Bei den Browser-Marktanteilen kämpfen Microsoft und Mozilla seit geraumer Zeit an den beiden oberen Plätzen. Und recht lange ging es mit dem Firefox ständig aufwärts, während es beim Internet Explorer bröckelt. Bereits 2009 gingen Analysten davon aus, dass Firefox spätestens 2013 den Internet Explorer überholen wird (siehe Internet Explorer 2013 am Ende?) - so der Aufwärtstrend sich wie in den Vorjahren fortsetzt.
Das wird wohl nicht passieren, denn inzwischen schnappt sich Google mit Chrome zunehmend Marktanteile, das Wachstum des Firefox ist zum Stillstand gekommen. Einen Endpunkt hat gerade vielleicht auch die "freundschaftliche" Beziehung der konkurrierenden Browser-Entwicklungsteams von Internet Explorer und Firefox erreicht.
Bei Erscheinen der Firefox-Versionen 2.0 (2006) und 3.0 (2009) gabs vom Microsoft-Team jeweils noch eine Glückwunsch-Torte für die Mozilla-Crew. Ob für den anstehenden Firefox 4.0 auch eine gebacken wird, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Denn aktuell gibt es vor allem Geschimpfe von Mozilla in Richtung Microsoft.
Wenige Tage vor Erscheinen des Internet Explorer 9 (am 15. März) tobte Mozilla-Sprecher Asa Dotzler in seinem Blog), dass Microsofts Behauptungen bezüglich Beschleunigung des IE 9 durch Grafikkarten "Bullshit" (Scheißdreck) seien. Der beschleunigte Seitenaufbau durch GPU-Einsatz ist eines von Microsofts Aushängeschildern für den IE 9 und Microsoft wirbt damit, dass der IE 9 die "vollständigste" beziehungsweise "volle" GPU-Unterstützung bietet.
Dotzler beschimpft das als reinen Marketing-Gag, da die GPU-Ausnutzung beim Firefox 4 viel "kompletter" sei. So soll der IE 9 beispielsweise nicht mal beim Scrollen in langen Seiten die GPU ran nehmen, was der Firefox 4 natürlich tut.
Man muss dazu wissen, dass Microsoft bereits seit September ordentlich auf die Pauke haut, um für die "vollständigste" GPU-Unterstützung beim IE9 zu werben (siehe IE-Entwickler wollen beste GPU-Unterstützung bieten).
Und jetzt giften die Mozilla-Leute laut Bericht von Computerworld schon wieder rum. Diesmal wird Microsoft "verspottet", weil es den Internet Explorer 9 nicht für Windows XP gibt. Auch der neue Firefox 4 kommt schließlich für das vergreiste Betriebssystem raus.
Microsoft begründete den Verzicht auf XP-Unterstützung unter anderem damit, dass XP die "Routinen" fehlen um eine effektive GPU-Ausnutzung zu ermöglichen. Die Mozilla-Leute beurteilen diese Behauptung als Quatsch. Auch bei Firefox 4.0 sei es (mit harter Arbeit) gelungen, die GPU-Beschleunigung einzubauen.
Michael Nickles meint: Waren die IE-Entwickler wirklich zu faul? Oder versucht Microsoft XP-Nutzer durch den IE9 zu Windows 7 zu treiben? Beides ist irgendwie unwahrscheinlich. Kirre ist die Entscheidung auf XP-Unterstützung zu pfeifen auf jeden Fall. XP hat immer noch einen Marktanteil von geschätzt etwas über 50 Prozent.
Und XP-Nutzer, die einen aktuellen Browser haben wollen, bleibt nur der Umstieg zu einem Konkurrenz-Browser. Der Marktanteil des Internet Explorers kann somit in den kommenden Monaten eigentlich nur spürbar schrumpfen.
Mir ist es übrigens total schnuppe, ob ein Browser die GPU stark ran nimmt, nur ein bisschen oder gar nicht. Ich will einen Browser der stabil läuft und vor allem einen, der nach "ein bisschen" Surfen nicht den halben Arbeitsspeicher weg frisst.