Megaupload-Chef Kim Schmitz konnte erneut einen Sieg gegen die neuseeländische Justiz erringen. Er darf seinem beschlagnahmten Vermögen künftig monatlich umgerechnet rund 37.000 Euro entnehmen um seine "Lebensunterhaltungskosten" finanzieren zu können - und natürlich auch Anwalts- und Prozesskosten - teilt der New Zealand Herald mit.
Auch einen seiner beschlagnahmten Mercedes soll Kim Schmitz zurück erhalten. Einem von Kim Schmitz Gefährten - Bram van der Kolk - haben die Richter nur umgerechnet rund 5.700 Euro zum Bestreiten seines Lebensunterhalts bewilligt.
Michael Nickles meint: Lohnt es sich überhaupt über Kim Schmitz zu berichten, oder wird längst viel zu viel Täterä um ihn gemacht? Was jucken schon ein paar hundert Millionen die einer verdient (ergaunert?) hat im Vergleich zu viel schlimmeren Kriminellen oder gar Massenmördern?
Das Problem ist, dass die Frage witzlos ist. Der Fall Kim Schmitz ist kein Kleinkram, sondern er wird entscheidende Auswirkungen drauf haben, wie das Internet von Morgen aussieht.
Verliert Schmitz und kassiert eine fette Haftstrafe in der "20 Jahre Ecke", dann bedeutet dies das Ende der aktuellen "Raubkopierkultur" im Internet. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass dann halt "der nächste Selbstbedienungsladen" aufmacht und alles wie gehabt weiterläuft.
Ein Ding in der Dimension von "Megaupload" zu drehen, wird sich dann keiner mehr trauen (Verrückte ausgenommen). Gewinnt Schmitz seinen Prozess, dann bedeutet dies das Aus für Inhaltsproduzenten - weil es sich nicht lohnt etwas zu produzieren, an dem man nichts verdient. Beziehungsweise: weil es sich viele einfach nicht leisten können, unbezahlt zu arbeiten.
Ein Internet ohne Inhalte ist natürlich ein sinnloses Internet. Denn: wenn es keine Inhalte mehr gibt, bei denen man auf "Gefällt mir" klicken kann, dann geht auch die Generation Facebook zugrunde. Am Rande bleibt natürlich spannend wie es in Neuseeland weitergeht, denn die Geschichte wird ja immer peinlicher. Schmitz hat sich seine Aufenthaltsgenehmigung dort anscheinend (höchstwahrscheinlich) durch ein hohes Bestechungsgeld erkauft.
Aufgrund eines bizarren Antragsfehlers bei der Beschlagnahmung kriegt Schmitz eventuell sein beschlagnahmtes Vermögen zurück. Und jetzt bewilligt ein Gericht 37.000 Euro für monatliche Lebensunterhaltungskosten.
Und zwar einem Mann, der verdächtigt wird eine halbe Milliarde Schaden verursacht zu haben und dem 20 Jahre Knast drohen. Bekanntlich können sich Auslieferungsgeschichten sehr lange hinziehen. Vielleicht schafft Schmitz es ja die komplette Kohle auf den Kopf zu hauen, bevor er vielleicht eingelocht wird.
Und jetzt bewilligt ein Gericht 37.000 Euro für monatliche Lebensunterhaltungskosten.
Die meisten von uns müssen mit (deutlich) weniger ein ganzes Jahr auskommen - brutto natürlich.
Ansonsten ist der ganze Fall schwierig zu beurteilen. Meine Sympathie mit Raubkopierern hält sich in Grenzen, wenngleich Musik- und Filmindustrie gern auf überhöhtem Niveau jammern.
Letztlich gibt es aber auch genug gute Möglichkeiten, Filesharing / Upload-Plattformen legal zu nutzen. Es wäre sehr bedauerlich und ein großer Verlust für das Internet, wenn all denen rein vorbeugend der Garaus gemacht würde, um sich vor Raubkopierern zu schützen.
Ich lache mich kaputt über das Rechtssystem. Der Spruch gilt auch hier, die Kleinen "hängt" man auf, die großen mit prominentem Rechtsverdrehern dürfen frei laufen......
