Viele alte Spielkonsolen und deren Games leben als Emulator weiter, die es für fast alle Betriebssysteme gibt. Und da die Leistung alter Konsolen recht mager ist, gibt es Emulatoren längst auch für Smartphones und Co. Ein Entwickler namens Matt Bettcher hat es geschafft, die alte Nintendo NES-Konsole als Emulation auf Windows Phone 7 Smartphones weiterleben zu lassen.
Damit lassen sich unter anderem auch die beliebten Jump&Run-Klassiker der "Super Mario Bros" Reihe spielen. Berichten zufolge hat Matt den Emulator als Open Source freigegeben und will nicht mal Kohle dafür haben. Dennoch hat Microsoft es abgelehnt, den Emulator im Phone 7 Marketstore rauszulassen. Angeblich hat Microsoft lizenzrechtliche Bedenken, will keinen Stress mit Nintendo riskieren.
Apple scheint mit NES-Emulatoren keine Probleme zu haben: für Iphone und Ipod Touch gibt es welche im App-Store.
Michael Nickles meint: Man muss wissen, dass die NES (Nintendo Entertainment) 8-Bit-Konsole Mitte der 80er Jahre rauskam und bis Mitte der 90er verkauft wurde. Das Ding gibt es also schon gut 15 Jahre nicht mehr. Die Spiel-Module waren damals teuer und wer keine funktionierende NES-Konsole mehr hat, kann sie natürlich nicht mehr nutzen.
Emulatoren sind da eine praktische Sache, allerdings auch eine Grauzone. Die Spiele kriegt man aus den ROM-Bausteinen der Kassetten nicht mal so eben raus, muss sie sich also illegal per Download von sogenannten ROM-Webseiten oder aus Tauschbörsen beschaffen.
Die Anbieter der ROM-Dateien weisen häufig darauf hin, dass die Nutzung der Dateien nur jenen gestattet ist, die im Besitz der Original-Kassetten sind. Natürlich wird kein "Beweis" verlangt, dass die vorhanden sind. So ein Emulator selbst ist generell nicht illegal, verlockt allerdings zu illegalen Taten.
Man kann drüber streiten, ob Microsoft Entscheidung richtig oder falsch ist. Was mir auf jeden Fall stinkt, ist das mit den "App-Stores". Inzwischen gibt es zig Smartphone-Plattformen und "Tablet-PCs" und jeder Anbieter will selbst Kohle mit einem App-Store scheffeln. Wer sich ein Gerät kaufen will (oder irgendwann zu einem anderen wechselt) muss sich also schlau machen, welche Apps der Hersteller überhaupt hat beziehungsweise erlaubt.
Das erinnert irgendwie alles an die crazy Zeit, als es zig "Homecomputer"-Plattformen mit unterschiedliche Software hab. Der offene IBM-PC-Standard machte dem Chaos ein Ende. Die Hersteller von "Smartphones und Co" katapultieren uns jetzt zurück ins Chaos.