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News: Freie Meinungsäußerung

Lehrer dürfen benotet werden

Redaktion / 10 Antworten / Baumansicht Nickles

Eine Lehrerin geht in Berufung gegen ein Urteil, das die Benotung von Lehrern im Internet erlaubt. Sie will eine Grundsatzentscheidung erzwingen, berichtet futurezone.

Bereits 2007 war die Lehrerin mit einer einstweiligen Verfügung gegen das Spickmich-Portal beim OLG Köln gescheitert, das die freie Meinungsäußerung der Schüler für wichtiger hielt als die Persönlichkeitsrechte der Lehrerin.

Angeblich gibt es bei Spickmich 250 000 benotete Lehrer, die in Kategorien wie "gut vorbereitet", "fair" und "menschlich" eingeteilt werden.

Der Artikel weist auch daraufhin, dass etwa in Frankreich die Benotung von Lehrern verboten ist, weil dadurch der Bildungsbetrieb gestört werde.

Quelle: futurezone

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hundevatta Redaktion „Lehrer dürfen benotet werden“
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Na nun überlegt auch mal: Die Frau hat 13 Schuljahre, etliche Semester auf der Uni und einige Staatsprüfungen hinter sich gebracht um genau das tun zu dürfen, was diese Rotzlöffel sich einfach so erdreisten: Andere zu benoten.
Die hat jetzt glatt Probleme mit der Sinnfrage... ;o))

- Boh glaupse ey! -
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Max Payne hundevatta „Na nun überlegt auch mal: Die Frau hat 13 Schuljahre, etliche Semester auf der...“
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Allerdings mit einem Unterschied: Die Schüler erfahren ihre Noten im kleinen Kreis, bei Referaten auch mal unter 4 Augen - und nicht "hinterrücks" indirekt über das Internet.

The trouble with computers is that they do what you told them – not necessarily what you wanted them to do.
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Simca Hazeman hundevatta „Na nun überlegt auch mal: Die Frau hat 13 Schuljahre, etliche Semester auf der...“
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Irgendwie haben wir doch alle schon mal Probleme mit irgendwelchen Paukern (gehabt). Darum: Immer feste druff. Wenn die bewerten, warum sollten die, die bewertet werden, nicht das gleiche Recht haben?

Schüler sind zwar nicht dazu ausgebildet worden - aber egal, bei Spickmich dürfen sie - qualifiziert oder nicht - trotzdem bewerten. Noten werden in der Schule zwar nicht-öffentlich vergeben - aber egal, bei Spickmich wird öffentlich geprangert. In der Schule gibt es zwar rechtlich abgesicherte Kriterien, da kann man sich gegen Beurteilungen auch wehren, aber egal, bei Spickmich wird jeder Pauker in die Pfanne gehauen - zum Glück kann er nichts dagegen tun.

Ehrlich, ich kann nicht verstehen, wie jemand heute noch den Wunsch haben kann, Lehrer zu werden. Und wäre ich einer, würde ich ziemlich schnell versuchen, aus diesem System wieder rauszukommen.

Und, hundevatta, ich hätte ein Problem mit der Sinnfrage. ;o))

Übrigens warte ich jetzt noch auf die Argumente "bestbezahlter Halbtagsjob" und "12 Wochen Ferien".


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JunkMastahFlash Simca Hazeman „Irgendwie haben wir doch alle schon mal Probleme mit irgendwelchen Paukern...“
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Ich persönlich würde auch nie Lehrer werden wollen.
Die Intension, Lehrer zu werden ist meißtens sehr Ehrenhaft, nur ist das eigtl. fast der undankbareste Job auf der Welt.
80% der Schüler sind oft unberechtigt sauer auf einen und kommen mit blöden Sprüchen wie "Der hasst mich" oder "Son Arschloch der mag mich überhaupt nicht und gibt mir mit Absicht ne 5" und kaum ein Schüler erkennt die Leistung des Lehrers an.
Klar gibt es auch wirklich viele beschissene Lehrer, die willkürlich und nach Tageslaune benoten, aber es gibt halt auch diese ganzen engagierten, klasse Lehrer die ihren Unterricht sinnvoll und interessant gestalten, auch wenn es davon zu wenig gibt.

Ich finde das Schulsystem, so wie es in Deutschland besteht sowieso total uneffektiv, schwachsinnig und ermüdend.

