Sony hat ihr eigenes Audioformat "Atrac" beerdigt. Das seltsame System, das nur wenige User verirren konnte, wird in den Sony-Produkten ersetzt durch WMA, AAC und MP3.
Die Sony-Connect-Shops, die dieses Format verkaufen, werden geschlossen, sie sollten iTunes Konkurrenz machen.
Die neuen Sony-Player NWZ-A81x und NWZ-SxF laufen mit WMA (DRM 10), AAC und MP3. Sie haben eine Speicherkapazität bis 8 GB und sollen auch JPG und MPEG4 abspielen können.
Meinung: So was Ätzendes: Ein propietäres Sound-Format, das keiner abspielen kann, außer man installiert die Sony-Codecs, die es tatsächlich gab. Unterstützt hat dieses Format auch kaum jemand, endlich ist es weg. Hurra!
Quelle: futurezone
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Und wird durch ein anderes proprietäres format (DRM-WMA) ersetzt. Von wegen hurra! Na, schönen dank auch!
mr.escape
Richtig, regelrecht vom Regen in die Traufe.
Na wenigstens bieten sie mit mp3 eine weitverbreitete Alternative an. AAC ist auch einigermassen verbreitet, das kann ja vom iPod wiedergegeben werden. Dass das offene und freie ogg/vorbis mal wieder ignoriert (boykottiert?) wird, disqualifiziert Sony wieder einmal mehr.
Andere proprietäre SONY-Kreationen sollten umgehend folgen, wie z.B. der Memory-Stick. Für mich wäre allein das ein absoluter Ausschlussgrund z.B. beim Kamerakauf - von sonstigen SONY-Aversionen mal ganz abgesehen...
Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber ist Atrac nicht ursprünglich für die MiniDisk - ebenfalls eine Sony-Erfindung - konzipiert gewesen? Damals, Anfang der Neunziger, gab es zwar schon MP3, es spielte aber noch längst nicht die Rolle wie heute.
Die MiniDisk komprimiert das Audiomaterial auf 20% (WAV = 100%), das entspricht von der Datenmenge etwa einer MP3 mit 256 kbps. War für die damalige Zeit gar nicht so übel - dcc zB. (Digitale Compact Cassette von Philips, wurde nach wenigen Jahren als Flop eingestellt) schaffte 25%.
Wird die MiniDisk denn nun auch eingestellt? Müsste eigentlich, wenn es kein Atrac mehr gibt. Weiß aber nicht, ob ich das wirklich zum Jubeln finden soll - und, wie Mr. Escape schon schrieb, was nun ausgerechnet an (DRM 10) besser sein soll.
CU
Olaf
nö da liegst du Goldrichtig.... haste wohl vorm absetzen des Postings nochmal bei der Wikipedia geschmult wa? *g*
http://de.wikipedia.org/wiki/Adaptive_Transform_Acoustic_Coding
aber davon mal ganz abgesehen, wer kauft SAUny???
mfg
chris
Die Zahlen hatte ich schon im Kopf, als ich noch gar kein Internet besaß :-)
Um die MiniDisk mache ich mir deswegen sorgen, weil es keine passende Alternative dazu gibt, wenn man unterwegs Tonaufnahmen machen will (das ist bei mir so eine Art verschärfte Konkurrenz zum Fotografieren). Wenn es MP3-Player mit Mikrofonanschluss gäbe, würde ich MiniDisk sofort sausen lassen, aber merkwürdigerweise hat diese Marktlücke anscheinend noch kein Mensch entdeckt...
CU
Olaf
Du hörst es sicherlich nicht gerne... ahhber der iPod kanns
http://www.amazon.de/Belkin-TuneTalk-Stereo-Mikrophon-Video/dp/B000IZTCQA
Technische Details
* Erweitert den iPod Video zu digitalem Diktiergerät.
* Integrierte omnidirektionale Mikrofone. Anschluss eines weiteren externen Mikrofons oder einer weiteren Audio-Quelle möglich. (3,5mm-Klinke).
* Anpassbare Empfindlichkeit an jeweilige Aufnahmesituation.
* LED-Anzeige informiert über den Aufnahme-Status.
* Keine weitere Software nötig. Kompatibel für iPod Video und iPod Nano, (2. Generation).
mfg
chris
...denn man muss erst so einen hässlichen "Belkin-Adapter" für 50 € unten anflanschen, um eine 3,5mm-Klinkenbuchse für den Mikrofonanschluss zur Verfügung zu haben. Aber immerhin, besser als nichts... wenn man schon einen iPod hat, ist das wohl eine Überlegung wert.
