das ist bei der G Watch der Fall. Hier wurde ein eckiges "Smartphone" auf "Armbandgröße" geschrumpft und fertig.
Ein elegantes, zeitloses Design kann ich hier einfach nicht erkennen. Damit meine ich nicht nur die Hardware der Uhr, sondern auch die Display-Inhalte, die auf der LG-Webpräsenz so gezeigt werden.
Es ist halt ein kleiner eckiger Bildschirm, der am Handgelenk festgemacht wird. Trost für LG: dieses Urteil kassieren eigentlich alle bisherigen Smartwatch-Prototypen und Ladenhüter von mir.
Wirklich beeindruckt, hat mich bislang nur die Moto 360 von Motorola (Google), die im Sommer kommen soll.
Das Ding sieht durch sein rundes Display schon mal völlig anders aus, eher nach einer klassischen Uhr als einer Computeruhr.
Anhand der Bilder zur Moto 360 fürchte ich aber, dass die Uhr schon recht groß ist, viel Fläche auf dem Arm braucht. Und da bin ich als Casio G-Shock-Fan eigentlich recht unsensibel.
Apropos Casio: mein Bauch sagt mir, dass es bezüglich LGs Bezeichnung "G Watch" noch ordentlich scheppern wird.