Die Grünen haben eine Kampagne für Filesharing gestartet. Sie glauben, dass Kunden für gute Qualität auch einen guten Preis bezahlen. Filesharing würde Kultur verbreiten und nicht verhindern.
Zudem beschweren sie sich über die Lügen der Medienindustrie, die Kopien mit Diebstahl gleichsetzen würden. Es mangele an legalen Alternativen. Stattdessen würden sie mit Lobby-Arbeit Gesetze abpressen, die ihren Profit sichern sollen.
Dazu gibt es ein nettes Video:
Download-Dienste und Tauschbörsen 2.606 Themen, 14.829 Beiträge
Nice !
Sehr ehrlich der Spot und ziemlich ironisch im Bezug auf das Original...
man könnte doch glatt auf die idee kommen, das bald wahlen anstehen....????
aber da die herren ja nach den wahlen immer sooooo vergesslich sind "wir wollen keine erhöhung der mehrwertsteuer...." und solang politiker für das Land UND die wirtschaft arbeiten, glaub ich ihrem gewäsch sowieso nicht.
MACHT FÜR DEN DER SIE NICHT WILL
Hübsch gemacht, und die Aussagen stimmen im Kern. Ja, die Unterhaltungsindustrie beutet ihre Künstler aus, verbreitet Propaganda und drückt durch Lobbyarbeit ihre Interessen in der Gesetzgebung durch. So weit alles richtig.
Nur - die Schlussfolgerung "Filesharing ist fair" geht aus dem Gesagten nicht hervor. Filesharing trägt ganz sicherlich zur Verbreitung von kulturellem Schaffen bei - ob dadurch aber höhere Umsätze entstehen, die die Verluste wieder ausgleichen, die daher rühren, dass Menschen urheberrechtlich geschütztes Material herunterladen, anstatt(!!) es käuflich zu erwerben - das ist reine Spekulation. Einfach zu sagen "Das ist so" ist in der Sache genau so unzulässig wie die Milchmädchenrechnungen der MIFI , die jedes heruntergeladene urheberrechtlich geschützte Werk 1:1 mit einem entgangenen Verkauf gleichsetzen.
CU
Olaf
Moin Olaf,
wer hat denn eigentlich das Recht der Musikindustrie auf hohe Umsätze in Stein gemeisselt?
Meiner Auffassung nach ist der Aufwand Musik zu produzieren in einem Rahmen, der es schon zulassen sollte, das Menschen beispielsweise davon Leben können. Aber warum sich Rockstars und vor allem MI-Manager alle fette Villen hinstellen sollen leuchtet mir nicht ein. Und dennoch lässt sich mit Musik via Merchandising, Konzerten, TV/Rundfunk-Geldern etc. (evtl. noch mal Fantasie einsetzen lassen) immer noch viel Geld verdienen.
Wenn du jetzt sagst, jaaaa aber was ist mit den kleinen, die können nicht so viel verdienen. So entgegne ich: das haben sie dann mit vielen anderen künstlerischen Berufen, zum Beispiel in der bildenden Kunst oder der schreibenden Zunft gemeinsam, das der Anfangsweg sehr beschwerlich sein kann.
Dass die MI zu ihrer Zeit mit Tonträgern unglaublich gut verdient hat war iO und schön für sie. Aber die Zeit ist jetzt abgelaufen, weil die Files sozusagen Flügel bekommen haben.
Die Zeit der Kutscher war auch irgendwann mal vorbei, die Welt hat sich motorisiert..
Grüß dich hulk,
vergiss bei all dem bitte nicht, dass es nur eine kleine Handvoll Stars ist, die sich "fette Villen" leisten können. Die meisten Künstler müssen nebenbei jobben, um zu überleben. "Heute Plattenvertrag und morgen bin ich reich" - so läuft das leider nicht.
> Die Zeit der Kutscher war auch irgendwann mal vorbei, die Welt hat sich motorisiert...
Der Vergleich stimmt nur bedingt. Die Zeit der Kutscher ist ja nicht dadurch vorbeigegangen, dass die Leute eines Tages mitgefahren sind ohne zu bezahlen, sondern weil mit den motorisierten Kraftwagen eine neue Technik Einzug gehalten hat. Dass Audiofiles, noch dazu mit verlustbehafteter Komprimierung, die Tonträger ablösen werden, möchte ich bezweifeln. Ich will nicht jedes Mal erst meinen Rechner hochfahren müssen um Musik hören zu dürfen :-o
CU
Olaf
Oha, mein Lieber, das seh ich aber ganz anders. Ich mag nämlich gar nicht mehr mit den Silberlingen hantieren, die sind bei mir entgültig ausgemustert. Somit seh ich das schon so, daß eine neue Technik Einzug gehalten hat, die eben Extra-Datenträger für Musikfiles zumindest in absehbarer Zeit überflüssig machen wird.