An und für sich nicht, nur das, was über ihn so in der "Boulevard-Presse" geschrieben wird, hat in der Regel eher Hatz- und Klatsch-Charakter.
Aber mein Gott, hin und wieder darf's halt auch mal ne Prise Tratsch sein :D
sondern er wird entscheidende Auswirkungen drauf haben, wie das Internet von Morgen aussieht.
Genauso ist es! Die etwas seriösere Berichterstattung, und Nickles.de wollen wir mal nicht davon ausnehmen, setzt den Schwerpunkt auf genau diesen Umstand.
Vielleicht schafft Schmitz es ja die komplette Kohle auf den Kopf zu hauen, bevor er vielleicht eingelocht wird.
Wohl eher nicht, weil er sicher vorher in die Urne fällt, wegen deutlichem Übergewicht.
Zu seiner Straftat: Er hat gewusst worauf er sich da einlässt und verloren. Allerdings hat er sich ziemlich lange sehr feudal gehalten. Chapeau.
Ich denke freigesprochen wird er auf keinen Fall, ebensowenig glaube ich an die 20 Jahre, ausser vielleicht er wird wirklich ausgeliefert. Ich rechne eher mit 3 - 7 Jahren.
Was wird dann aus dem Internet?
Und in noch einem Punkt gehst Du an der Rechtstaatlichkeit vorbei:
Er ist verdaechtigt, aber nicht verurteilt - also noch Unschuldig. Die U-Haft und sonstige Einschraenkungen sollen nur der Fluchtgefahr vorbeugen und keine Strafe oder Schikane darstellen. Weshalb soll er also nicht auch etwas von seinem Geld fuer den Lebensunterhalt bekommen? Es steht ja ohne Gerichtsurteil auch noch nicht fest, ob er sein Vermoegen wirklich illegal erworben hat.
Selbst ein U-Haeftling in Deutschland darf sich sein Essen von einem Sternekoch bringen lassen und muss es natuerlich auch selbst bezahlen. Das ist geltendes Recht in einer freiheitlichen Staatsform.
Und wenn der Staat so miese "Fachleute" beschaeftigt, denen bei so einem Fall ein Antragsfehler unterlaeuft, dann ist das auch in Ordnung wenn er sein Geld wieder bekommt. Denn so ein Antrag wird sicherlich nicht nur von einer Person ausgestellt, geprueft und genehmigt. Da hat also ein ganzes Justizgebaeude gepennt.
(Ob man so einen Antragsfehler vielleicht auch forcieren kann $$$) Jetzt bin ich doch tatsaechlich auf die falsche Taste gekommen, sollte ??? sein.
Vagabundo, in diesem Punkt muss ich dir absolut recht geben:
Er ist verdaechtigt, aber nicht verurteilt - also noch Unschuldig. Die U-Haft und sonstige Einschraenkungen sollen nur der Fluchtgefahr vorbeugen und keine Strafe oder Schikane darstellen. Weshalb soll er also nicht auch etwas von seinem Geld fuer den Lebensunterhalt bekommen? Es steht ja ohne Gerichtsurteil auch noch nicht fest, ob er sein Vermoegen wirklich illegal erworben hat. Selbst ein U-Haeftling in Deutschland darf sich sein Essen von einem Sternekoch bringen lassen und muss es natuerlich auch selbst bezahlen. Das ist geltendes Recht in einer freiheitlichen Staatsform.
Wie sagte Wowereit so schön, wenn auch in anderem Kontext: "Und das ist auch gut so!" Das vergisst man nur allzu leicht, wenn ein Fall so eindeutig aussieht wie dieser. Aber du hast schon recht, Leute wie Schmitz sind kein Freiwild, vor ihrer rechtskräftigen Verurteilung nicht und selbst hinterher nicht.
Übrigens wüsste ich ja zu gern, was für ein bizarrer Antragsfehler bei der Beschlagnahmung passiert ist...
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Die Tragik liegt doch nicht im Bohei um die Person Kim.
Vielmehr liegt sie im NICHT-Bohei um die Gaunereien unseres "Vaters" Staat.
Es ist zwar alles bekannt und in den Medien bemängelt, aber niemand macht
eine permanenten Bohei darum, dass sich nichts ändert, dass alles täglich
nur noch schlimmer wird.
