In diesem Jahr hat Microsoft im Bericht an die US-Börsenaufsicht erstmals zwei Linux-Distributionen als Konkurrenz zu Windows benannt: Red Hat und Ubuntu (siehe Microsoft hat erstmals Angst vor Linux).
Aus einem Beitrag auf Overclock.net geht jetzt hervor, dass Microsoft hinter den Kulissen eine schmutzige Lügen-Kampagne gegen Linux gestartet hat. Ein Mitarbeiter der US-Elektronikhandelskette "Best Buy" hat die Masche selbst miterlebt und ausgepackt. So lädt Microsoft beispielsweise PC-Verkäufer zu Trainingsseminaren ein in denen ihnen unter anderem die Vorzüge von Windows 7 eingetrichtert werden.
Als Dankeschön für die Seminar-Teilnahme gibt es eine Windows 7 Lizenz für nur 10 US-Dollar. Im Rahmen seines Berichts hat der Best Buy Verkäufer Screenshot des Microsoft-Seminars veröffentlicht, bei denen Linux ziemlich durch den Dreck gezogen wird. So erklärt Microsoft beispielsweise, dass Linux keine Unterstützung des Apple iPod bietet - das tut Ubuntu allerdings bereits seit 2006.
Außerdem behauptet Microsoft, dass Linux die meisten Scanner Drucker und USB-Kameras nicht unterstützt - auch das entspricht nicht den Tatsachen. Angeblich kann Linux auch nichts mit MP3-Audiodateien anfangen. Und es gibt angeblich keinen kommerziellen Support (den nicht existierenden kommerziellen Support bei Ubuntu-Linux gibt es beispielsweise hier zu sehen).
Wer sich auf Linux einlässt, dem droht laut Microsoft auch die Gefahr, dass es keine Patches für schwerwiegende Sicherheitslücken gibt, falls welche auftreten. Tatsache ist, dass Sicherheits-Patches für Linux (falls es mal welche braucht) sehr schnell rauskommen. Auch bei moderner Kommunikation sieht es laut Microsoft für Linux-Anwender düster aus: es gibt angeblich keine Anwendungen für Videokonferenzen.
Anscheinend hat Microsoft es nicht mitgekriegt, dass es schon lange beispielsweise Skype für Linux und auch eigene Linux-Videokonferenz-Tool wie Empathy und Pidgin (seit kurzem ebenfalls Video-tauglich) gibt. Und die Linux-Videotools halten sich im Gegensatz zum Microsoft Live-Messenger sogar an universelle offene Protokoll-Standards.