Aber versteh mich nicht falsch, wenn da jetzt innovative Vertriebswege, die für die Konsumenten akzeptabel sind, aufgetan werden spricht selbstverständlich nichts dagegen, wenn man dafür seinen Obolus entrichtet.
http://digital.typepad.com/music/2005/07/mobile_musikdow.html
..sei mal als kleines Beispiel genannt, wie Musiker für ihre Arbeit bezahlt werden können, ohne die (Kutschen)/Musik-Industrie durchfüttern zu müssen.
...und die Booklets, die Inlay-Cards, die Jewelcases - und der Trend zur totalen Ent-Materialisierung von Tonträgern ist mir höchst zuwider. Aber wie gesagt, und um noch einmal auf das Praktische zu kommen: Ich möchte nicht auf meinen Rechner angewiesen sein, um Musik hören zu können. Fürs Internet oder für Texte schreiben ist das okay - Musik ist mir aber doch um einiges zu elementar und zu essentiell. Selbst mein superleiser G5-Mac macht immer noch Laufgeräusche - ich möchte zumindest potenziell die Möglichkeit haben, auch diese letzte akustische Störung noch auszuschalten um einen möglichst 99%igen Musikgenuss zu haben.
Natürlich läuft meistens der Rechner nebenbei, wenn ich Musik höre, und auch er selbst ist oft genug Klangerzeuger... aber die Vorstellung, dass es ohne Rechner gar nicht mehr geht, fände ich schon beklemmend.
CU
Olaf
P.S. Was für eine Soundkarte benutzt du? Sind die Wandler wirklich von gleicher Qualität wie am HiFi-CD-Spieler?
Hallo Olaf & Hulk,
was mich an CDs und MCs schon immer gestört hatte - man musste sich oft durch mittelmäßige oder sogar schlechte Stücke durchquälen, bis man ein Stück genießen konnte, was man richtig gut fand.
Besonders schlimm war dies bei Cassetten - vorspulen, anhalten und kurz reinhören - weiterspulen, weil das gesuchte Stück immer noch nicht da war - zurückspulen, weil man zu weit gespult hatte...
Und dann noch die ganze Fummelei, wenn man einen Bandsalat hatte.
Grausam...
CDs sind da natürlich nicht so schlimm - und doch nervt die ständige Weiterschalterei am CD-Player.
Außerdem findest du nach 20-maligen Hören dieses und jenes Stück der CD nicht mehr so toll.
Und wenn du dann aus ca. 30 CDs die Stücke rauspicken willst, auf die du gerade so richtig Lust hast, bist du bald genauso lange mit Aussuchen und CD wechseln beschäftigt wie mit Zuhören.
Nee - da lob ich mir meine 16 GB große MP3-Sammlung auf meinen PCs (hab ich natürlich auf mehreren Festplatten untergebracht).
USB-Stick rein und die Stücke drauf gezogen, die es gerade sein sollen.
Dann hab ich 2 Std. garantierten Musikspaß.
Und beim nächsten mal ist es eine andere Zusammenstellung.
Abgespielt werden die Stücke dann z.B. im Wohnzimmer.
Da findet tatsächlich ein Wechsel in den Verbrauchergewohnheiten statt - natürlich nicht bei jedem und schon gar nicht bei allen im gleichen Ausmaß.
Doch das wird nur noch mehr zunehmen.
Gruß
Shrek3
> oder sogar schlechte Stücke durchquälen, bis man ein Stück genießen konnte, was man richtig gut fand.
Shrek, was kaufst du denn für schrottige CDs? *schüttel*
Ja, man muss viel mittelmäßigen oder gar schlechten Kuchenteig kauen, bevor man auf die erste Rosine beißt... warum sind unsere Bäckermeister so unflexibel? Warum verkaufen die nicht die Rosinen allein ohne den Kuchen?
Schöne moderne Readers-Digest-Kultur... was hat das eigentlich noch mit Kunst / künstlerischem Anspruch zu tun?
CU
Olaf
Hallo Olaf, ich habe grossen Respekt vor deinem Ansatz Musik zu geniessen.
Im Vergleich mit dir bin ich dann wohl eher Audio-Cretin, btw. ich hab eine Karte von Creative und nutze noch meine 25 Jahre alten NAD-Lautsprecher (klingen aber immer noch hervorragend!)