THX
Olaf
mr.escape
Nun aber junger Mann!
Tonaufnahmen gingen schon mit meinem 4-5 Jahre alten Archos Multimedia!
http://www.archos.com/products/accessories/audio.html?country=global&lang=en
Der letzte Artikel auf der Seite.
Tatsächlich... der hat einen Klinkenanschluss für Mikrofone. Nicht übel, alles was ich bislang gesehen habe, waren "Diktiergerät-Surrogate" mit eingebautem Schrottmikrofon aber eben ohne Anschluss.
Bleibt die Frage, ob die Aufnahmen über den Archos qualitativ mithalten können. Im Fachhandel sagte man mir vor einiger Zeit, MiniDisk wäre in der Klangqualität deutlich überlegen - das deckt sich dann auch mit den Aussagen von beeper und Wilbo1 weiter unten.
CU
Olaf
Normalerweise sollte der Archos in Wave Format aufzeichnen können und was daran schlechter sein soll, als bei einem komprimierten Verfahren weiß ich nicht. Dann habe ich eine riesige FP zur Verfügung, die ich mit Aufnahmen über einen Tag, oder noch länger wohl kaum voll kriegen werde.
Gut, man muss sich seine Aufnahmen halt noch zu Hause in das gewünschte Format umrechnen lassen, aber solange man nicht selbst mitrechnen muss, sollte auch dies nicht das Problem sein.
Ganz im Gegenteil - das ist sogar noch viel besser, wenn er im WAV-Format aufzeichnet, denn das ist ein unkomprimiertes und somit verlustfreies Format. Ins MP3-Format konvertieren kann man immer noch, das ist ja kein großer Akt.
Nun definiert sich die Klangqualität aber nicht nur über das Format der Audiodateien, sondern zu einem mindestens ebenso großen Anteil über die Qualität der Wandler. Hier liefert mein oller MD-Recorder sehr ordentliche Ergebnisse ab. Wenn der Archos diesbezüglich auch nur halbwegs mithalten kann, wäre er eine mehr als ernst zu nehmende Alternative. Denn der Riesennachteil von MiniDisk ist und bleibt, dass ich die Medien am PC/Mac nicht einlesen kann: ich muss schon den Recorder über Audio anschließen und die Sachen 1:1 überspielen, was eine langwierige Angelegenheit ist.
THX
Olaf
@ Olaf19: Vielleicht könnte folgendes Produkt die von dir angesprochene Marktlücke schließen: Der "ZOOM H-4". Zu beziehen bspw. bei : http://www.thomann.de/de/zoom_h_4.htm Kostet zwar kanpp 300€, soll dafür aber sehr, sehr gute Qualität bieten. Verglichen mit MiniDisc Recordern und der Tatsache, dass die eingebauten Mikrofone ebenfalls gut sein sollen, ist der Preis aber meines erachtens okay. Ich selbst habe das Gerät nicht ausprobiert, las aber darüber in dem Musikmagazin "Intro" Positives.
Hi Finne,
das ist ein sehr guter Tipp. Zoom ist ein renommierter Hersteller für Homestudio-Equipment, die bauen insbesondere ziemlich preiswerte und recht ordentliche Effektgeräte. 300 € erscheint mir anhand des Gebotenen nicht zu teuer, mein MiniDisk-Walkman hat seinerzeit auch 400 DM gekostet (als Auslaufmodell, davor 600 DM). Auf Mehrspuraufnahmen und eingebaute Mikrofone könnte ich allerdings verzichten, evtl. gibt es da noch eine etwas günstigere Alternative ohne diese Features.
Auf jeden Fall scheint sich auf dem Gebiet des mobilen Recordings in den letzten 2 Jahren eine Menge getan zu haben - so lange müsste es ungefähr her sein, dass ich mich zuletzt erkundigt habe.
THX für die Tipps
Olaf
Die Mini-Disc war für mich schon immer ein Nischenprodukt, sowie die DAT Recorder.
Deswegen und der Tatsache, dass die Dinger von Sony kommen, trauere ich den Komponenten keine Sekunde nach..
...sind - oder zumindest waren für lange Zeit - Standard in Tonstudios. Seit dem Aufkommen der CD-Brenner dürften die allerdings stark auf dem Rückzug sein.
Klar sind das Nischenprodukte - wenn man aber nun mal zu deren Zielgruppe gehört...
CU
Olaf
Nein, wieso sollte die Minidisc nun eingestellt werden? Die Minidisc musst du ja nicht mit in Atrac vorkomprimierten Daten füttern sondern mit unkomprimierten Rohdaten über einen Analogeingang des Geräts. Und im Gerät ist der Atrac-Codec grad direkt in Hardware implementiert eingebaut.
