Anonymes Surfen im Internet ist unmöglich. Aber es gibt Methoden, eine Datenweg-Verfolgung extrem schwierig beziehungsweise fast unmöglich zu machen. Eine davon ist I2P, ein "geheimes Netzwerk" innerhalb des Internets. I2P ist vereinfacht beschrieben ein Protokoll, bei dem alle Datenübertragungen über zig Knoten verschlüsselt werden.
Das Netzwerk lässt sich zum WWW-Surfen auf sogenannten "Eeepsites" nutzen. Eepsites haben im Gegensatz zu normalen Webseiten die URL-Endung ".i2p". Um Eeepsites zu finden, gibt es inzwischen eine eigene Suchseite: eepsites.
Aufrufen im Browser lassen sich gefundene Links allerdings nur, wenn auf dem Rechner das "I2P-System" installiert ist. Bei I2P geht es nicht nur um Surfen. Auch Dinge wie Email lassen sich verschlüsseln und es gibt spezielle Clients von Tauschbörsensystemen wie Bittorrent und Emula, die auf dem I2P-Protokoll basieren.
Bei der vor wenigen Tagen veröffentlichten neuen Version 0.7.7, haben die Entwickler diverse Verbesserungen durchgezogen. Darunter vor allem Mechanismen, die die Anonymität bei I2P steigern, eine Rückverfolgung der Datenwege noch "unmöglicher" machen.
Auch soll die Geschwindigkeit im I2P-Netzwerk einen Schub erleben. Laut Release Info soll bei 0.7.7 auch die Hardware (CPU und Speicher) weniger belastet werden.
Details zu I2P und den Download-Link der aktuellen Version gibt es hier: i2p2.de.
Wer das geheime Netzwerk selbst ausprobieren will, findet in diesem Nickles-Schwerpunkt alle Details und eine ausführliche Schritt-für-Schritt Anleitung: Arschkarte für Stasi 2.0.
Michael Nickles meint: Nochmals: es gibt keine 100prozentige Anonymitätsgarantie im Internet. Aber "anonymer" als normales Surfen ist I2P gewiss. Wer I2P ausprobieren will, sollte es auf keinen Fall einfach runterladen und loslegen sondern sich vorher schlaulesen - also beispielsweise den obigen Nickles-Schwerpunkt erst komplett durchlesen!