Gewinnt Schmitz seinen Prozess, dann bedeutet dies das Aus für Inhaltsproduzenten - weil es sich nicht lohnt etwas zu produzieren, an dem man nichts verdient.
Ich predige es immer wieder: Die Menschen sind bereit für Megaupload und Co Geld auszugeben und wenn sie inhaltlich beim "Original" das MEHR an Leistung bekommen würden, würde sich das auch ganz schnell ändern.
Aber es gibt momentan einfach kein Überzeugendes Geschäftsmodell, was die breite Masse von dem illegalen Kram wegbringen würde. Die Film- und Musikindustrie sollte mal endlich aufhören zu jammern, und wahnsinnig viel Geld in die Verfolgung von (oftmals) kleinkriminellen zu stecken und viel mehr mal ihre Hausaufgaben machen und sich überlegen, wie man die Produkte im Internetzeitalter an den Mann bringt.
viel mehr mal ihre Hausaufgaben machen
Glaubst du ernsthaft, das es jemanden interessiert, was da abläuft, Hauptsache es läuft etwas.
Wer verwaltet denn die IP Adressen, wer könnte denn kriminelle Machenschaften sperren.
Solange es die Versuchung gibt, gibt es auch Nutzer. Selbst der beste Safe nutzt nichts, erst wenn ich kein Geld zu Haus habe, ist Ruhe (vorerst). Ein Anspielen von Musik, Video, Game und Film sollte möglich sein, wer mehr will muss es kaufen.
So schön wie das Internet mal war wird es nicht mehr sein, das ist klar.
Schönen Sonntag noch.
Die Film- und Musikindustrie sollte mal endlich aufhören zu jammern [...] und sich überlegen, wie man die Produkte im Internetzeitalter an den Mann bringt.
Klar, einfach das Zeug verschenken, dann lädt kein Mensch mehr illegal herunter. Schade dass das nicht so einfach ist - ein klein bisschen verdienen müssen die Urheber schon noch an ihrem kreativen Output. Solange die Masse auf dem Standpunkt "selbst geschenkt ist fast noch zu teuer" steht, sind die Aussichten trübe. Da kann sich die Musikindustrie einfallen lassen so viel sie will.
Ich fürchte, groggyman hat recht, so schön wie es mal war, wird das Internet nicht mehr.
Alle - Kulturflatrate ??? Ich - Kulturflatrate???
Das klingt wie ... GEZ...
Ich kenne mich und mindestens 10 Leute, die noch NIE was urheberrechtlich Geschuetztes heruntergeladen haben, weder legal; noch illegal...
Warum sollen wir schon wieder fuer die ewigen Sauger und Downloader zahlen?
Solange es die Versuchung gibt, gibt es auch Nutzer. Selbst der beste Safe nutzt nichts
Und nochmal: Die INdustrie muss einfach ein lukratives Geschäftsmodell entwickeln, welches die breite Masse anzieht. Und damit mein ich nicht diesen "1-Euro-pro-Song-Download-inkl-DRM-Schrott". Denn das ist preislich alles andere als lukrativ. Und es geht hier nicht darum, dass irgendetwas verschenkt werden soll.
Ich habe mir schon ewig keine CD mehr gekauft, wenn ich Musik hören will, erstelle ich mir in Youtube eine Playlist und gut ist (Der Gema gehe ich hier dank Proxtube völlig legal aus dem Weg). Oder aber ich höre Onlineradio. Im Auto höre ich "richtiges Radio". Illegal beschaffe ich mir übrigens kein Zeugs.
Und ganz ehrlich: Die Musikindustrie würde meiner Meinung nach nicht spürbar mehr verkaufen, wenn sie bei ihrem alten Geschäftsmodell bleibt und es keine "kostenlosen" alternativen gäbe. Das ist der Punkt, was immer übersehen wird.
Kulturflatrate. Und zwar ohne Extra-Würste: alle müssen mitmachen.
Das wäre für die Musikindustrie sicherlich eine Lösung, aber ob es das für die Bürger wäre? Zahlen alle, würde der Betrag natürlich geringer ausfallen, Zahlen nur die Leistungsbezieher, würde der Preis höher ausfallen.
