Eine grausame Geschichte, die sich seit Jahren hinzieht, hat jetzt doch noch eine Chance, ein gutes Ende zu finden. Seit über acht Jahren sitzt der schottische "UFO-Hacker" Gary McKinnon in Großbritannien in Untersuchungshaft und zittert, weil die USA seine Auslieferung fordert um ihm den Prozess zu machen, bei dem ihm bis zu 60 Jahre Knast drohen.
In den USA gilt McKinnon als der schlimmste "Militärhacker" aller Zeiten, weil er (nach eigenen Angaben) in US-Regierungsrechnern nach Beweisen für die Existenz von UFOs gesucht hat. Brisant am Fall: die "gehackten" Rechner waren anscheinend nur lausig oder gar nicht gesichert und große Datenmassen hat McKinnon mit seinem "analogen Modem" damals vermutlich auch nicht abziehen können.
In Großbritannien hat Gary längst viele (auch prominente) Anhänger gefunden, die nicht akzeptieren, dass ein britischer Staatsbürger wegen so einem Vorfall an die USA ausgeliefert und nicht in Großbritannien verurteilt werden soll. Seine Schuld hat McKinnon längst eingestanden, will aber in Großbritannien "gerichtet" werden.
Zuletzt sorgte die Mutter des "UFO-Hackers" für Schlagzeilen, als sie im April 2010 für die Parlamentswahlen kandidierte um den Fall erneut an die Öffentlichkeit zu bringen (siehe Mutter des UFO-Hackers kandidiert fürs Parlament).
Nach dem Regierungswechsel in Großbritannien gibt es jetzt erstmals eine wirkliche Hoffnung für Gary. Sowohl die neue Innenministerin Theresa May als auch der neue Premierminister David Cameron wollen den Fall persönlich neu überprüfen.
Unter anderem sollen die medizinischen Unterlagen erneut analysiert werden. Aufgrund des Asperger-Syndroms (eine Form von Autismus) ist zu bezweifeln, dass McKinnon belastbar genug für eine Auslieferung in die USA ist.
Wobei das nur ein Aspekt bei der Geschichte ist. Unter Kritik steht auch generell das dubiose Auslieferungs-Abkommen an die USA, das wohl nur eine Einbahnstraße ist. Einen eigenen Staatsbürger an ein anderes Land ausliefern, würde in den USA wohl kaum vorkommen.