Inzwischen sind gut 10 Jahre vergangen, seit zuletzt eine fette "Internet-Datenleitung" durch den Atlantik gelegt wurde, die Europa mit den USA verbindet.
Die bestehenden transatlantischen Kabel erfüllen ihren Zweck zwar immer noch, es wird jetzt aber dennoch ein weiteres gelegt. Die sogenannte Hibernian Express Verbindung wird über rund 6.000 Kilometer von der amerikanischen Ostküste nach Großbritannien gezogen.
Gebaut wird die Leitung vom Unternehmen Hibernia, das sich auf ultraschnelle Finanzwelt-Verbindungen spezialisiert hat. Die Besonderheit bei der Leitung: sie soll weniger als 60ms Latenz (Verzögerungszeit) haben - es vergehen also weniger als 60ms vom Abschicken eines Datenpakets bis zu dessen Eintreffen.
Die aktuell schnellste transatlantische Verbindung hat eine Latenz von 65ms. Konkret ist die neue Leitung also rund 10 Prozent schneller. Und dabei kostet das Hibernian Express Kabel 300 Millionen Dollar. Und obwohl 6ms Geschwindigkeitsvorteil für 300 Millionen Dollar wie ein Witz klingen, wird das laut Bericht von The Telegraph für die Betreiber ein Bombengeschäft.
Denn: es gibt welche, die bereit sind für diese 6mn Vorteil den geschätzt 50fachen Preis zu zahlen. Und zwar die Finanzwelt. Vollautomatisierte Finanztransaktionen, Börsengeschäfte lassen sich durch die neue Leitung schneller abwickeln.
The Telegraph berichtet von Schätzungen, dass ein Geschwindigkeitsvorteil von einer Millisekunde pro Jahr rund 100 Millionen Dollar Wert ist. Die Verlegungsarbeiten haben inzwischen begonnen, die neue fette Leitung soll bereits 2013 in Betrieb genommen werden.
Michael Nickles meint: Wohlgemerkt: es geht hier nicht um sechs Sekunden, sondern um sechs MILLISEKUNDEN. Also sechs TAUSENDSTEL Sekunden. Es geht also wohl vor allem drum Aktiengeschäfte von Rechnern automatisch in Sekundenbruchteilen abwickeln zu lassen.
Ein sehenswerter Bericht zur computergesteuerten Börse. gibt es hier in der ZDF-Mediathek