Es muss auf jeden Fall eine Art Flatrate sein, pay-per-view oder pay-per-listen wird gegen die Wand fahren.
Die INdustrie muss einfach ein lukratives Geschäftsmodell entwickeln, welches die breite Masse anzieht. Und damit mein ich nicht diesen "1-Euro-pro-Song-Download-inkl-DRM-Schrott". Denn das ist preislich alles andere als lukrativ. Und es geht hier nicht darum, dass irgendetwas verschenkt werden soll.
Worum geht es dann? Du bleibst bei nebulösen Andeutungen, schreibst aber nicht konkret, was du dir genau vorstellst.
Worum geht es dann? Du bleibst bei nebulösen Andeutungen, schreibst aber nicht konkret, was du dir genau vorstellst.
Es muss auf jeden Fall eine Art Flatrate sein, pay-per-view oder pay-per-listen wird gegen die Wand fahren.
Ich halte das nicht für eine Nebulöse Antwort, sondern eben ein Gedankenansatz.
Oder noch konkreter: Maxdome.de z.B. vertreibt über diesen Weg Ihr Prdukt (Filme, Serien usw). Und ich finde den Ansatz wirklich gut. Aber wenn da nicht alle Produzenten der Filmindustrie mitmachen und dementsprechend die Nachfrage nicht nahezu vollständig gedeckt wird, bleibt es nur ein Ansatz. Und hier sind wir wieder am Anfang: Die Film- und Musikindustrie MUSS umdenken.
Maxdome ist mitnichten ein Unternehmen der Filmindustrie - sie vertreiben also nicht "ihr" Produkt - Maxdome ist eine reine Vertriebsfirma: http://de.wikipedia.org/wiki/Maxdome
Die müssen also keine Filmproduktionskosten reinholen, inkl. der Gagen für Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Nachbearbeitung im Studio etc. pp. Insofern ist dieser Vergleich Äpfel mit Birnen, etwa so, als würde man Nestlé oder Kraft Food mit REWE oder Edeka vergleichen.
Wie man es auch dreht und wendet - egal wie preisgünstig ein Flatrate- oder Pay-per-Use-Angebot auch sein mag, solange es immer noch billiger ist, sich die Sachen irgendwo illegal herunterzuladen, solange wird das auch gemacht und bevorzugt. Da mache ich mir keine Illusionen.
Maxdome.de z.B. vertreibt über diesen Weg Ihr Prdukt (Filme, Serien usw). Und ich finde den Ansatz wirklich gut.
Jetzt müsstest Du nur noch beweisen, dass nichts von dem, was bei Maxdome geschaut werden kann, außerdem noch illegal irgendwo getauscht wird. Und da wette ich einfach mal, dass es keinen Unterschied gibt.
Sicherlich sind die Inhalte von Maxdome auch illegal erhältlich. Aber wie gesagt: Wenn man die Wahl hat, 10,- Euro für eine legal Flat zu zahlen oder eben für eine "Saugflat" auszugeben, denke ich, wird der Großteil der Nutzer auf das Legal Brett aufspringen.
Und wenn es ein Portal schafft, das Angebot nahezu komplett anzubieten, werden sich auch entsprechend die Nutzer dafür interessieren. Momentan ist ja noch bei z.B. Maxdome das Problem, dass es zwar eine riese Auswahl gibt, jedoch auch noch bekannte Titel nicht verfügbar sind. Aber das liegt daran, weil die bestimmte Firmen der Filmbranche da eben nicht mitmachen möchte...
Sicherlich schreibt er nichts von "verschenken". Er sagt nur sinngemäß, die sollen sich was einfallen lassen - ja, was denn? Von anderen etwas zu fordern ist immer leicht, noch dazu, wenn die Forderung gar nicht konkretisiert wird.
Kulturflatrate. Und zwar ohne Extra-Würste: alle müssen mitmachen.
Prima, noch eine zweite Internet-GEZ. Als ob die erste nicht schon großer Mist genug wäre. Begründung siehe Vagabundo: ich will das Angebot nicht nutzen, also will ich dafür auch nicht bezahlen.