Das mit der Lehrernotengebung auf Spickmich.de kann man mit zweierlei Augen sehen, man kann angepisst sein, wie Scheiße die Schüler einen beurteilen oder man kann sich halt denken "hmm irgendwas mache ich falsch" und vllt. einfach was ändern.
Ich kann mir auch Vorstellen, dass das für Lehrer die eher positive Noten abkriegen eine schöne Bestätigung und Erfahrung ist.

Ich fand es auch oftmals ungerechtfertigt in der Schule Noten zu bekommen, grade bei Themen wie Interpretation oder Philosophie.
Die Gedanken eines Schülers nach eigenem Ermessen in Noten auszudrücken ist wirklich Schwachsinnig.
Bei Fächern wie Mathe mag das vllt. Sinn machen, aber bei "Denkenden Fächern" ergibt das eher weniger Sinn.

Und um mal ein sehr gutes Kommentar von Samuel Sorge (auch bekannt als Samy Deluxe) einzubringen:

"Ich lass kein Platz am Rand für Korrekturen mit dem Rotstift, den es sind meine Gedanken macht es Sinn, dass du sie benotest"


mfg

JMF

http://www.feelinggood24.de/rauchstopticker/ticker-62936.png
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audax31 JunkMastahFlash „Ich persönlich würde auch nie Lehrer werden wollen. Die Intension, Lehrer zu...“
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Ich persönlich würde auch nie Lehrer werden wollen. Obwohl dies bestimmt ein Beruf ist, welcher befriedigt. Voraussetzung ist eine Schülerschaft, die den Unterricht nicht als verschwendete Zeit für ihr Nichtstun empfinden und das die Lehrer auch ´mal einen Spaß verstehen.
Gute Ratschläge kann man leichtrfertig geben, wenn man das 50 jährige Abi hinter sich hat.
Wir haben es den Lehrern auch schwer gemacht, vorallem in den letzten Kriegs- und Nachkriegsjahren, als die Situation schlechter war als Hartz IV.
Erst Nach vielen Jahren haben wir begriffen, wie Unrecht wir ihnen getan haben und haben es bereut. Sie haben ihr Bestes gegeben und sind meistens nur auf Ablehnung und Widerstand gestoßen. Bis auf sehr wenige Ausnahmen haben wir ihnen sehr zu danken. Ohne sie wären wir nicht das geworden, was wir jetzt sind. Auch wir haben geglaubt, nur für die Schule zu lernen. Um dem zu umgehen
habern wir uns freiwillig zu den Flackhelfern gemeldet aber wegen unsererem Alter von 12 Jahren Gott sei Dank abgelehnt worden

Danke an meine Lehrer
Audax

doc
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bechri Redaktion „Lehrer dürfen benotet werden“
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Die Antwort auf das Urteil kam heute prompt beim Abistreich. In jeder verkauften Abizeitschrift fand man eine Auflistung der Lehrer (wobei 2 fehlten), die mit Sternchen in ihrer Kompetenz, Motivation oder Autorität bewertet wurden inkl. einem kleinen Kommentar. Manche wurden da etwas durch den Senf gezogen, obwohl ich denke, dass sie privat ganz anders sind und wesentlich mehr Erfahrung haben, als sie vllt im Unterricht zeigen.

MfG
BeChri

MfG Chris
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Sovereign Sylvia Redaktion „Lehrer dürfen benotet werden“
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Hi,

das Dilemma ist, dass die Lehrer in der mächtigeren Position gegenüber den Schülern sind und in gewisser Weise auch einen Freiraum für unsanktionierte Willkür haben. Denn wer von den Schülern kann schon erkennen, ob eine Benotung gerade noch gerecht und nach "offiziellen" Kriterien erfolgte, oder ob schon Willkür dabei war. Sicher gibt es Fälle, wo auch objektiv zu erkennen ist, ob eine Benotung aus Sympathie/Antipathie erfolgte.

Hier muss man den Lehrern aber wohl auch den Vorwurf machen, selbst zu wenig Feedback von ihren Klassen einzufordern (das behaupte ich jetzt mal, denn wenn Feedback von Klasse an Lehrer gängig wäre, hätten wir Spickmich wohl nicht). Ein verantwortungsbewusster Lehrer sollte sich immer im Klaren sein, dass er durch seine Benotung über den weiteren Lebensweg eines Schülers entscheidet. Eben aus dieser Verantwortung heraus sollte die Bereitschaft des Lehrers vorhanden sein, sich an Gesellschaftsveränderungen zu orientieren und seinen Lehrstil entsprechend weiterzuentwickeln, wozu auch die Bereitschaft zum Klassen-Feedback gehört.

