3 Milliarden Dollar hat der 23jährige Chef des Chat-Dienstes Snapchat abgelehnt, die Facebook angeblich für die Übernahme seines Unternehmens geboten hat. Die Idee bei Snapchat ist generell simpel. Bilder die per App an Freunde verschickt werden, löschen sich ein paar Sekunden nach dem Angucken automatisch.
Snapchat ist also das exakte Gegenteil von sozialen Netzwerken wie Facebook, bei denen Nutzer eingestellte Inhalte quasi für die Ewigkeit im Internet abrufbereit machen. Während Facebook soweit bekannt gerade bei den jüngeren Generationen in den USA einen Nutzerschwund erleidet, geht es bei Snapchat rasant aufwärts. Snapchat wurde 2011 gegründet.
Inzwischen werden täglich bereits rund 350 Millionen "Foto-Nachrichen", auch "Snaps" genannt, verschickt. Auch kursiert das Gerücht, dass Google bereits 4 Milliarden Dollar für das Unternehmen geboten haben soll.
Es ist einfach umwerfend, mit welchen simplen Ideen man heute in kurzer Zeit Milliarden schwer werden kann. Irgendwie erinnert mich das aber an die uralte "Kettenbrief-Nummer", die Letzten beißen die Hunde. Zig alte und neue soziale Netzwerke kämpfen um Nutzer, aber irgendwo ist die Zahl der Menschen beschränkt und der Tag hat einfach nur 24 Stunden. Facebook, Google+, Twitter, Instagram, Tumblr, Snapchat - wie viel von dem Zeugs verkraftet der Planet noch?
Zu Snapchat: bei uns ist der Dienst glaub noch nicht so verbreitet und bekannt, drum ein paar Infos dazu. Zu aller erst mal ist Snapchat wohl ein sogenannter "Sexting"-Dienst. Dabei knipsen Leute erotische Bilder von sich selbst und verschicken/tauschen sie dann als "Kurznachrichten".
Bei Snapchat wiegen sich viele dabei wohl in Sicherheit, weil sie glauben, dass pikantes Bildmaterial nach ein paar Sekunden (ich glaube maximal 10) sich automatisch selbst zerstört. Diese Annahme ist natürlich Schwachsinn. Aus dem Bauch raus behaupte ich mal, dass vermeintlich gelöschte Dateien sich gewiss noch aus dem Smartphone-Speicher rausholen lassen.
Oder "Snaps" werden einfach mit einem Screenshot-Tool abgeknipst, bevor sie verschwunden sind. Wenn man es dumm anstellt, dann kriegt der Versender eines Snaps es mit, wenn ein Screenshot durchgeführt wurde. Im Netz gibt es inzwischen allerdings genug Anleitungen, wie es richtig (heimlich) gemacht wird. Garantiert heimlich ist natürlich auch die billige (wenn auch qualitativ schlechte Lösung), den Bildschirm des Smartphones einfach mit einer Digitalkamera (oder einem zweiten Smartphone) abzufotografieren.
Weiter gilt, dass Snaps natürlich erstmal in der Cloud von Snapchat landen. Laut Snapchat-Erklärung werden Snaps von den Servern gelöscht, sobald die Empfänger sie abgeholt haben (und sie vermutlich von der NSA für die Ewigkeit gespeichert wurden).
Wie immer man es dreht: es ist närrisch zu glauben, dass Fotos die per Snapchat verschickt werden, garantiert nach Sekunden für immer verschwinden.Inzwischen gibt es auch eine "Fangemeinde", die sich drauf spezialisiert hat, erotische Snapchat-Bilder zu sammeln und im Internet zu veröffentlichen.
Eine kurze Suche auf Tumblr bringt zahlreiche Screenshots von Snapchat-Bildern jeder Geschmacksrichtung. Wer sich mit Tumblr nicht auskennt, hier die passenden Tipps dazu:
Tipp: Tumblr - Bilder und Videos aller Geschmacksrichtungen finden