GPL steht für "General Public Licencse". Gemeint ist Source Code der gemäß Regel der "Free Software Foundation" herausgegeben wird. GPL heißt generell, dass Code öffentlich frei gegeben wird und genutzt werden kann, wenn die Spielregeln beachtet werden. Das Reglement ist "kompliziert". Simple beschrieben: Wer GPL-Source Codes nutzt, der muss seine Veränderungen auch wieder öffentlich für alle "freischalten" und beispielsweise bei seiner Modifikation auch darauf hinweisen, dass er Änderungen vorgenommen hat und was das Original ist.
Der bekannte Windows-Experte Rafael Rivera erhebt in diesem Zusammenhang jetzt schwere Vorwürfe an Microsoft. Es geht um das USB/DVD Download Tool, das Microsoft kürzlich veröffentlicht hat. Damit kann man per Download gekaufte Window 7 Versionen, die als ISO-Datei geliefert werden, auf einen USB-Stick als Installationsmedium transportieren - wichtig, um Windows 7 beispielsweise auf ein Netbook installieren zu können, bei dem kein CD/DVD-Laufwerk vorhanden ist. Rafeal Rivera hat das "Microsoft-TooL" laut seinem Bericht unter die Lupe genommen und ist dabei über eine Merkwürdigkeit gestolpert.
Aus seiner Sicht bestand das Tool, das eigentlich nur eine "primitive" Funktion erfüllt, aus viel zu viel Quellcode. Ergebnis seiner Analyse: das Tool basiert anscheinend auf einem anderen freien Tool namens ImageMaster, das den GPL-Lizenzbedingungen unterliegt. Rivera hat Microsoft's Tool mit einem Analyse-Tool namens .NET Reflactor untersucht. Damit lässt sich die Zusammensetzung einer auf Microsoft .NET-Anwendung untersuchen.
Die ermittelten Methoden und Eigenschaften im "USB/DVD Download Tool" ließen folgern, dass Microsoft-Programmierer sich beim unter GPL-Lizenz stehenden "ImageMaster" bedient haben. Als Beweis hat Rivea den Quellcode disassembliert und mit dem Original verglichen (a href="http://www.withinwindows.com/wp-content/uploads/2009/11/example1.png" target=blank>siehe Bild).
Michael Nickles meint: Ich betrachte Rafael Rivera als einen Experten, der weiß was er tut. Und wenn man die beiden Sourcecodes so vergleicht, dann erkennt man auch als "Hobby-Programmierer", dass da was ganz schon "identisch" ist. VIELLEICHT lief das alles so ab: Microsoft brauchte schnellstmöglich eine Lösung um das Windows 7 USB-Installationsproblem zu lösen (das vorher verpennt wurde). Also wurde irgendeine "arme Sau" abkommandiert das Problem schnellstmöglich zu lösen. Die hat "gebingt" (um nicht immer nur "gegoogelt" zu sagen), eine GPL-Lösung gefunden und hingelangt. Den Segen von Microsoft "ganz oben" gab es für diese Aktion gewiss nicht.
Oder ist alles GANZ ANDERST gelaufen? Wurde die Methode vielleicht von Microsoft selbst irgendwann offiziell als Programmier-Tipp veröffentlicht? Und dann von den GPL-Leuten geklaut? Und dann von Microsoft "zurückgeklaut"? Eigentlich hätte ich am liebsten gar nicht über diesen Vorfall berichtet.
Aber es werden viele drüber berichten und hier kann ich meine Meinung dazu sagen: Pippifax, basta.