Googles Pizzaschachtel-VR-Set "Cardboard" ist seit Mitte 2014 die Virtual Reality Lösung für "Arme". Das Ding besteht eigentlich nur aus einem Pappkarton mit zwei Linsen drinnen und davor wird ein Smartphone "eingelegt".
Mit Virtual Reality Apps - von denen es inzwischen eine beachtliche Auswahl gibt - geht es dann ab in die nächste Dimension von 3D. Das erste Cardboard war nur für kleinere Smartphones bis etwa 5 Zoll ausgelegt.
Da Google den Bausatz im Internet veröffentlicht und freigegeben hat, gibt es zig Anbieter von Bausätzen oder Fertiglösungen. Auch kann die Bauanleitung direkt bei Google runtergeladen werden, wobei es dann nur noch die beiden passenden Linsen braucht. Seit der Google Entwicklerveranstaltung 2015 gibt es eine neue Version des Cardboards, die für Smartphones bis 6 Zoll ausgelegt ist.
Jetzt bietet Google das neue Cardboard überraschend selbst direkt online im Google Store an. Für einen Bausatz will Google 20 Euro haben (inklusive Versandkosten), das Doppelpack gibt es für 30 Euro.
Vorab kurz zum Bauanleitungs-Download bei Google. Das ist eine ZIP-Datei mit mehreren PDFs drinnen. Ich habe es bislang nicht geschaft den Bastelbogen maßstabgetreu auszudrucken - Vorschläge sind willkommen.
Zum Cardboard: anlässlich des Tests des Xiaomi Redmi Note 3 Preiskiller-Smartphones habe ich mein altes Google-Cardboard wieder mal rausgekramt. Das Smartphone ist mit 5,5 Zoll einen Hauch zu groß für das alte Cardboard aber mit ein bisschen Gefummel klappt es. Gelockt hat mich dieses Experiment, weil das Redmi Note 3 Full-HD-Auflösung hat, ordentliche Rechenleistung und auch alle nötigen Sensoren (Gyroskop) um als Motor für ein VR-Headset zu dienen.
Um es klipp und klar zu sagen: es ist wahnsinn, was sich mit der billigen Pappschachtellösung von Google rausholen lässt! Ich wage zu behaupten, dass der VR-Effekt in Verbindung mit dem China-Smartphone fast genauso cool war, wie mein kürzliches Erlebnis mit der Sony Playstation VR! Es gilt zu bedenken, dass auch Sonys Lösung nur ein Full-HD-Display hat - mein Smartphone-Testkandidat kann also mühelos mithalten.
Ich experimentiere aktuell intensiv mit der VR-Pappschachtel und es ist auch geplant, auf Nickles.de sehr bald ein eigenes Virtual Reality Forum einzurichten. Wer noch kein VR-Erlebnis hatte und über ein geeignetes Smartphone verfügt, der sollte keine Sekunde rumfackeln und sich so eine Papplösung besorgen!
Es muss keineswegs das 20 Euro Angebot von Google sein, unter anderem auf Amazon finden sich zig Lösungen für weniger als 10 Euro. Einen Knackpunkt haben aber alle Kartonlösungen: Pupillenabstand und Dioptrin sind nicht einstellbar. Und genau diese beiden Dinge müssen stimmen um den maximalen VR-Effekt zu erleben! Ideal ist also eine Lösung bei der alles einstellbar ist - und die Dioptrin möglichst auch einzeln für jedes Auge.
Alternativ (das habe ich vor) kann man ein Pappkarton-Cardboard gewiss auch so modden, dass es für den "eigenen Kopf" optimal passt.