Und genau das stört mich an solchen Diskussionen - es wird oft so getan, als ob die Welt so herzerfrischend einfach wäre. Das ist sie aber nicht.
Wir zahlen schon für die Produkte z.b. die Abgaben der Gema auf alle U-Geräte und Leermedien PC u.s.w. [........] Warum soll man sich einen Film den man im TV verpasst hat, nicht aus dem "Netz" saugen?
Hi Heavyload, natürlich ist es egal, ob man eine Fernsehproduktion z.B. über VHS live mitschneidet oder später aus dem Netz saugt. Für letzteres gibt es bei einigen Sendern sogar eigens eingerichtete Mediatheken. Die GEMA-Abgaben auf Geräte und Medien verstehe ich aber so, dass damit "Privatkopien" legalisiert werden, also dass man im begrenzten Maße Kopien von erworbenen Bild- und Tonträger in der Familie oder im Freundeskreis weitergeben darf, laut Gerichtsurteil bis zu 7 Stück (davon abgesehen, dass das kein Mensch kontrollieren kann). Diese Abgaben berechtigen aber nicht zu einem unbegrenzten weltweiten Verteilen von urheberrechtlich geschütztem Material.
Bei Audio- Videokassetten und bei Schallplatten tanzte die Content Industrie schon den sterbenden Schwan und flattert heute noch munter daher.
Na, ganz so munter nun auch wieder nicht... ich kann dir keine genauen Zahlen sagen, aber die heutigen Umsätze sind nur noch ein Bruchteil von dem, was in den 90ern verdient wurde. Ein Teil des Verlustes wird damit wettgemacht, dass die Künstler noch beschissenere Tantiemen bekommen als früher, und die haben immer schon viel zu wenig verdient, wenn man bedenkt, dass sie es sind, die den einzigen Grund dafür liefern, ein Medium überhaupt zu kaufen.
Ferner wird beim Aufbau neuer Talente der Rotstift angesetzt - mit fatalen Folgen für die Zukunft, vergleichbar einem Industrieunternehmen, das ständig an Forschung und Entwicklung spart und eines Tages nur noch technisch veraltete Produkte im Sortiment hat, weil nichts Neues entstanden ist. Sieht man ja auch bei der Musikindustrie, ständig werden alte Sachen wieder ausgebuddelt und neu vermarktet, ob New Kids on the Block oder Nena, Backstreet Boys oder Udo Lindenberg...
da die Mengen die einzelne User saugen gar nicht bezahlbar wären und gar nicht die Kaufkraft besteht diese zu erstehen.
Hier wiederum stimme ich euch zu. Aus diesem Grund ist es natürlich nicht statthaft, wenn die MI jede sog. Raubkopie gleichsetzt mit einem entgangenen Tonträgerverkauf. Andererseits ist es schon so, dass so mancher Tonträger nur deswegen nicht gekauft wird, weil es den Inhalt ja vermeintlich "umsonst im Netz" gibt.
Wenn die Leute nichts dafür bezahlen wollen, frage ich mich, wie es Kim auf ein Gesamtvermögen von ca 150.000.000$ geschafft hat.
Die Medienindustrie braucht sich nichtmal dafür anstrengen um ein Bezahlsystem zuentwikeln
Megaupload, Megavideo und andere Verdächtige, haben bewiesen wie man mit Filme und Musik Geld machen kann. Selbst Youtube zeigt es, wie man mit Werbung Geld verdienen kann, und die Urheber ihre Anteile bekommen können, Deutschland mal ausgenommen.
Selbst die Macher von South Park haben sich entschlossen, alle Serien frei zugänglich zu machen, und die Serie ist dennoch erfolgreich. Das ist mitunter das beste Beispiel, dass es auch legal geht. Die "verschenken" ihr geistiges Eigentum, und verdienen dennoch.
Das Internet ist schonlange nicht das, was es einmal war.
Selbst die Macher von South Park haben sich entschlossen, alle Serien frei zugänglich zu machen, und die Serie ist dennoch erfolgreich. Das ist mitunter das beste Beispiel, dass es auch legal geht. Die "verschenken" ihr geistiges Eigentum, und verdienen dennoch.
Ich frage mich dann nur, womit und woran sie dann noch verdienen? Oder sind die inzwischen einfach nur so steinreich, dass sie es nicht mehr nötig haben?
