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News: Für höchste Ansprüche

Denon bringt externe USB-Soundlösung für 400 Euro

Michael Nickles / 16 Antworten / Baumansicht Nickles
(Foto: Denon)

Musik für feine Ohren und höchste Ansprüche will Denon mit einer neuen USB-Soundlösung  für rund 400 Euro liefern. Konkret handelt es sich beim "DA-300USB High Definition USB" um einen Digital/Analog-Wandler um ein externes Kästchen, das per USB an einen PC angeschlossen wird und sich dort als Soundkarte anmeldet.

Die externe "Soundkarte" kann dann als Alternative zur (eventuell schlechteren) Onboard-Soundlösung des PC verwendet werden. Der DA-300USB bietet mit Advanced AL32 Processing und hochpräzisem D/A-Konverter (32 Bit/192 kHz) laut Denon die gleiche hervorragende Klangqualität wie die Denon CD/SACD-Spieler der Spitzenklasse.

(Foto: Denon)

Alternativ zu USB kann digitale Musik auch über Digital In Coaxial-Buchse oder optisch eingespeist werden. So lassen sich also prinzipiell jegliche moderne Audio-Quellen anschließen. Der Highend-Wandler von Denon macht daraus dann ein analoges Stereosignal, das dann in einen Verstärker eingespeist wird, der dann Lautsprecherboxen versorgt - oder es wird direkt ein Kopfhörer angeschlossen.

Auch Musik aus dem Netz über Streaming-Dienste vom PC oder Mac soll durch den USB-DAC qualitativ deutlich aufgewertet werden. Audio-Fans können das Teil ab Februar für rund 400 Euro kaufen.

Michael Nickles meint:

Zu allererst gilt zu bedenken, dass Begriffe wie "höchste Ansprüche" nicht klar definiert, beliebig interpretierbar sind. Man denke einfach mal an die irren Bezeichnungen, mit denen bereits billigster Onboard-Sound seit zig Jahren beworben wird - Begriffssteigerungen sind da kaum noch möglich, jede erdenkliche Superlative wurde bereits verwurstet.

Selbst billige Mainboards haben Audio-Buchsen bis zum Abwinken, können Sound auch analog gewandelt an einen Verstärker, Aktivboxen oder Kopfhörer rauslassen. Denon will mit dem "DA-300USB High Definition USB" für rund 400 Euro also das noch viel besser machen, was ohnehin jede Kiste grundsätzlich kann. Das mag durchaus funktionieren.

Selbsterklärend ist der externe D/A-Wandler allerdings nur ein Glied in der Kette. Zu allererst braucht es mal erstklassiges digitales Musikmaterial - damit ist mehr gemeint, als ein nächstbester aufgenommener Radio-Stream aus dem Internet, oder irgendeine MP3-Datei. Dann braucht es hinter dem Denon-Kästchen natürlich noch einen angemessen hochwertigen Verstärker und ebenso erstklassige Boxen. Dann kann der "DA-300USB High Definition USB" vielleicht ein Wunder vollbringen.

Ich frage mich allerdings schon arg, welche Zielgruppe dieses 400 Euro Ding glücklich machen soll. Normale Menschen werden vermutlich kaum einen Unterschied zu "Onboard-Sound" hören. Und Highend-Audio-Fans schweben in ganz anderen finanziellen Dimensionen - unter vier bis fünfstelligem Betrag für eine Komponente geht da eigentlich gar nichts.

Oliver321 Michael Nickles „Denon bringt externe USB-Soundlösung für 400 Euro“
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Die Zielgruppe dürften Audio-Fans sein, die für 5m Lautsprecherkabel auch schon mal 1000€ oder für ein HDMI-Kabel 200€ ausgeben.

Xdata Oliver321 „Die Zielgruppe dürften Audio-Fans sein, die für 5m ...“
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So wird (wurde damals  bei High End  ) versucht, die nicht immer einwandfrei konstruierten Frequenzweichen in den Lautsprecher-Boxen zu kompensieren.