Lediglich direkte Atrac-Wiedergabe auf dem PC wird es nicht mehr geben.
Naja, ich hatte mich gefragt, ob Sony nicht Atrac insgesamt fallen lässt - also auch keine Hardware (MiniDisk-Recorder) mehr baut. Aber so scheint der Artikel nicht gemeint gewesen zu sein.
CU
Olaf
Ja, die gute alte Minidisk.....dafür war Atrac.
95% der heutigen MP3-Player kommen an die Klangqualität der Minidisk nicht ran.
So siehts aus. Ich habe noch so ein Teil liegen samt Hifi-Komponente.
Damals gab es keine Alternative.
Das MP3-decodierverfahren ist standardisiert, die umwandlung der PCM-daten von der analogen elektronik abhängig und die entwicklung der encoder nicht stehen geblieben.
mr.escape
Um für den Amateurbereich gute Sound Aufnahmen zu machen vor allem mit Voice ist die Qualität der Minidisc mit dem ATRAC3 Format einfach nicht zu toppen.
Die HI-MD Geräte Serie welche es gibt kann man ja via USB direkt am PC anschliessen und auch Dateien übertragen. Gute Audio Schnittsoftware unterstützt ja längst ATRAC Codecs und sonst konvertiert man halt schnell mit wenig Verlust nach wav.
Ich finde es schade wenn dieses gute Format aussterben sollte.
beeper
Wenn es dir um Sprachaufnahmen mit allenfalls stark reduzierter Bitrate geht, kann ogg/vorbis für dich womöglich eine gute Alternative darstellen.
Dem kann ich mich nur anschließen. Das ATRAC3-Format ist qualitätsmäßig deutlich besser als MP3 oder OggVorbis, bei gleichzeitig geringerem Speicherplatz. Mein MiniDisc-Player spielt mit 1 AA-Akku 25-30 Stunden und eine 1GB Disc kostet zwischen 5 und 6 Euro!
Für MP3 mag das stimmen, besonders bei niedrigeren bitraten, aber für OggVorbis mit großer sicherheit nicht.
mr.escape
Guten Tag
>>Das ATRAC3-Format ist qualitätsmäßig deutlich besser als MP3 oder OggVorbis, bei gleichzeitig geringerem Speicherplatz.
Das klappte aber auch nur in den Werbebroschüren von Sony, wenn man den ATRAC3plus-Codec benutzte und wenn man mit den FhG-, Quictime oder Xing-Codecs vergleicht. "Ganz fest dran glauben" war dabei aber die wichtigste Komponente, ATRAC3 wohl aber die schwächste.
Nimmt man nur mal die Masslistening-Tests auf Hydrogenaudio.org als Vergleichsmasstab, so bot ATRAC3 weit unterdurchschnittliches, während ATRAC3plus eigentlich auch nur ein Lossy-Codec unter vielen ist, keine erwähnenswerte Marktdurchdringung mehr hat, weil die MD auch nur noch ähnlich den Tonbändern, dem Vinyl, den DAT und Hifi-Videorecordern für Liebhaber interessant ist. (Und eben für mobiles Recording im Consumer-Bereich, Semiprofessionell wäre glaub ich übertrieben).
Die Zahl derer die überhaupt den Connect-Shop, die (Hi-)MD oder Sony vermissen werden, dürfte angesichts des Überangebotes an Wiedergabegeräten für
mp3
ogg
aac, m4a, m4b, AIFF ...
wma
wav
flac
musepack
aacplus
mp3pro
wavepack
ape, mac
CD (Disclady)
...
die ohne DRM, Serial Copy Management System (SCMS), SonicStage, XCP Rootkits, Serienabmahnungen und Sony selbst auskommen, extrem gering sein.
>95% der heutigen MP3-Player kommen an die Klangqualität der Minidisk nicht ran.
Werbelügen werden auch nicht unbedingt durch zigfache Wiederholung waren. Obige Aussage jedenfalls ist daneben, weil es auch unter den MD-Abspielgeräten genug minderwertiges und schlechtklingendes gab. Auch sind Vergleiche nur glaubwürdig, wenn man nicht unbedingt einen MZRH1 (letztes Modell) gegen einen "Chinaböller" für 10 Euro oder den mp3-Stick vom letzten Mickey Maus-Heft antreten läßt. Denn da gewinnt immer der Chinaböller und das Comic-Gimmick. Denn setzt man Leistung in Relation zum Preis und dem Ärger den man sich fast immer mit proprietären und verdongelten Geschäftsmodellen (und Sony) einhandelt.
Gruss