Der beliebte VLC-Mediaplayer ist ab sofort in der neuen Version 1.1 verfügbar. Und die kann als Meilenstein-Version betrachtet werden. Diesmal wurden nicht nur ein paar Fehler beseitigt, sondern richtig Hand am Player angelegt, der Programmcode wurde schlanker und effizienter gemacht.
Im Fall von HD-Videos wird ein Geschwindigkeitszuwachs von bis zu 40 Prozent versprochen. Gewichtigste Neuerung ist die Unterstützung Hardware-beschleunigter Videowiedergabe, wobei der Grafikkarten-Prozessor herhalten muss. Bezüglich Windows funktioniert die GPU-Nutzung leider nur bei Vista und Windows 7.
Grund: die Schnittstelle zur GPU ist DxVA2, also Microsofts DirectX Video Acceleration in der Version 2.0 und die gibt es nur für Windows ab Version Vista. Erfreulich ist der neue VLC auch für alle Linux-Nutzer. Per VAAPI-Schnittstelle (Video Acceleration API) kann auch hier die GPU zur Beschleunigung bei Videowiedergabe rangenommen werden.
Bei allen System beschleunigt VLC die Videoformate H.264, VC-1 und MPEG-2. Die VLC-Entwickler weisen mit Bedauern darauf hin, dass die GPU-Ausnutzung unter Windows bislang leider nur bei Nvidia-Grafikkarten funktioniert - bei AMD/ATI-Karten und Intel-Grafikchips geht noch nichts.
Die Zahl der unterstützen Abspielformate ist bei Version 1.1 gewachsen. VLC unterstützt jetzt auch MPEG-4 lossless und den VP8-Codec, den sich Google kürzlich gekauft hat (siehe Google soll HTML5-Video mit Open Source durchsetzen und VP8 und H.264 im Qualitätsvergleich).
Neu ist auch die Möglichkeit das Videoformat WebM decodieren und encodieren zu können. WebM ist ein recht neues Ding, von dem viele wahrscheinlich noch nichts gehört haben. Konkret ist WebM ein offenes Videoformat, das Google angeleiert hat und das viele Browser-Hersteller unterstützten wollen. Generell basiert WebM auf dem VP8-Videocodec und dem Vorbis-Audiocodec, beides in einer Variante des Matroska-Containers vepackt.
Die neue VLC-Version gibt es hier: www.videolan.org