Allgemeines 22.005 Themen, 148.974 Beiträge

News: Einfach freigekauft

Google zahlt 500 Millionen Dollar für illegale Werbung

Michael Nickles / 10 Antworten / Baumansicht Nickles

Viele Jahre lang wurden über Googles Anzeigenmechanismus illegale Medikamente beworben. Kanadische Arzneimittelversender lieferten dadurch unzulässig Medikamente in die USA aus.

Ermittlungen des US-Justizministeriums haben laut Bericht des Wall Street Journal ergeben, dass Google von dieser Sache bereits seit 2003 gewusst, Google Mitbegründer Larry Page die Anzeigen dennoch akzeptiert hat.

Zumindest haben die ermittelnden Staatsanwälte keine Zweifel daran, dass die Anzeigen mit Segen der Unternehmensspitze geschaltet wurden. Zu einem aufregenden Gerichtsverfahren gegen Google beziehungsweise Larry Page direkt, wird es dennoch nicht kommen.

Das Justizministerium und Google haben sich mit einem Vergleich geeinigt. Google blecht 500 Millionen Dollar in die US-Staatskasse und damit ist die Sache unter dem Teppich, das Verfahren eingestellt. Die Details der Ermittlungen werden im Gegenzug auch geheim gehalten.

Michael Nickles meint: So wie ich rausgefunden habe, geht es wohl darum, dass Medikamente in Kanada generell günstiger als in den USA sind und ihr "Import" deshalb verboten ist. Wie viel Kohle da so geflossen ist, ist unbekannt - also wie viel Google für diese illegale Anzeigenschaltungen kassiert hat.

Dass Larry Page offensichtlich von dieser Sache gewusst hat, ist schon schäbig - so arm ist Google nun gewiss nicht, dass jeder Cent um jeden Preis reingeholt werden muss. Schäbig ist auch die Tatsache, dass sich ein reiches Unternehmen in so einem Fall mal so eben mit Kohle freikaufen kann.

Dass bei Google alle Weile mal schwarze Schafe Anzeigen schalten, ist ja kein Geheimnis. Ich denke da beispielsweise an die zahlreichen "Download"-Anzeigen, die auf den Download-Seiten von "Freeware" geschaltet werden.

Die suggerieren sie seien der offizielle Download-Link, führen dann aber sonst wo hin - im Blödfall halt in eine Abofalle. Man kann nur hoffen, dass Google derlei Anzeigen nur aus "Unwissenheit" zulässt und nicht skrupellos bewusst.

bei Antwort benachrichtigen
gelöscht_200504 Michael Nickles „Google zahlt 500 Millionen Dollar für illegale Werbung“
Optionen
Wie viel Kohle da so geflossen ist, ist unbekannt - also wie viel Google für diese illegale Anzeigenschaltungen kassiert hat.

warscheinlich zehnmal soviel wie sie jetzt Strafe zahlen
bei Antwort benachrichtigen
mono gelöscht_200504 „ warscheinlich zehnmal soviel wie sie jetzt Strafe zahlen“
Optionen

Es wird mit Sicherheit mehr gewesen sein. Die Pharmaindustrie ist einer der stärksten Märkte weltweit.

bei Antwort benachrichtigen
Kabelschrat Michael Nickles „Google zahlt 500 Millionen Dollar für illegale Werbung“
Optionen

Hallo,

schäbig sind die Arzneimittelhersteller, die sich mit der hilfe des Staates gesundstoßen.

Das läuft auch in Deutschland. Reimporte sind wesentlich günstiger!

WIE KANN MAN DIE PILLENWERBUNG UND ABZOCKSEITEN IN EINEN TOPF WERFEN?


Gruß

Kabelschrat

Manchmal frag ich mich, ob die Welt von klugen Köpfen regiert wird, die uns zum Narren halten oder von Schwachköpfen die es ernst meinen. M. Twain
bei Antwort benachrichtigen
mono Kabelschrat „Hallo, schäbig sind die Arzneimittelhersteller, die sich mit der hilfe des...“
Optionen
schäbig sind die Arzneimittelhersteller, die sich mit der hilfe des Staates gesundstoßen.

Die Pharmaindustrie hat mit der Sache nichts zu tun. Es handelt sich bei den Reimporten um ein Geschäftsmodell von Großhändler.

Durch staatliche Maßnahmen in anderen Ländern werden Medikamente im Ausland teilweise billiger angeboten (Preisreglementierungen/Preisfestsetzungssysteme, die die Arzneinmittelpreise künstlich niedrig halten). Die Importeure können dann die Medikamente im Ausland billiger einkaufen. Dadurch, dass das original Medikament in Deutschland bereits eine Zulassung erhalten hat, brauch es dann nur noch ein vereinfachtes oder, wenn es europaweit zugelassen ist, kein Zulassungsverfahren mehr. Dadurch wird die Ware "Medikament" billiger.

cya, mono
bei Antwort benachrichtigen
Kabelschrat mono „ Die Pharmaindustrie hat mit der Sache nichts zu tun. Es handelt sich bei den...“
Optionen

Hallo momo,

die Kosten für Entwickelung, Tests und Zulassung in Deutschland sind angefallen. Die müssen erwirtschaftet werden.

