Am kommenden Donnerstag steht der 24jährige Student Joel Tenenbaum in den USA vor Gericht. Dabei handelt es sich um einen recht spektakulären Filesharing-Prozess. Tenenbaum wurde von der RIAA (Recording Industry Association of America) verklagt, weil er angeblich sieben urheberrechtlich geschützte Titel über die ehemalige "freie" Tauschbörse Kazaa verbreitet hat.
Das ist schon ein paar Jahre her. Tenenbaum war damals erst 17 Jahre alt. Spektakulär beim Prozess ist allerdings nicht nur die Verfahrensdauer von inzwischen rund sechs Jahren, sondern vor allem die Schadensersatzforderung der RIAA. Für die sieben Musiktitel soll Tenenbaum eine Million US-Dollar blechen. Die RIAA will mit ihrer horrenden Forderung unmissverständlich ein Exempel statuieren. Tenenbaum hat allerdings starken rechtlichen Beistand, darunter ein Team von Rechtsstudenten, die sich entschieden gegen die Vorgehensweise der RIAA aussprechen.
In diesem Zusammenhang stellten die Rechtsvertreter des Angeklagten den Antrag, dass der Gerichtsprozess live im Internet übertragen wird. Die Bemühungen der RIAA, diese Live-Übertragung zu verhindern, sind gescheitert. Die zuständige Richterin hat die Live-Ausstrahlung übers Internet bewilligt. Aktuell gilt diese Bewilligung allerdings nur für die erste Anhörung im Prozess. Ob auch die weiteren Sitzungen live übertragen werden, will die Richterin später entscheiden.
Die Verteidiger von Tenenbaum haben eine eigene Webseite eingerichtet, die über den Stand der Dinge informiert: Joel Fights Back