Total überraschend hat Intel den Kauf des kalifornischen "Virenscanner-Produzenten" McAfee angekündigt. Und das zu einer überraschenden Summe: rund 7,7 Milliarden Dollar. McAfee sorgte zuletzt im April weltweit für Schlagzeilen.
Aufgrund einer vermurksten Vireninfo-Aktualisierung verloren Rechner mit Windows XP Betriebssystem ihre Netzwerkverbindung und gerieten in eine Endlos-Neustart-Schleife (siehe Alarm: McAfee lyncht weltweit Windows XP).
Für gehörigen Spott sorgte die Tatsache, dass das "Sicherheitsunternehmen" die wichtige Windows-Systemdatei svchost.exe killte. Offensichtlich wurde das Update nicht ordentlich überprüft, bevor es raus ging. Einen vergleichbar "dümmlichen" Vorfall gab es bei McAfee 2006.
Da lynchte ein vermurkstes Update gleich reihenweise wichtige Systemdateien (siehe McAfee Virenscanner lyncht wichtige Systemdateien).
Michael Nickles meint: 7.7 Milliarden Dollar. Das haut mir die Kinnlade restlos runter. Intels Interesse am Kauf eines Sicherheitsunternehmens ist gewiss erklärbar. Jeder PC braucht einen Prozessor und fast jeder hat Angst vor Viren und blecht deshalb für eine Antiviren-Software - häufig, weil sie halt auf einem "Aldi-PC" als Testversion drauf war und dann kostet das jährliche Abogebühren - eine lukrative dauerhafte Einnahmequelle also.
Technisch betrachtet ist ein Virenscanner eine billige Sache. Er guckt halt bei Dateien nach, ob "Code-Brocken" bekannter Viren/Trojaner drinnen sind. 7.7 Milliarden Dollar. Ist das ein "Virenscanner" wirklich wert? Natürlich ist damit zu rechnen, dass Intel seine Prozessoren mit dem "McAfee-Scanner" irgendwie kombinieren wird.
Für 7,7 Milliarden könnte Intel doch locker unzählige Experten aus der "Hacker-Szene" einkaufen und einen eigenen Scanner entwickeln lassen. Warum also dieser verrückte Deal?