Deutsche KFZ werden von den Herstellern wesentlich günstiger nach Osteuropäische- als an Deutschehändler verkauft.

(Preisreglementierungen/Preisfestsetzungssysteme, die die Arzneinmittelpreise künstlich niedrig halten).
Also verkauft der Hersteller die Pillen günstiger an die Großhändler dieser Länder.

Oder sind deren Großhändler Menschenfreunde, die Zusatzgeschäfte machen?

Gruß

Kabelschrat

Manchmal frag ich mich, ob die Welt von klugen Köpfen regiert wird, die uns zum Narren halten oder von Schwachköpfen die es ernst meinen. M. Twain
bei Antwort benachrichtigen
Hewal Kabelschrat „Hallo momo, die Kosten für Entwickelung, Tests und Zulassung in Deutschland...“
Optionen

Also ich als chronisch Kranker finde die Idee der Reimporte gut. Denn: stellt euch mal vor, eine Nadel, die ich für meine Insulinpumpe benötige inkl. 90cm schlauch kostet 15 (!!!) Euro.... Herstellungskosten sicherlich nichtmal 1 Euro / Stück....
Die Pharmaindustrie wird wohl die letzte sein, die pleite geht...

Grüße
Hewal

Schreibfehler sind specialeffects meiner Tastatur.
bei Antwort benachrichtigen
BastetFurry Hewal „Also ich als chronisch Kranker finde die Idee der Reimporte gut. Denn: stellt...“
Optionen

Schon damals sagte mein Vater: Es wird viel für Diabetes getan, aber nichts dagegen.
Bestes Beispiel: Non-Invasive Blutzuckermessgeräte.
Es gibt sie, sie brauchen NULL Material zum messen und genau da liegt das Problem. Mit einem Gerät das keine Teststreifen und keine Nadeln braucht lässt sich kein Geld verdienen...
Also, was sagt uns das: Mal wieder der sche** verfluchte Kapitalismus. -.-

bei Antwort benachrichtigen
Hewal BastetFurry „Schon damals sagte mein Vater: Es wird viel für Diabetes getan, aber nichts...“
Optionen

Naja, mein Insulinpumpenhersteller hat auch ein Gerät zum Glukose Messen ohne Teststreifen. Das ganze nennt sich CGM = continued glucose monitorin. Haken bei der Sache: Das Starterset (bestehend aus einem Transponder, der die Werte an die Pumpe übermittelt und den Glukosegehalt aus dem Fettgewebe errechnet + das Modul zur Aufnahme der Glukose) kostet um die 1400 Euro... Das Modul hält ca eine Woche und kostet glaub um die 200 Euro.
Schade wenn es die Möglihckeiten gibt, aber diese nicht bezahlbar sind....

Grüße
Hewal

Schreibfehler sind specialeffects meiner Tastatur.
bei Antwort benachrichtigen
mono Kabelschrat „Hallo momo, die Kosten für Entwickelung, Tests und Zulassung in Deutschland...“
Optionen

Hallo Kabelschrat,

Also verkauft der Hersteller die Pillen günstiger an die Großhändler dieser Länder.
Ja, kann man so sagen, weil die (evtl. komplett) entfallenden Kosten für die Zulassung eines Medikamentes am Ende nicht mehr auf das Präparat umgelegt werden müssen. Zudem subventioniert jedes europäische Land sein Gesundheitssystem (Medikamente und ärztliche Leistungen).

Eine andere Variante ist, dass die Medikamente bereits im Ausland anhand des originalen Rezeptes hergestellt werden. Bei der Einfuhr dieser Güter spricht man von einem Paralellimport (Einführung eines im Ausland hergestellten Arzneimittels parallel zum Erstausbieter). Vorausgesetzt, die enthaltenen Wirkstoffe sind zu 100 % identisch, ist auch an dieser Stelle das Zulassungsverfahren für Medikamente vereinfacht und, was in dem Fall auch eine Rolle spielt ist, dass die Herstellungskosten im Ausland, z. B. durch das länderspezifische Lohnneveau, niedriger sind.

Oder sind deren Großhändler Menschenfreunde, die Zusatzgeschäfte machen?
Es ist ein Geschäftsmodell was funktioniert und dass ist das, was für ein Unternehmen zählt. Es muss irgendwie Gewinn erwirtschaften.

cya, mono

bei Antwort benachrichtigen
Crazy Eye Michael Nickles „Google zahlt 500 Millionen Dollar für illegale Werbung“
Optionen
Dass Larry Page offensichtlich von dieser Sache gewusst hat, ist schon schäbig - so arm ist Google nun gewiss nicht, dass jeder Cent um jeden Preis reingeholt werden muss. Schäbig ist auch die Tatsache, dass sich ein reiches Unternehmen in so einem Fall mal so eben mit Kohle freikaufen kann.

Doofe Frage was für eine Strafe schwebt dir vor? Soll Google komplett lahmgelegt werden?
bei Antwort benachrichtigen