Dass Lehrer gegen solche Foren wie Spickmich gerichtlich gegenangehen, ohne dass der Tatbestand der Beleidigung gegeben ist (das OLG Köln hat jedenfalls keinen festgestellt, sonst hätte es anders entschieden), zeigt eigentlich das Versagen dieser Lehrer, sich offen und ehrlich mit dem Phänomen auseinanderzusetzen und eventuell zur Einsicht zu gelangen, dass Spickmich für die weitere Lehrtätigkeit auch positive Einflüsse haben könnte. Lehrer, die immer noch erwarten, dass sich Schüler ihrem zum Teil veralteten Lehrstil unterordnen, haben die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Es sind dann solche Lehrer, die sich dann wundern, wenn sie zu Opfern von Schülergewalt werden. Solche Lehrer sind entweder unheilbar stur oder einfach zu lange in Job und Routine oder didaktisch unfähig.

Man sollte nicht glauben, dass Schüler zu blöd seien, einen Lehrer auch einigermaszen gerecht beurteilen zu können. Und wenn z.B. die Beurteilung eines Lehrers durch eine ganze Klasse nahezu gleich lautet, sollte das zu denken geben. Die Frage, ob eine Benotung durch Schüler nun öffentlich oder schul-intern geschieht, ist im Zeitalter von Internet, SMS, Blogs und Email nicht mehr relevant, da bleibt nichts schul-intern.

Im Grunde füllt Spickmich die Lücke, die Lehrer aus Angst vor negativen Feedbacks aufgetan haben und nun unfähig sind zu schlieszen. Spickmich ist letztlich auch Ausdruck mangelnder Kommunikation zwischen Jugendlichen und Erwachsenen, auch gesamtgesellschaftlich betrachtet, was aber oft daran liegt, dass die Erwachsenen nicht zuhören wollen oder können oder beides, oder es aber können und auch wollen, aber nicht bereit oder unfähig sind, daraus Konsequenzen zu ziehen, die letztlich für beide Seiten von Vorteil sind. Wie sollen Schüler Verständnis für die Leistungen eines Lehrers aufbringen, wenn der Lehrer sich diesbezüglicher Kommunikation nicht nur verweigert, sondern sogar noch gerichtlich untersagen lassen will?

Über Stil bei Spickmich lässt sich streiten, aber als wertvolles Feedback-Tool sollten Lehrer es schätzen lernen. Eins ist mal ganz klar: Ehrliche Kommunikation statt Konfrontation zwischen Schülern und Lehrern muss der Weg sein. Lehrer sollen angeblich Vorbild sein und wollen ja auch den Respekt ihrer Schüler haben; das können sie aber nur durch Kommunikation erreichen, nicht dadurch, dass sie sich einfach vorne hinstellen und ihren Lehrstoff in eingewachsener Routine durchziehen. Respekt ist immer eine Sache der Gegenseitigkeit, und wenn es die Lehrer nicht vorleben, wie sollen es dann die Schüler lernen? Es ist allerdings völlig abwegig zu erwarten, dass Lehrer die häuslichen Erziehungsdefizite kompensieren sollen; das können sie nicht, und das ist auch gar nicht ihre Aufgabe. Aber ganz unschuldig an den Situationen in den Schulen sind sie auch nicht.

Food for thought.

HAND
Sylvia

Mein sz streikt heute wieder ------ Nobody is perfect, and we prove it every day.
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bechri Sovereign Sylvia „Hi, das Dilemma ist, dass die Lehrer in der mächtigeren Position gegenüber den...“
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ich habe mich schon immer gefragt, was dieses "HAND" heißen soll...

MfG
BeChri

MfG Chris
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Sovereign Sylvia bechri „ich habe mich schon immer gefragt, was dieses HAND heißen soll... MfG BeChri“
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Hi bechri,
"ich habe mich schon immer gefragt, was dieses "HAND" heißen soll..."

Und ich habe auf die gleiche oder ähnliche Frage immer wieder geantwortet:
HAND = Have A Nice Day

Sylvia

Mein sz streikt heute wieder ------ Nobody is perfect, and we prove it every day.
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bechri Sovereign Sylvia „HAND = Have A Nice Day“
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ah ok, danke.

MfG
BeChri

MfG Chris
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