Selbst in teuren Boxen oft ein billiger Elko, sogar im Signalweg des Hochton Systems
-- Aber ein Lautsprecherkabel das teurer ist als die gesamten Boxen.

Dabei ist der Elko nicht so schlimm wie eine Inkorrekte  Weiche!

Sogar einige sehr teure High End Boxen haben       richtige       Frequenzgangfehler.
Schade um die da oft recht teuren Weichenbauteile.
Um die noch teureren Keramikchassis oder vergleichbar guten in den Boxen sowieso.

Da hilft dann auch kein daumendickes Vorstufen oder Lautsprecherkabel mehr ..

Eine gut gemachte Hifi Box klingt aber vielleicht  auch an einer - einfachen - Soundkarte recht gut.
Nicht direkt - aber per Hifi Anlage.

Bandeplus Michael Nickles „Denon bringt externe USB-Soundlösung für 400 Euro“
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hmm ja Zielgruppe ist schwierig. Mit viel Anspruch, gutem Quellmaterial, und einem hervorragenden Kopfhörer sicherlich eine gute Onboard Alternative.

Aber wer hat denn gute Boxen (aka Nubert) und dann einen billigen Verstärker davor geschaltet? Jemand mit altem Röhrenverstärker könnte einen guten D/A Wandler vielleicht gebrauchen, aber so ein Mensch braucht sowieso Musik von Vinyl ;-)

Borlander Michael Nickles „Denon bringt externe USB-Soundlösung für 400 Euro“
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Musik für feine Ohren und höchste Ansprüche […] Ich frage mich allerdings schon arg, welche Zielgruppe dieses 400 Euro Ding glücklich machen soll.

Ich wundere mich da auch etwas. Mit einem differenziellen analogen Ausgangssignal (+/-/Masse) hätte man da sicher deutlich mehr Interessenten gefunden…

Andreas42 Borlander „Ich wundere mich da auch etwas. Mit einem differenziellen ...“
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Hi!

Bei Denon findet man jetzt auch eine Produktseite: Link

Ich glaube das Gerät ist weniger als USB-Soundkarte, sondern mehr als Digital-Analogkonverter für mittlere Ansprüche konzipiert. Die Funktion als USB-Soundkarte (bzw. der Anschluss eines PCs auf digitalem Weg) ist nur eine weitere Funktion, die Denon hier zusätzlich eingebaut hat.

Den echten Highend-Bereich werden sie damit sicherlich nicht erreichen (wollen), aber evtl. den User der eine klassische hochwertige Stereo-HiFi-Anlage sein Eigentum nennt und nun noch digitale Audiosignale seinem vorhandenen Stereo-Verstärker zuführen will.
Der DAC verwendet die selben Bauteile, wie andere SACD-Player von Denon. Interessant ist, dass es auch quasi eine Variante mit optischen Laufwerk gibt, die ebenfalls die digitalen Eingänge und die Verwendung als USB-Soundkarte mitbringt: z.B. der Denon DCD-1520AE (Link)
Der DCD-1520AE bringt dann auch noch einen USB-Eingang mit Apple-iPod-Unterstützung mit. Das die dem reinen DAC fehlt, finde ich jetzt bezogen auf die von vermutliche Zielgruppe aber merkwürdig.

Denon-Player (CD, SACD und DVD) hatten schon immer recht hochwertige Klangaufbereitung. Das als Stereo-Addon in Form eines DAC anzubieten, macht durchaus Sinn, wobei ich nicht verstehe, dass man dann auf einen zusätzlichen Front-USB-Anschluß mit Apple-Unterstützung verzichtet hat.

Bis dann
Andreas

PaoloP Michael Nickles „Denon bringt externe USB-Soundlösung für 400 Euro“
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Ich finde das Gerät schon cool aber mit 400€ auch recht überteuert. Kommt diese News von der CES also ist das ein Listenverkaufspreis? In dem Fall dürfte der Strassenverkaufspreis dann bei ~350€ liegen und nach 1-2 Jahren nochmals absinken. Mir wäre das Gerät 200€ wert aber auch nur weil ich kein Gamer bin die mit einer USB Soundkarte eh nix anfangen können. Der seperate Klanregler für den Kopfhöhrerausgang ist in jedem Fall cool. Das kennt man sonst nur von Audio-Interfaces die auch Eingänge für Recording(und einen ASIO Treiber) bieten.