Auch Radiohead werden in diesem Zusammenhang gern erwähnt. Nur eines wird dabei immer vergessen: Die sind in den 90ern groß geworden, als noch Milch und Honig flossen in der Musikindustrie. Da haben die klotzig verdient, allein in England, und sind Plattenmillionäre geworden. Allein die #1 in den US-Billboardcharts mit ihrem Album "Kid A" dürfte ihnen eine goldene Nase finanziert haben.
Mit dieser finanziellen Absicherung im Hintergrund ist es natürlich einfach, etwas großzügiger mit den Sachen umzugehen.
Wer genug Geld halt, soll natürlich nicht seine Publikationen gratis zur Verfügung stellen. Das ist der falsche Ansatz.
Aber Konzerne wie Warner Bros, Universal Studios, Disney, SonyBGM, usw usw usw gehen bestimmt nicht Pleite, wenn man der Userschaft entgegen kommt.
Auch bei den Onlinestreams von South Park gibt es Werbung. Diese wird anscheind wohl ausreichen, da immer wieder eine neue Serienstaffel kommt.
In einem Interview der SP Macher, sagte einer es ähnlich wie Dieter Bohlen letztens.
"Ihr guckt es euch so oder so online an, dann können wir es auch gratis onlinestellen."
Es lässt sich sowieso nicht verhindern. Ob Kimble nun verurteilt wird oder nicht, es wird weiterhin Onlinestreams legal oder illegal angeschaut.
Viel schlimmer sehe ich da die Produktpiraterie beim Software download an. Da sollte ein härtes Vorgehen gehandhabt werden.
Auch Dieter Bohlen ist Multimillionär, und das schon seit 25 Jahren...
Wenn solche lockeren Sprüche immer nur von Leuten kommen, die sich keine Gedanken über ALG1, Hartz IV, Künstlersozialkasse, Riester- oder Rürup-Rente machen müssen, ist das leider kein Maßstab.
Viel schlimmer sehe ich da die Produktpiraterie beim Software download an. Da sollte ein härtes Vorgehen gehandhabt werden.
Jein... Software kannst du u.a. nutzen, um selbst Geld zu verdienen mit deren Einsatz. Dann ist es natürlich doppelt verwerflich, wenn keine Lizenz ordnungsgemäß erworben wurde. Andererseits gibt es auch hier wieder User, die sich nur deshalb Photoshop in der "Ultra-Professional"-Variante saugen, weil es das zufällig kostenlos zum Runtersaugen gibt. Diese Leute kosten die Software-Industrie keinen Cent, die lassen ihren Download eh mehr oder weniger ungenutzt auf der Festplatte verschimmeln.
Wenn die Leute nichts dafür bezahlen wollen, frage ich mich, wie es Kim auf ein Gesamtvermögen von ca 150.000.000$ geschafft hat.
Die meisten Einnahmen gab es anscheinend durch Werbeeinblendungen. Nachdem diese oft von Adfarmen gebucht wurden, haben bestimmt auch einige Contentlieferanten (unfreiwillig) MU durch Werbeeinblendungen mitfinanziert.
Ein solches Vermögen heranzuschaffen ist nicht besonders schwer, wenn die Kosten nahezu vernachlässigbar sind und somit der Umsatz fast dem Gewinn entspricht.
Selbst die Macher von South Park haben sich entschlossen, alle Serien frei zugänglich zu machen, und die Serie ist dennoch erfolgreich. Das ist mitunter das beste Beispiel, dass es auch legal geht. Die "verschenken" ihr geistiges Eigentum, und verdienen dennoch.
Zielgruppe der Serienmacher sind aber in erster Linie TV-Stationen, die die Sendung in ihr Programm aufnehmen. Solange die Serie im TV läuft, fließt das Geld - egal, ob dort bei einer Ausstrahlung 500.000 oder 1.000.000 Menschen zuschauen. Auf die breite Masse der Contentproduzenten ist das aber sicher nicht übertragbar.
Ansich wird jede Produktion so ausgelegt, um möglichst viel Geld damit zu verdienen.
