Mit dem Lumia 610 hat Nokia jetzt erstmals ein sehr günstiges Smartphone mit Windows Phone 7 auf den Markt gebracht. Vorgestellt wurde das Telefon bereits Ende Februar auf dem Mobile World Congress 2012, jetzt ist es zum Listenpreis von "nur" 260 Euro zu haben, der Ladenpreis liegt bei 230 Euro.
Für ein vertragsfreies Windows Phone 7 Smartphone ist das ein relativ günstiger Preis. Der hat in diesem Fall aber einen saftigen Preis: es häufen sich Berichte, dass Nokia an der Hardware des Lumia 610 wohl zu heftig gespart hat.
Das Gerät hat nur 256 MByte Arbeitsspeicher und einen 800 MHz Prozessor drinnen. Andere (teurere) Windows Phone 7 Handys haben mindestens 512 MByte Arbeitsspeicher und eine 1 GHz schnelle CPU.
Nokias Sparmaßnahme rächt sich jetzt damit, dass wohl zunehmend beliebte Apps gemeldet werden, die auf dem Smartphone nicht laufen. Bereits beim Handy-Kultspiel "Angry Birds" macht das 610er die Grätsche, weil der Arbeitsspeicher nicht reicht.
Angeblich will der Entwickler der wütenden Vögel eine Version bringen, die auch auf Spar-"Windows Phone 7 Geräten" läuft. Ärgerlicherweise läuft allerdings auch die Skype-App nicht auf dem 610er. Und wer die Navigationssoftware Navigon mag, hat ebenfalls Pech.
Michael Nickles meint: Eigentlich waren bei Windows Phone 7 ja recht strenge Hardware-Vorgaben angedacht um sicherzustellen, dass das Nutzererlebnis garantiert kein Desaster wird.
Aber Microsoft kämpft um Marktanteile. Und da muss auch die wenig betuchtere Kundschaft bedient werden. Damit Billig-Geräte wie das Lumia 610 machbar sind, hat Microsoft die Vorgaben wohl gelockert.
Wie teurere Phone 7 Geräte hat auch das "billige" 610er ein Display mit 800x480 Bildpunkten Auflösung, weil das nach wie vor eine Vorgabe von Microsoft ist. Eine tolle Auflösung bringt aber nichts, wenn es an Dampf unter der Haube fehlt.
Was mich arg wundert ist auf jeden Fall, dass Nokia das Gerät nicht mal mit so populärem Zeugs wie Angry Birds und Skype ausprobiert hat. Dafür gibt es jetzt logischerweise Geschimpfe.