Interessanterweise bietet das Gerät keine Dolby Surround 7.1 Unterstützung, was es für Home-Cinema Freunde gänzlich uninteressant macht.  Da bleiben nur noch die Musikliebhaber übrig. Für Denon's Konzept spricht das es in diesem Preissegment kaum Konkurrenz gibt. Man hat nur die Wahl zwischen billigst oder so richtig arschteuer.

(Auch wenns komisch klingt. mich würde die Midi Unterstützung des Gerätes interessieren. Olaf19 weiss bestimmt worauf ich hinsaus will :D kann ich meine Midi Sequenzer Software, GuitarPro, usw. damit gut laufen lassen?)

Es fragt zwar keiner aber als Boxen für das Gerät würde ich entweder die M-Audio AV40 Studio Monitore empfehlen oder wer es sich leisten mag,  2 Yamaha HS8.

Olaf19 Michael Nickles „Denon bringt externe USB-Soundlösung für 400 Euro“
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Ich frage mich allerdings schon arg, welche Zielgruppe dieses 400 Euro Ding glücklich machen soll.

...und ich frage mich schon arg, warum dir das überhaupt eine Meldung wert ist, Mike :-)

Gibt man bei JustMusic, Thomann, Music Store oder einem anderen gängigen Fachhändler/Versender Suchbegriffe wie "USB Audio Interface" o.ä. ein, sieht man sich einer Fülle an derartigen Geräten gegenüber. 400 EUR sind dabei noch lange nicht die Spitzenklasse - dieses schmucke Gerätchen z.B., kaum größer als meine Hand: http://www.rme-audio.de/products_babyface.php schlägt bereits mit 550 EUR zu Buche, und richtig große Profiteile knacken auch schon mal die 1000-EUR-Schallmauer.

Das alles gibt es aber schon seit Jahren, darin sehe ich nun keinerlei Innovation. Ungewöhnlich ist allenfalls, dass sich ein bislang lupenreiner HiFi-Hersteller jetzt - zumindest preislich - ins Pro-Audio-Segment vorwagt.

CU
Olaf

PaoloP Olaf19 „...und ich frage mich schon arg, warum dir das überhaupt ...“
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hey olaf,

"audio-interface" ist ne ganz andere geschichte, hier geht es dann vor allem um die "Eingänge" (sowie die latenz, bit/khz) für das recording. das denon gerät will nur eine externe deluxe soundkarte für normale customer sein und wildert nicht im bereich der hobby- und berufsmusiker.

Michael Nickles Olaf19 „...und ich frage mich schon arg, warum dir das überhaupt ...“
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...und ich frage mich schon arg, warum dir das überhaupt eine Meldung wert ist, Mike :-)

weil ich glaub, dass das ein interessanter Diskussionsstoff ist! :-)

Prost nach Hamburg!

PaoloP Michael Nickles „weil ich glaub, dass das ein interessanter Diskussionsstoff ...“
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(offtopic) darf ich nochmal fragen, ist das von der CES?

Michael Nickles PaoloP „offtopic darf ich nochmal fragen, ist das von der CES?“
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Es kam als Pressemitteilung per Mail. Warum Du wegen CES fragst, verstehe ich nicht.