Aber den Anspruch jede Platte/CD als Gesamtkunstwerk zu begreifen hätte ich beim besten Willen nicht halten können in meiner Musikkonsum-Historie. Ich kann mich mit wenigen Ausnahmen in nahezu jedem Genre bedienen, aber es gibt schon lange keine Künstler mehr für mich, von denen ich mir alles antun kann. Ich mische mir meine Musiksessions daher grundsätzlich aus den verschiedensten Bereichen zusammen, mal ein paar Punk-Stücke, etwas Blues,HipHop, Jazz, Elektronic, vielleicht etwas klassisches und dann nochmal ein guter Metal-Track?! So siehts bei mir aus.
Das alles mit CDs zu bewerkstelligen wäre mir, siehe Shrek, viel zu viel "Arbeit".
Lieber erstelle ich mir eine Track-List (z.B.die SW DSD-Jukebox find ich praktisch dafür), auch meine Gäste können Wunschtitel hinten dranhängen, und wir können unbeschwert hören.
Der Vergleich Readers-Digest-Kultur trifft mich zwar irgendwie, aber ich denke lesen und Musik sind immer noch zwei paar Schuhe. Ausserdem mache ich mir meine Auswahl ja selbst.
Wenn mir dann doch danach ist, mich mit einer Platte/einem Künstler intensiver zu beschäftigen, habe ich ja praktischerweise den PC schon an, um im Net zu recherchieren(schlägt jedes Booklet um Längen)und es steht mir frei ein ganzes Album zu hören, wenn ich das will.
Der PC hat übrigens ausschliesslich die Bestimmung mich medial in der guten Stube zu versorgen, und wurde nur für den Zweck von mir gebaut. D.h. kein Lüfter auf der Graka, flüsterleise konzipiert.
Sei nicht böse, wenn ich deinen Ansatz, bei allem Respekt, etwas puristisch finde.
..aber es soll ja auch immer noch Menschen mit Plattenspieler geben ;):
Lieber Gruß an dich und Shrek..
Grüß dich Hulk,
du hast völlig recht - mein Ansatz ist ziemlich puristisch, auch wenn das mit Plattenspielern nicht soo viel zu tun hat (das ist ja auch nur ein Stück Technik). Klar, auch ich besitze selbst gebrannte CD-Sampler mit eigenen Zusammenstellungen von Musiktiteln, und das teilweise auch ziemlich quer durch den Garten. Es gibt ganz bestimmte Stücke, die man einfach haben will, ohne sich gleich einen ganzen Rattenschwanz von "Füllmaterial" mit aufzusacken, den man eh nie hören will. Davon bin ich durchaus nicht frei, auch wenn es sich vielleicht gestern Abend so angehört hat.
Nur... ich finde das einfach nicht erstrebenswert. Was ich mir wünsche, sind Künstler, denen nicht hie und da ein "Hit" gelingt und den Rest kann man wegschmeißen, sondern Leute, die wirklich klasse Musik machen und ein ganzes Album auf mehr oder weniger gleichbleibendem Niveau hinlegen, das man problemlos an einem Stück durchhören kann. Und solche Musik gibt es und wird es immer geben - und ich achte beim Kauf von CDs sehr darauf, dass sie als Gesamtwerk meinen Ansprüchen genügen. Man kann ja in die Titel reinhören - dass man nicht immer alles sofort auf Anhieb ansprechend findet, muss übrigens kein schlechtes Zeichen sein!
> und nutze noch meine 25 Jahre alten NAD-Lautsprecher (klingen aber immer noch hervorragend!)
Das glaube ich sofort! NAD ist schon was Feines, vor zweieinhalb Jahren hatte ich mit dem Gedanken gespielt, mir einen CD-Player von denen zu kaufen. Bin dann aber doch beim Onkyo DX-7333 hängengeblieben, der mir nach wir vor viel Freude macht. Als Boxen nehme ich übrigens Aktivmonitore - die Adam P11, die sich durch einen besonders neutralen Frequenzgang auszeichnen. Die hängen an einem kleinen Behringer-Mischpult mit 8 Kanälen, der als Vorverstärker fungiert. D.h. ich besitze also gar keine Stereoanlage im herkömmlichen Sinne mehr!
CU
Olaf
So ist es also - große Riesenrosinen essen mit möglichst wenig Kuchen drumrum - aber anderen "vorwerfen", dass sie sich nur die Rosinen rauspicken.... ;-)
Du bist ja ein noch viel schlimmerer Rosinenesser als ich!!! :-)
Wegen 1-2 guter Stücke habe ich mir auch noch nie eine CD gekauft - dafür wäre mir das Geld viel zu schade.
