Bislang hat Google die "Mobilbranche" nur mit lizenzfreiem Android-Betriebssystem bedient, die "Google Handys" wie das Nexus One, wurden beim taiwanischen Hersteller HTC produziert.
Jetzt bringt der Suchmaschinengigant die Branche durch eine überraschende Übernahme zum Beben. Google hat die Mobilfunksparte von Motorola gekauft und dafür 12,5 Milliarden Dollar gezahlt.
Das ist bislang Googles kostspieligste Übernahme, die natürlich noch von der Kartellbehörde genehmigt werden muss. Abgesehen vom Besitzerwechsel soll es laut Google-Chef Larry Page wie gewohnt weitergehen.
Android wird also weiterhin frei für alle bleiben, Motorola ist einer der "Lizenznutzer". Motorola soll als eigenständiges Unternehmen von Google operieren.
Die Details zur Übernahme hat Page im Google Blog mitgeteilt.
Michael Nickles meint: Warum gerade Motorola? Mit Motorola kann Google wohl schon lange recht gut, Motorola baut seit 2008 ausschließlich Android-basierte Smartphones und Tablets, bietet keine Geräte mit beispielsweise Windows Phone 7 an.
Und dass in der Smartphone-/Tablet-Ecke längst wild wegen Patenten geklagt wird, ist auch kein Geheimnis. Das verunsichert Hersteller, die Android nutzen wollen. Auch Page weist in seinem Blog-Beitrag klar darauf hin, dass Android unter anderem von Apple und Microsoft bedroht wird.
Durch die Übernahme von Motorola erweitert Google wohl auch sein Patent-Portfolio gewichtig, kann sich damit besser gegen Klagen zur Wehr setzen.
Was mich mit Motorola verbindet? Ich bin erst recht spät "Handy-Besitzer" geworden aber so um 2000 dann gleicht richtig eingestiegen und habe mir ein "V3688" gegönnt. Das Ding war zwar drecksteuer (glaub so fast 1.200 Mark), aber einfach bestechend klein und leicht (83 Gramm) - das war (und ist) für mich immer das wichtigste Kriterium bei einem Handy.
Nach ein paar Jahren riss leider das "Plastikscharnier" vom Klappdisplay ein und seit dem habe ich das Samsung SHG E300 - das war halt zu diesem Zeitpunkt das kompakteste und leichteste Handy.
Michael Nickles meint: Warum gerade Motorola? Natürlich wegen der Patente, Motorola ist sozusagen der Urvater des Mobiltelefons und besitzt die umfangreichste Patentsammlung in diesem Bereich. Gleichzeitig arbeitet Google bereits seit Jahren sehr gut mit Motorola zusammen. Laut Netzwelt und FTD haben sich sogar die Motorola-Konkurrenten (und Google-Kunden) HTC, Samsung und LG positiv über den Einstieg und die damit verbundene Stärkung des Betriebssystems Android geäußert.
Die Patenttrolle Microsoft, Apple und Oracle werden es nun bald schwerer haben, ich bin mal gespannt wie schnell das Dreiergespann auseinander bricht.
Page hat in seinem Blog betont, dass Android weiterhin offen bleibt und den anderen Geschäftspartnern, welche Android einsetzen, durch die Übernahme kein Nachteil entsteht.
Meiner Meinung nach tut Google sehr gut daran weitere strategische Partnerschaften einzugehen, die finanziellen Möglichkeiten dafür haben Sie jedenfalls.
Auch finde ich den Deal weitaus cleverer als Microsofts Nokia-Kauf, im direkten Vergleich bemerkt man, dass es bei Nokia viel "guten Namen" aber wenig attraktive Produkte gibt, die Entwicklung läuft schwerfällig und ein aktuelles Gerät mit dem aktuellen MS System muss erst "neu gebaut" werden.
Dahingehend hat Motorola bereits zahlreiche Handys und Tablets auf dem Markt, mit Android. Man muss hier also nicht das Rad neu erfinden und hohe Entwicklungskosten in die Infrastruktur und das Marketing stecken wie es bei Nokia der Fall.
Andererseits hat Google nun hier den direkten Draht zu den Hardware-Entwicklern und kann besser Einfluss nehmen als dies bisher bei HTC der Fall war. Ob dies erfolgreich ist, wird sich zeigen.
Das verunsichert Hersteller, die Android nutzen wollen Genau die atmen jetzt auf.
Die Patenttrolle Microsoft, Apple und Oracle werden es nun bald schwerer haben, ich bin mal gespannt wie schnell das Dreiergespann auseinander bricht.
