Die Entwickler der Raspberry Pi Foundation haben es geschafft: aus dem schon lange bestaunten Prototypen eines nur Kreditkarten-großen Miniatur-Rechners ist ein fertiges Produkt geworden.
Seit heute kann das "Modell A" für gerade mal 25 Dollar (18 Euro) online bestellt werden beziehungsweise konnte. Bereits die offizielle Ankündigung der Verfügbarkeit, hat für einen gewaltigen Ansturm gesorgt (siehe www.raspberrypi.org).
Auf der Seite werden zwei Links zu Shops geboten, wo das Modell A angeblich bestellbar ist, die Seiten sind aktuell allerdings wohl gnadenlos überlastet. Wann internationale Kunden bedient werden können, ist noch unklar.
Diese schematische Abbildung zeigt das höherwertige Raspberry Pi Modell B, das für 35 Dollar erhältlich ist (Bild: Raspberrypi.org).
Beim Einplatinen-Rechner Raspberry Pi ist alles Wichtige direkt "aufgelötet": ARM-CPU mit 700 MHz, Broadcom-GPU, 256 MByte RAM. Als Schnittstellen gibt es USB, HDMI- und Composite-Videoausgang und Audiobuchse. Einen Steckplatz für SD-Speicherkarten gibt es ebenfalls.
Beim höherwertigen Modell B gibt es zusätzlich eine zweite USB-Buchse und einen Ethernet-Netzwerkanschluss. Die Stromversorgung erfolgt wahlweise über einen 5 Volt Micro USB-Anschluss oder mittels vier AA Batterien.
Beim Energieverbrauch ist der Winzling extrem Sparsam. Das Modell A braucht nur 2,5 Watt, das größere Modell B nur 3,5 Watt. Als Betriebssystem empfiehlt sich in erster Linie Linux, auch das für ARM-Prozessoren entwickelte RISC OS wird unterstützt.
Michael Nickles meint: Kleine Einplatinen-Computer gibt es schon lange. Die Raspberry Pi allerdings sind ein Megakracher. Mehr "Hardware" lässt sich für so wenig Kohle gewiss nicht zusammenstellen. Faszinierend an den Winzlingen ist, dass sie grundsätzlich vollwertige PCs darstellen.
Und: die Leistung ist nicht zu unterschätzen, geht über "Spielzeug" weit hinaus. Die CPU und GPU sind flott genug um selbst Videos in Full-HD-Auflösung im H.264 Format abspielen zu können.
Da drängt es sich fast auf, einen Raspberry Pi als Plattform für einen exzellenten Multimedia-Player zu verwenden. Von der beliebten kostenlosen Mediacenter-Lösung XBMC gibt es bereits eine Portierung für Raspberry Pi. Schon im Januar wurde das in einem Demo-Video gezeigt, für das noch eine Alpha-Version des Mini-Rechners verwendet wurde:
Sobald es die Hardware in Deutschland zu bestellen gibt, werde ich mir natürlich so ein Ding holen.