Aber finde mal die Perlen des konstant hohen Niveaus - dafür muss sich auf die Suche danach begeben.
So hungrig bin ich nicht (und so viel Zeit will ich auch nicht dafür investieren).
Der richtigen Musik hinterherlaufen macht einfach keinen Spaß.
Früher war das einfacher - besonders in der Jugendzeit. Da lief die Musik mir hinterher - immer war irgendwo Musik im Spiel, wurde man mit dem Musikgeschmack zahlreicher Bekannter zwangsläufig konfrontiert. Es war fast unmöglich, den Künstlern auszuweichen, deren Niveau über eine ganze LP auf dem von dir erwähnten konstant hohen Level war.
Ich sehe das ohne Bedauern - es war eine schöne Zeit.
Gruß
Shrek3
Aber in einem Punkt muss ich dir mit starkem Zähneknirschen recht geben: heute muss man der "richtigen Musik" - welche, das muss jeder für sich entscheiden - schon mächtig hinterherlaufen. Das war in der Tat nicht immer so.
Der große Unterschied zwischen 1978 und 2008: geschmacklosen Schund für die breite Masse gab es immer... aber die Beinahe-Ausschließlichkeit mit der heutzutage Schund produziert wird, hat es so nie gegeben. In den 70ern konnte man auch mit anspruchsvoller Musik große kommerzielle Erfolge erzielen, heute ist das praktisch unmöglich: Alles, wirklich alles, was in den Charts weit vorne ist, ist einfach nur Schund, Schund, Schund.
Halt: Ausnahmen mag es immer noch geben. "Radiohead" ist so ein leuchtendes Beispiel, war Nr. 1 in England und den USA mit dem letzten Album "In Rainbows". Mich hat die Musik zwar nicht restlos überzeugt, deswegen habe ich das Album - genau wie das letzte "Hail to the thief" - auch nicht gekauft, aber anspruchsvoll ist es schon. Solche Beispiele sind aber verdammt selten geworden.
CU
Olaf
Auch, wenn diese Liste natürlich nicht vollzählig ist - einen guten ersten Eindruck kannst du hier nehmen:
http://www.nickles.de/c/a3/538298892.htm
Wir konsumieren Musik unterschiedlich und es hat wahrscheinlich viel damit zu tun, dass du selber musizierst.
Da kommt man anders in die Musik rein.
Hinzu kommt, dass meine große Zeit des Musik-Konsums vorbei ist.
Mag sein, dass dies ein wenig in Richtung "Fast Food" geht.
Und doch - wenn es möglich wäre, sich Bestandteile von Apple, Microsoft und Linux zu einem funktionierenden Ganzen zusammenzustellen - nach dem Motto: freie Konfigurierbarkeit von Linux bei jederzeit möglicher intuitiver Benutzerführung - ich würde es machen, zumindest aber ausprobieren.
Übrigens - den Readers Digest fand ich im Gegensatz zu Büchern schon immer ätzend langweilig... ;-)
Gruß
Shrek3
Schade! Wie kommt das? Nebenbei, was du im verlinkten Thread aufgezählt hast, ist fast alles nicht so meine Musik - bei Genesis mit Peter Gabriel treffen wir uns allerdings - nur klingt diese Aufzählung wie alles andere als "Fast Food". Für mich ist Musik etwas, das mich mein Leben lang intensiv begleiten wird, ich kann mir nicht vorstellen, jemals an einen Punkt zu kommen, wo ich sagen werde "Musik hat ihre Zeit gehabt, das ist im wesentlichen vorbei".
> wenn es möglich wäre, sich Bestandteile von Apple, Microsoft und
> Linux zu einem funktionierenden Ganzen zusammenzustellen
Naja, die grafischen Benutzeroberflächen von Linux, besonders der KDE-Desktop, orientieren sich schon mehr oder weniger stark an Mac OS X und Windows... ist jetzt etwas Spekulation, aber was ich mir noch vorstellen könnte, wäre, dass Apple eines Tages Mac OS X für die x86-PC-Plattform offiziell freigibt. Ein Anfang ist ja schon dadurch gemacht, dass die Apples jetzt alle mit einem Core 2 Duo ausgestattet sind. Dann stünde es jedem frei, Mac OS X als Zweitsystem neben Windows auf seinem PC zu installieren - findige Hacker haben das schon vor einiger Zeit hinbekommen.
CU
Olaf