Ich bin zwar auch der Meinung, dass dieses Patent-Grabbing-Unwesen etwas von "Trollerei" an sich hat - letztlich werden die großen Hersteller aber vom Staat dazu gezwungen. Wenn Konzern X sich das Patent nicht schnappt, dann tut es Konzern Y. Der Vergleich mit dem Wettrüsten trifft es ganz genau.
Der Fehler liegt eher im System: Warum kann man sich Sachen patentieren lassen, die man gar nicht erfunden hat? Nur weil bis jetzt noch kein anderer auf die Idee gekommen ist bzw. es getan hat? Das ergibt doch ein schwaches Bild.
Das auf jeden fall. Kann mich noch in die 90'er erinnern. Panasonic mit sein Vibrator Telefon. LOL.
Ach mir ist es ehrlich gesagt so egal wer wenn krallt. Weil die Zukunft sieht genauso, das zum schluss, einige uebrig bleiben. Apple macht sich doch schon verrueckt fue ein Stevie Nachfolger.
Apple macht sich doch schon verrueckt fue ein Stevie Nachfolger.
Das ist auch bitter nötig, denn lange wird's Steve nicht mehr machen. Das mag jetzt etwas sarkastisch oder krass klingen, aber ich denke das weil ich leider schon einige Menschen aus meinem aller nähesten Umfeld gehen lassen musste, alle mit angeblich Heilbarem Krebs, alle mussten nach einem längeren oder kürzeren Kampf gehen. So ist das leider.
Für einen Konzern wie Apple, der dermassen stark auf eine Person fixiert ist, kann ein solcher "unplanmäßiger" Abgang zu einem existenziellen Problem werden. Die müssen sich dringend kümmern.
Schau Dir mal die letzte Keynote an, deutlicher kann die Übergabe eines Staffelstabes nicht aussehen. Die kümmern sich bereits seit langem intensiv darum.
Ich wundere mich immer wieder, dass manche Leute so tun, als würden Apple-Produkte nur dann und nur deswegen verkauft, weil Steve Jobs die Firma leitet. Wenn der also einmal nicht mehr da ist, kauft keiner mehr? Was für ein Blödsinn.
Nach dieser Logik müsste dann auch Microsoft längst pleite sein - Bill Gates ist ja auch schon zwei(?) Jahre nicht mehr da. Und den FC Bayern gibt es auch noch, obwohl Franz Beckenbauer da nicht mehr mitmischt ;-))
Und den FC Bayern gibt es auch noch, obwohl Franz Beckenbauer da nicht mehr mitmischt ;-))
;)) ja- aber schau Dir mal den Zustand an!!! :D
Ich wundere mich immer wieder, dass manche Leute so tun, als würden Apple-Produkte nur dann und nur deswegen verkauft, weil Steve Jobs die Firma leitet
Schau Dir mal die Aktienkurse von Apple an, beachte die Zeitpunkte wo Jobs krankheitsbedingt raus und dann wieder rein ist. Es ist nicht MEINE Meinung sondern die des hier so oft beschworenen "Marktes" - Jobs wird (m.E. zu recht) als 'Motor' und Brain bei Apple angesehen. Und die Geschichte zeigt viele Beispiele wo in anderen Unternehmen die Nachfolger solcher Zugpferde nicht annähernd in der Lage waren das Geschäft wenigsten kontinuierlich fortzuführen. Es muss nicht schief gehen, aber allein die Angst davor wird Probleme mit sich bringen, dass ist kein Geheimnis.
Nach dieser Logik müsste dann auch Microsoft längst pleite sein Das sind zwei paar Schuhe, Gates war lange nicht so populär und beliebt bei den Windowsnutzern wie Steve Jobs bei den Apple-Nutzern, mag vielleicht auch an ein paar kleinen Pannen liegen.....I-Net Explorer, MP3 Player, Vista u.s.w. - und Microsoft ist viel zu lange schon viel zu groß als dass tatsächlich der einzelne Mann an der Spitze entscheiden würde. Dort entscheidet der Aufsichtsrat (und Gates redet auch immer mal noch ein Wörtchen mit)
Naja, wie auch immer. Ich wünsche Stevi nix schlechtes und es wäre m.M.n. das beste, wenn er Apple noch ein paar Jahre die Stange hält. ich mag zwar das Geschäftsmodell von Apple nicht weil es mir zu restriktiv ist, aber die Innovationen und die Wertigkeit die sie mit einigen Produkten gerade im mobilen Bereich gebracht haben, finde ich Klasse!