Das es nicht rechtens ist sich den neusten Kinofilm selbst in grottenschlechter Qualität, online an-zu-sehen, dass sollte jedem bewusst sein.
Aber bei Filme/Serien die schon zig mal im Fernsehen wiederholt wurden, und ihre Produktionskosten bei weitem wieder reingeholt haben, diese Filme könnte man ähnlich wie South Park auch online gratis zur Verfügung stellen, mit einwenig Werbung.
Die paar derzeitigen Anbieter von legalen Onlinestreams, haben einfach nicht die Auswahl, die es bei Megavideo gab.
Alle Filmemacher brauchen eine Streaming Plattform, an der alle verdienen.
Aber bei Filme/Serien die schon zig mal im Fernsehen wiederholt wurden, und ihre Produktionskosten bei weitem wieder reingeholt haben, diese Filme könnte man ähnlich wie South Park auch online gratis zur Verfügung stellen, mit einwenig Werbung.
Es wird bei Urheberrechtsverletzungen durchaus unterschieden, ob ein Werk noch in seiner "relevanten Verwertungsphase" ist. Somit ist es zwar nach wie vor nicht legal, sich solch alte Sachen via Filesharing o.ä. zu besorgen; derlei Urheberrechtsverletzungen werden aber meines Wissens nach nicht mehr verfolgt. Das lohnt sich einfach nicht, wenn das Gericht nurmehr einen Streitwert von ein paar Euro annimmt.
Somit ist es zwar nach wie vor nicht legal, sich solch alte Sachen via Filesharing o.ä. zu besorgen; derlei Urheberrechtsverletzungen werden aber meines Wissens nach nicht mehr verfolgt. Das lohnt sich einfach nicht, wenn das Gericht nurmehr einen Streitwert von ein paar Euro annimmt.
Ein ganz konrektes Beispiel: die Krimiserie "Petrocelli", lief Mitte der 70er Jahre in den USA, ganz kurz danach in einer deutsch synchronisierten Fassung auch bei uns.
Ich warte seit Jahren darauf, dass die endlich auf DVD erscheint - es passiert nichts. Jeder Dreck wird auf DVD veröffentlicht, speziell uralte Serien, manchmal fasse ich mir wirklich an den Kopf- aber diese hervorragende Serie bleibt in der Mottenkiste. Das Internet ist voll mit Anfragen "wann erscheint petrocelli endlich auf DVD?", ich bin also nicht der einzige, der darauf wartet.
Letztlich werden die Interessenten in solchen Fällen beinah schon gezwungen, sich die Sachen illegal herunterzuladen. Die dann noch zivilrechtlich zu verfolgen, ist geradezu unanständig und zutiefst verlogen.
Die dann noch zivilrechtlich zu verfolgen, ist geradezu unanständig und zutiefst verlogen.
Naja, aber in einem solchen Fall würde sich auch ein Richter, der nicht völlig weltfremd ist, zunächst einmal Gedanken darüber machen, welcher wirtschaftliche Schaden da entstanden sein soll, wenn nicht mal der Rechteinhaber selbst Interesse an einer kommerziellen Verwertung seines Werkes zu haben scheint.
Denn man kann in diesem Fall ja schlecht argumentieren, dass mehr Datenträger verkauft worden wären, wenn nicht im Internet getauscht worden wäre.
Denn man kann in diesem Fall ja schlecht argumentieren, dass mehr Datenträger verkauft worden wären, wenn nicht im Internet getauscht worden wäre.
Manchen Leuten traue ich selbst diese Argumentation noch zu ;-) [...bei einer zukünftigen Nun-doch-noch-Veröffentlichung des Materials wir dann weniger gekauft - autsch, jetzt fange ich auch schon so an...]
Der springende Punkt ist eben, wirtschaftlicher Schaden hin oder her, dass der Urheber ein Recht darauf hat, darüber zu verfügen, was mit seinem geistigen Eigentum geschehen soll - wenn er nicht möchte, dass dies (erneut) an die Öffentlichkeit kommt, kann er sich dagegen wehren. Dann entsteht so ein für alle Seiten unbefriedigendes Szenario wie von mir weiter oben beschrieben: Die Fans warten vergeblich auf ihre Serie und der Urheber macht keinen Gewinn.