Mit dem Wegfall von erst Kino.to und jetzt Megaupload beziehungsweise desssen Live-Stream-Ableger "Megavideo" sitzen Online-Filmefans weltweit auf dem Trockenen. Zwar gibt es weiterhin illegale Alternativen, die vielen aber zu unbekannt oder zu kompliziert sind.
Die Süddeutsche hat sich jetzt mal auf die Suche nach legalen Internet-Alternativen zu Megaupload gemacht und kommt zu einem ernüchternden Fazit: es gibt keine.
Und dabei geht die Süddeutsche auch recht ordentlich mit aktuellen Größen ins Gericht. Als stark beworbene Nullnummer wurde Amazons Videodienst Lovefilm verhöhnt. Die eine Lovefilm-Schiene - Videoscheiben per Postweg ausleihen - war der Süddeutschen zu langwierig. Das Online-Angucken eines Films für 5 Euro wurde als zu teuer empfunden.
Erst recht unbrauchbar: die 12-Euro-Monatsflatrate für unbegrenztes Filmegucken. Die Filmauswahl war mit 598 Titeln aber recht mager.
Als zu teuer und unpraktisch wurde auch Videoload von T-Online befunden. Manche Filme gibt es nur zum Mieten (2-3 Euro), manche nur zum Kaufen (8-10 Euro).
In gleicher Preislage wie Videoload liegt auch Maxdome, die Online-Videothek von Prosieben/Sat1. Zugriff auf 45.000 Videos gibt es nur per Monats-Flatrate (Pakete von 5-20 Euro). Mit Videos ist alles Mögliche gemeint, Spielfilme gibt es nur rund 1.800.
Generell scheitern fast alle Angebote aus Sicht der Süddeutschen daran, dass der preisliche Abstand zum Ausleihen/Kaufen einer DVD zu gering ist. Pech haben wohl auch alle, die Filme beispielsweise in Originalsprache sehen wollen - oft ist nur die deutsche Fassung verfügbar.
Hinzu kommen nervige Limits: dass Filme sich beispielsweise nur per Plugin in einem Browser angucken lassen können und nicht auf beliebigen Abspielgeräten.
Michael Nickles: Die Süddeutsche stellt also das fest, was anders nicht zu erwarten war. Legale Videoangebote sind schlichtweg zu unattraktiv, um es mit illegalen aufnehmen zu können. Wer dafür blecht, hockt in der letzten Reihe.
Was mich erstaunt ist allerdings, dass das bei der Musik ja anscheinend geklappt hat. Als Apple mit Itunes losgelegt hat, waren Menschen doch geradezu begeistert davon, für eine Schweinekohle eine kopiergeschützte Musikdatei kaufen zu dürfen - die dann auch nur "minderwertige" Qualität hatte und nur auf einem teuren Apple-Player abspielbar war.
Eine Musikdatei hat ja glaub so 1 Euro gekostet, Titel für die Spieldauer einer Audio-CD (74 Minuten!) also rund 10-20 Euro. Warum hat da eigentlich niemand geheult?