Schau Dir mal die Aktienkurse von Apple an, beachte die Zeitpunkte wo Jobs krankheitsbedingt raus und dann wieder rein ist.
Das zeigt nur, wie krank dieses ganze System ist.
Da gründet jemand ein viel versprechendes Startup mit einer tollen Geschäftsidee, geht mit seinem aufstrebenden Unternehmen an die Börse. Dann entführen ein paar durchgenkallte Gehirnamputierte ein Flugzeug und spielen Hochhaus-Mikado in New York.
Und schon ist das oben zitierte Unternehmen nur noch so viel Wert wie ein Schuhkarton voll Hundekot? Sorry, aber das ist einfach nur idiotisch. Glatte Parallele zu dieser börsennotierten Götzenanbeterei von Steve Jobs.
ich mag zwar das Geschäftsmodell von Apple nicht weil es mir zu restriktiv ist, aber die Innovationen und die Wertigkeit die sie mit einigen Produkten gerade im mobilen Bereich gebracht haben, finde ich Klasse!
Endlcih mal ne ausgewogene Meinung zum Thema Apple *thumbs up*!
Ganz meine Meinung, für die Unternehmen am Markt aber traurige Realität! Aus den Erfahrungen der letzten 20 Jahre hat sich maßgeblich auch meine Meinung zu diesem ganzen System gebildet. Wenn ich schon das tagtägliche gesabbel der "Börsengurus", Marktanalysten und die fremdgesteuerten Fehlurteile der 'Ratingagenturen' lese und höre wird mir ganz übel.
Schönstes aktuelles Beispiel ist ja wiedermal Google, da investiert ein Konzern der bis dato nur aus 'Internetdienstleistungen' und einem kostenfreien OS bestand ordentlich Geld (rund ein drittel der geschätzten liquiden Mittel) in ein Hardwareunternehmen, bekommt dafür von der absoluten Mehrheit der Branche Lorbeeren und die Analysten stufen Ihn herab, weil damit das Geschäftsrisiko gestiegen ist!
Ähnlich verwerflich läuft es immer wieder wenn ein Konzern bekannt gibt, Arbeitsplätze zu streichen, sofort jubelt die Börse weil kurzfristig mehr Gewinn erwartet wird. Dass dies langfristig nahezu zwangsläufig dazu führt, dass eben dieser Konzern höhere Kosten haben wird weil er Leistungen an Dritte vergeben muss (mit allen daraus entstehenden Problemen z.B. in punkto Qualität) und Ihm das Fachpersonal ausgeht weil nicht mehr ausreichend in den Nachwuchs investiert wird, dass sind ja blos langfristige Folgen die der extrem kurzfristig tickenden Börse wurscht sind.
Eben jene kurzfristige Orientierung in der heutigen Wirtschaftswelt (und leider vor allem auch in der Politik) führt zu immer größeren Problemen. Vor 50 Jahren hat die Politik und die Wirtschaft noch in Generationen gedacht, heute nur noch in Bilanzierungszeiträumen und Wahlperioden.
Nun ja, musste jetzt mal raus..... ;) Irgendwie bin ich da immer froh, dass Linux so rein gar nichts mit diesem "Marktgetöse" zu tun hat. Auch wenn dass natürlich nur rein gefühlsmäßig von Bedeutung ist... ;)
Tja zum einen, das man Geld verdienen koennte. Aber zum anderen eine Firma die nur auf Papier 235 Milliarden wert ist. Hat der Mensch keine Grenzen was er fuer ein Trottel. Meine nicht alle, aber viele.
So kommt es, wenn nicht mehr an realen Werten gemessen wird, sondern mehr und mehr an "Erwartungen". Die 100 Mrd. USD für Facebook sind auch so ein Fall. Wehe, die Erwartungen werden nicht erfüllt - und das schlimmstenfalls gleich bei diversen hochdotierten Titel, oder sogar bei einer kompletten Branche, siehe damals den "Neuen Markt" - dann ist wieder ein "Schwarzer" Freitag, Montag oder was auch immer fällig.
