Seit 2008 kämpft RealNetworks um seinen "Hardware-DVD-Ripper". Das ist eine Lösung, mit der sich kopiergeschützte DVDs auf Festplatte übertragen und von dort abspielen lassen. Um Zoff mit der Medienindustrie zu vermeiden, werden die gerippten DVDs auf der Platte mit einem eigenen Kopierschutz versehen.
Es handelt sich beim Produkt also nicht um eine Knack-Lösung, die einen Kopierschutz entfernt. Dennoch zog die Motion Picture Association of America (MPAA) in der Sache vor Gericht, um die Archivierungs-Lösung verbieten zu lassen (siehe Prozess um DVD-Ripper-Tool hat begonnen).
Nach rund einem Jahr hartnäckiger Verhandlungen, ist die Sache jetzt erledigt. Laut Bericht von Cnet wird es keine "DVD-Ripping-Lösungen" von RealNetworks mehr geben - weder als Standalone-Geräte, noch als PC-Software (RealDVD).
Die Geschichte endete mit einem Vergleich zwischen RealNetworks und der MPAA. RealNetworks darf seine Produkte nicht mehr anbieten und wurde zudem dazu verdonnert, 4,5 Millionen Dollar Anwaltskosten der MPAA zu übernehmen.
Michael Nickles meint: Es war zu vermuten, dass RealNetworks mit seiner Idee keine Chance hat. Denn: Um geschützte DVDs auszulesen MUSS deren Kopierschutz umgangen werden. Ob dann ein neuer anderer Kopierschutz über die Daten gejubelt wird, ist in dieser Sache irrelevant.
Ohnehin war die Methode total vergreist. DVDs wurden 1:1, also ohne "Qualitätsverlust" rübergezogen und mit allen "Extras" - egal ob man die haben wollte oder nicht. Das machte pro Film also eine Speicherkapazität von 4-8 GByte fällig. Weitaus effektiver ist es schon lange, Filme in einem modernen Kompressionsformat wie H.264 zu archivieren.
Das schrumpft die Datenmasse enorm, wobei kaum Qualität verloren geht. Und gerade bei mobilen Playern mit eher geringer Speichergröße, wird kaum jemand Interesse haben, für einen Film 4-8 GByte zu opfern.