Microsoft ist restlos auf dem "Metro-Trip". Egal ob Xbox, Windows Phone oder demnächst Windows 8 - alles soll die neue Metro-Optik verpasst kriegen, das alte Bedienungsoberflächen-Design von Windows bis Nummer 7 wird eliminiert.
Weg sollen kurz über lang auch klassische Desktop-Fenster-Anwendungen. Die gibt es notgedrungen noch, aber Microsoft will hin zu Apps, die im Vollbild-Modus laufen und basta. Wer die Windows 8 Testversion ausprobiert und schon mal unter Metro gesurft hat, der weiß was das bedeutet.
Microsofts Metro-Variante des Internet Explorers lässt beispielsweise keine Tabs mehr zu, es gibt eine Webseite im Vollbild und basta. Wer zwei Webseiten nebeneinander öffnen will um etwas zu vergleichen, der hat Pech gehabt (oder muss rüber zum alten Aero-Desktop wechseln).
Oder: einen alternativen Browser für Metro verwenden (Chrome, Firefox und Co), der es vielleicht benutzerfreundlicher macht. Metro hat aber durchaus einen gewichtigen Vorteil: es skaliert sehr gut für unterschiedliche Bildschirmgrößen. Dass bei großen Displays brutal Platz verschwendet wird, nimmt Microsoft dabei in Kauf.
Wer Metro hasst und deswegen bei Windows 7 oder früher bleibt, dem wird die Metro-Optik voraussichtlich (zumindest als Microsoft-Kunde) nicht erspart bleiben. Denn: Microsoft bastelt gerade bereits daran, die Optik seiner Webpräsenz auf Metro umzustellen.
Aktuell sieht Microsofts Startseite noch so aus: http://www.microsoft.com/en-us/default.aspx. Die aktuelle Vorschauversion der Metro-Variante gibt es hier: http://www.microsoft.com/en-us/preview/.
Wer beide Varianten fair vergleichen will, muss unbedingt mit unterschiedlichen Browser-Fenstergrößen experimentieren um unterschiedliche Display-Größen zu simulieren. Die alte Startseite macht schlapp, wenn das Fenster nicht breit genug ist, die neue im Metro-Design funktioniert indessen auch noch bei absurd kleinen Fenstergrößen.
Hinweis: Microsoft neue "Metro-Seite" wird mit älteren Internet Explorer Versionen nicht richtig dargestellt! Also mindestens Internet Explorer 9 oder einen akuellen Chrome oder Firefox verwenden.
Michael Nickles meint: Webseiten-Betreiber stehen vor dem Problem, dass sie eigentlich zwei Varianten ihrer Seiten anbieten müssen: für mobile Geräte mit "kleinen Displays" und für "normale" PC-Displays.
Auch bei Nickles.de haben wir dieses Problem aktuell. Es kommen immer mehr Leute mit Smartphones auf Nickles.de, aber die Seite ist noch nicht für Smartphones optimiert. Je nach Smartphone-Browser lässt sich Nickles.de zwar recht gut "mobil" nutzen, optimal ist aber etwas anderes.
Das Problem ist beispielsweise unsere sehr praktische Timeline (Spalte links), die halt nun mal Platz frisst. Ein "mehrspaltiges" Layout ist bei extrem skalierbaren Webseiten aber nicht möglich. Würden wir Nickles.de auf das sehr angenehm sklaierbare "Metro-Design" umstellen, dann müsste die Timeline wohl geopfert werden.
Auf einem kleinen Smartphone-Display wäre Nickles.de dann optisch super, bei größeren Displays gäbe es aber eine gewaltige Platzverschwendung. Wir werden also wohl den zeitraubenden und kostspieligeren Weg gehen müssen, zusätzlich zum jetzigen Nickles.de-Layout eine mobile Variante zu entwickeln.