PaoloP Michael Nickles „Es kam als Pressemitteilung per Mail. Warum Du wegen CES ...“
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Hallo Mike,

Weil die CES just in diesem Blick, in Las Vegas, läuft und sie weltweit die wichtigste Messe für Unterhaltungselektronik darstellt. Jede 2. Heise Meldung ist im Moment eine gekennzeichnete CES Meldung. Mir ging es nur darum abzuschätzen wie ernst der Preis für das Gerät gemeint ist, da ich ich mich für das Gerät ernsthaft interessiere aber den Preis derzeit noch zu hoch finde. Wenn 400€ der Messe-Preis ist, dann darf man einen Strassenverkaufspreis von 250€ erwarten andernfalls liegt der reale Preis bei ungefähr 350€. (Listenpreise sind immer Mondpreise) Ich kann also davon ausgehen das dass Gerät für unter 200€ nicht so schnell zu haben sein wird. Nichts anderes wollte ich wissen mit meiner Nachfrage :) *thx

Olaf19 Michael Nickles „weil ich glaub, dass das ein interessanter Diskussionsstoff ...“
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Prost ebenso :-)

weil ich glaub, dass das ein interessanter Diskussionsstoff ist! :-)

Da hast jetzt du wieder recht - sieht man schon am lebhaften Threadverlauf.

@Paolo, an MIDI habe ich auch gleich gedacht, musste dazu selbst erst einmal recherchieren - bislang aber ohne Erfolg. Ist wahrscheinlich nicht vorgesehen.

An das Denon-Gerät habe ich ganz bewusst Pro-Audio-Maßstäbe angelegt, weil es sich schließlich auch in dieser Preisklasse bewegt.

CU
Olaf

PaoloP Olaf19 „Prost ebenso :- Da hast jetzt du wieder recht - sieht man ...“
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Ich vermute das Gerät hat den typischen billigen Standard MIDI Chip(der japanischen Firma Taiyo Yuden) eingebaut. (Das sie ganz darauf verzichtet haben mag ich nicht glauben da sie sonst gegen elementare Device-Rules für Windows kompatible Audio-Hardware verstossen würden) Schade, wenn sie wenigstens hier den Roland-GS Standard erfüllen würden, wäre mir das Gerät gleich einiges mehr wert gewesen. Reine Soundkarten mit wirklich guter Midi Untersützung sind ja immer noch rare Perlen ;)

The Wasp Michael Nickles „Denon bringt externe USB-Soundlösung für 400 Euro“
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Und Highend-Audio-Fans schweben in ganz anderen finanziellen Dimensionen - unter vier bis fünfstelligem Betrag für eine Komponente geht da eigentlich gar nichts.

Du verwechselbst wohl Musiker-Equipement mit einer Home-Entertainment Ausstattung. An einer 300€-Teufel-Anlage wird niemand herumnörgeln. Musiker sind nämlich auch nur Menschen, die wissen, dass Geld nicht vom Himmel fällt.

Was das externe Denon-Dings anbelangt. Denon will seine "teure" Wandlertechnik verkaufen und versucht nun mit dem Ding neue Kunden zu gewinnen. Wer sowas braucht... Wer einen alten Receiver hat, der sollte mittels Chinch nicht wirklich schlechtere Ergebnisse erzielen.

Soundchips on Board sind imo nach wie vor Mist. Im PC bietet eine Soundkarte aber ein besseres Preis-/Leistungsverhältnis als dieses Denon-Dings.

Xdata The Wasp „Du verwechselbst wohl Musiker-Equipement mit einer ...“
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Eine richtig billige PA Endstufe* hat mich staunen lassen mit wie kleinen Komponenten (selbst die Elkos sind winzig)  heute so ein Teil neutrale Leistung bringt.

Nichtmal hinter einem dicken  DenonVollverstärker meiner Schwester muss sich die kleine Kiste verstecken.

* PA ist das nicht wirklich, selbst der nachsichtigste Musiker viele sicher in Ohnmacht bei der Bezeichnung.
Aber das Teil macht seine Sache gut, erst eine Maya Soundkarte deckte vielleicht die Grenzen in Vergleich zu teuren Boliden auf.

Bis auf einen dicken Ringtrafo ist da fast nichts drin.

Den Namen sage ich lieber nichtLächelnd immerhin sind eigenartigerweise auch in sehr teuren modernen Endstufen recht kleine Elkos.

Damals zu High End Zeiten undenkbar..