Wer die Anschaffung einer neuen Mittelklasse-Grafikkarte plant, muss aktuell gut aufpassen, wenn nicht Kohle verballert werden soll. Da sich Nvidia mit seinen DirectX 11 Grafikkarten 2009/2010 arg verspätet hat, konnte AMD/ATI recht flott alle Klassen bedienen und den Preis mehr oder weniger bestimmen, weil die Konkurrenz fehlte (siehe Erste DirectX 11 Grafikkarten verfügbar).
Einen Preiskampf in der begehrten Mittelklasse gibt es eigentlich erst seit Juli 2010 wieder, als Nvidia seine Mittelklasse-GPU GF104 fertig hatte (siehe Grafikschlacht in der Mittelklasse hat begonnen). Jetzt gibt es erneut Bewegung in der Mittelklasse. Gestern hat Nvidia die neue Geforce GTX 560 Ti vorgestellt, Karten werden inzwischen um 230-240 Euro angeboten.
Bereits im Vorfeld der Veröffentlichung erntete die GTX 560 Ti äußerst positive Berichte, punktet auch beim Kühlsystem und der Betriebslautstärke sehr gut.
Selbsterklärend hat AMD auf den Auftritt der GTX 560 Ti unmittelbar reagiert und eine Preissenkung bei der Radeon HD 6950 initiiert, die in der Ausführung mit 2 GByte aktuell noch rund 250 Euro kostet. Aktuell wird gemunkelt, dass AMD den offiziellen Preis der HD 6950 auf 240 Euro senken wird. Interessanter ist, dass wohl auch eine HD 6950 mit "nur" 1 GByte Speicher für geschätzt 220 Euro kommen wird.
So eine 1 GByte Karte reicht in den meisten Fällen aus, mehr braucht es nur bei extrem hohen Auflösungen jenseits Full-HD. Es herrscht also wieder Bewegung in der Mittelklasse und aktuell Kaufinteressierte sollten die Preisentwicklung bei den Modellen jetzt genau beobachten.
Das ist schwer, weil Preissenkungen seitens der Grafikkarten-Giganten nicht unbedingt sofort von Kartenherstellern und Händlern an die Endkunden weitergegeben werden! So lange das Interesse an einem Kartenmodell im Laden groß genug ist, wird der Preis halt oben gehalten.
Michael Nickles meint: Es ist immer erfreulich, wenn einer der beiden Grafikkarten-Giganten mit einem neuen Modell punkten will und das zu einem Preisrumms führt. Sich für AMD oder Nvidia zu entscheiden ist leider auch unabhängig vom Preis schwierig.
Geht es um die Nutzung der Rechenleistung von Grafikkarten-Prozessoren auch für andere Zwecke als Grafik, dann liegt Nvidia gewiss mit seiner CUDA-Programmierschnittstelle vorne - so man Software hat, die davon Gebrauch macht.
Hinzu kommt, dass PhysX-Beschleunigung per GPU nur von Nvidia geboten wird - das nutzen aber nur eine Handvoll Spiele und es ist zu bezweifeln, dass es gravierend mehr werden.