Kritiker sehen in DRM eigentlich eher eine Abkürzung für Digital Restrictions Management, da die Rechte der Benutzer erheblich eingeschränkt würden, ohne dass für den Benutzer ein direkter Nutzen daraus entsteht.
* Geräte werden weniger kundenfreundlich
Für Verbraucher bringt DRM in der Regel Nachteile. So wurden auf der Cebit 2004 z. B. DVD-Recorder vorgestellt, die bei der Aufnahme (z. B. eines Urlaubsvideos) einen Kopierschutz aktivieren, so dass die Aufnahme nicht weiter kopiert werden kann. DRM gibt privaten Herstellern von digitalen Inhalten also keine Kontrolle über das Urheberrecht ihrer Werke, einzig die Content-Industrie profitiert von diesen Maßnahmen.
* Datenschutz
Aus der Verknüpfung von Technik und Anwendungsebene resultieren bei DRM-Systemen aber auch eine große Anzahl an noch offenen Fragen: So lassen sich durch die zentrale Verwaltung von Schlüsseln und eindeutigen Geräte-IDs Benutzerprofile erstellen. Zum Beispiel gibt es DRM-Systeme, die bei jeder Benutzung des Mediums bei einer zentralen Stelle anfragen, ob der betreffende Benutzer dies überhaupt darf (DIVX in den USA, ein DVD-Miet-System).
Aus der universellen Maschine Computer wird eine Blackbox, deren Funktionalität durch einen Rechteinhaber in Bezug auf einen gerade verwalteten digitalen Inhalt kontrolliert wird; und bisherige Eigentumsrechte der Benutzer werden an Rechteinhaber abgetreten.
Fest steht auf jeden Fall, dass ein wirklich funktionierendes (also nicht einfach zu brechendes) DRM eine Hierarchie aus Trusted Systems benötigt, was die Beteuerungen der Trusted-Computing-Initiativen TCPA und später TCG, ihre Arbeit habe nichts mit DRM zu tun, als sehr fragwürdig erscheinen lässt.
* Firmen nehmen das Gesetz in die eigene Hand
Bedenklich bei der derzeitig praktizierten Markteinführung von DRM-Systemen ist die Abgabe von staatlichen Aufgaben sowie Rechten (Eigentums-, Datenschutzrechte und das Recht auf freie Meinungsäußerung) an Private und Firmen. So obliegt die Durchsetzung von Urheberrechtsgesetzen der Firma, die auf ihren verkauften Medien das DRM-System benützt - und nicht mehr dem Staat. Die technische Umsetzung von DRM-Systemen schafft dabei - auch unter Missachtung von lokal geltendem und möglicherweise völlig anders lautendem Recht - unabänderliche Fakten.
* Benutzbarkeit könnte verloren gehen
Zusätzlich betonen Kritiker, dass durch kritische Veränderungen des Content-Markts (Firmenübernahmen, -aufgaben, Insolvenz) bei DRM-Systemen nicht gesichert ist, dass sich DRM-geschützte Medien auch in Zukunft abspielen lassen, ähnlich der fehlenden Unterstützung von Software heute nicht mehr existierender Hersteller. Bei einer hohen Marktdurchdringung von DRM-Systemen hätte der Fortbestand von digitalem Wissen keine Sicherheit.
* Kopiersperren zum Teil gesetzeswidrig
In vielen Ländern geht jedes urheberrechtlich geschützte Werk nach einer bestimmten Frist in den Public domain über. Das heisst, nach Ablauf dieser Frist darf jedermann Werke frei kopieren und sie verkaufen (Auf dieser rechtlichen Tatsache basiert auch die 1911er Ausgabe der Encyclopedia Britannica, die in Wikipedia enthalten ist). Doch bislang erlaubt kein einziges DRM-System eine solche Freigabe von bisher urheberrechtlich geschützten Werken (Schweiz: [1], Art. 29-33).
Auch ist es dem Besitzer einer CD oder DVD erlaubt, zum eigenen Gebrauch Kopien herzustellen, z. B. eine separate CD für das Autoradio oder eine Kopie des Kinderfilms, deren Verlust keine große Rolle spielt. Bibliotheken, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen ist es auch gestattet, für Wissenschafts- und Ausbildungszwecke Kopien zu erstellen. DRM-Systeme machen jede dieser legalen Nutzungen unmöglich.
* Wissenschaftliche Freiheit gefährdet
Wissenschafter überprüfen und verbessern kryptographische Maßnahmen. Unter anderem suchen sie nach Schwachstellen in Kopierschutzmaßnahmen - und oft sind Computeringenieure eingeschüchtert, wenn es um die Untersuchung eines DRM-Systems geht - denn wer in einer Publikation eine Schwachstelle eines DRM-Systems aufzeigt, hat je nach dem bereits gegen das Verbot von den Kopierschutz umgehenden Maßnahmen verstossen [2].
* Datenschrott
Es gibt bereits Unmengen von Video und Audiostandards. Durch den DRM Schutz multipliziert sich diese Anzahl mit den verschiedenen DRM-Arten. Gibt es für eine Video, Audio oder DRM Format kein Abspielgerät mehr hat man Datenschrott. Diese Problematik wird massiv durch DRM verschärft.