wenn nicht mehr an realen Werten gemessen wird, ja, mein reden! Man muss sich dass mal auf der Zunge zergehen lassen; S+P stuft Google-Aktien runter, weil Google für 12,5 Mrd. Dollar einen Hardware (und Software) Hersteller kauft. 12,5 Mrd. die Google aus der Portokasse zahlt für einen reellen Gegenwert. Gleichzeitig wird an der Börse ein Internetportal mit 100Mrd. Dollar bewertet!!! Ein Internetportal was nichts weiter ist als einen Webseite mit Datenbank und ein paar Servern, von dem viele dort registrierte sagen, dass sie es nur noch ab und zu nutzen weil es langweilig oder nervig geworden ist. Oder die Übernahme von skype durch Microsoft; da bezahlte Microsoft 8,5 Mrd. Dollar für einen Onlinedienst der zwar viel genutzt wird, unterm Strich aber nie aus den roten Zahlen gekommen ist. Für 20 Mrd. Dollar hat sich MS bei Nokia "eingekauft" - ist also Anteilseigner, nicht Eigentümer! Dagegen wirken für mich die 12,5 Mrd für Motorola eher wie ein 'Schnäppchen' - auch vor dem Hintergrund der mit erworbenen Patente die Google dringend braucht.
Dennoch weiß man nie, was da über den 'Ladentisch' geht. Denn jede Bilanz ist nur so gut, wie der Buchhalter der sie gefälscht hat.
Wenn ich schon das tagtägliche gesabbel der "Börsengurus", Marktanalysten und die fremdgesteuerten Fehlurteile der 'Ratingagenturen' lese und höre wird mir ganz übel.
Volker Pispers hat dazu eine wunderbare Satire verpasst - wenn ich die wiederfinde, stell ich die nochmal hier rein.
Google ist ein gutes Beispiel. Ich weiß wirklich nicht, was daran soo riskant sein soll, dass die ihr Portfolio sinnvoll ergänzen und sich mit Augenmaß diversifizieren. Dass das, was Motorola macht, nun so ganz und gar nichts mit dem Geschäftsfeld von Google zu tun hat, kann man ja nun auch nicht sagen.
Dass bei (Massen-)Entlassungen an der Börse die Sektkorken knallen, bewegt sich irgendwie zwischen schwer dekadent und einfach nur pervers. Abgesehen von der moralischen Seite hast du die wirtschaftlichen Folgen davon treffend analysiert. Ja, es wird nur noch von hier bis um die nächste Ecke gedacht - und nicht einmal mehr das.
War doch klar, die einstigen Größen (Siemens, Nokia, Motorola) ersticken in eigenen verkrusteten Strukturen, versinken in der Ideenlosigkeit und gehen unter dem Druck der innovativer Konkurrenz unter.
Nun kommt es Google ganz gelegen, denn deren Hauptmarkt ist ebenwalls die US und man könnte in Zukunft direkter an der Hardware arbeiten, ohne HTC etc.
Als nächstes kauft wohl Microsoft den Ideengrab Nokia. Der aktuelle Nokia-Chef macht alles, um das millionenschwere Projekt MeeGo zu begraben und das Know-How sogar unverkäuflich zu machen, parallel dazu soll auch Symbian langsam auf Abstellgleis. Und gleichzeitig wir das zu N9 stark ähnliche W7-Modell in Taiwan bestellt, um bei der eventuellen Übernahme durch MS dem Kartellamt keinerlei Angriffsfläche zu bieten.
Hab gestern mein Handy schon auf den neuen Namen "Gorilla" umgetauft. Schade drum, war eigendlich bis auf einige Akkuproblemlei zufrieden mit dem ExMotorola.
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Apple hat die Hardware und die Software.
Dazu noch Umsatz und Gewinn bei den Portalen.
Apple bedient mit Hardware incl. Software vor allem aber
zu hohen Preisen nur die Apple-"Jünger".
Google verfügt nicht über "Jünger", sondern beherrscht mit
Google-Search, Google Earth, Google Maps und
Google Streetview sowie Google-Mail bereits die "Welt".
Was Google fehlte, war eine geeignete und eigene universelle
Hardware-Plattform. Die soll nun mit der Motorola-Handy-Sparte
erworben werden. Motorola besitzt die am weistesten zurück
reichenden "Backbone"-Patente, die dann Google gehören werden.
Google hat dann mit Android und mit einem für die Navigation incl. 3D
exklusiv angepaßten Betriebssystem auch die besten Voraussetzungen
für Smartphones und Tablet-PCs höchster Leistungsklassen und
braucht für bestimmte Dienste keine Lizenzgebühren zu bezahlen.
Damit wird Google zu einem Universal-Anbieter, wie es alle anderen
nicht werden können, sobald bestimmte Google-Dienste außer bei
Google-Hardware einschließlich Google-Android-OS gebührenpflichtig
bzw. nur deutlich eingeschränkt nutzbar werden.
Dagegen werden alteingesessene Unternehmen mit längst verkrusteten
Strukturen nicht ankommen.
Als Nächstes wird sich Google interessante Portale anlachen...