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News: Neues P2P-Konzept

Projekt Bitblinder will Tauschbörsen anonymer machen

Redaktion / 4 Antworten / Baumansicht Nickles

Tauschbörsen wie Emule und Bittorrent sind eine gefährliche Sache geworden. Erst war es nur die Musikindustrie die Jagd auf Teilnehmer gemacht, dann folgte die Film- und Spielebranche. Und auch die Pornoindustrie guckt inzwischen nicht mehr weg und beauftragt spezielle Firmen, die Tauschbörsen automatisiert überwachen.

Recht schmutzig und umstritten ist auch die zunehmende Masche, "Honigtöpfe" aufzustellen. Das heißt: ein Unternehmen, das die Rechte an Material hat, stellt dieses bewusst in Tauschbörsen, um dann Personen abzumahnen (und abzukassieren), die es runterladen. Längst gibt es Tricks, um Tauschbörsen eine Portion "anonymer", schwerer kontrollierbar zu machen.

Im Fall von Emule bedeutet das beispielsweise auf den Kontakt zu riskanten Servern zu verzichten (siehe Riskante EMule-Server erkennen und beseitigen und stattdessen die KAD-Methode zu verwenden (siehe http://www.nickles.de/c/co/emule-sicherer-machen-die-kad-methode-43.htm).

Eine universelle Methode, die bei allen Tauschbörsen funktioniert, sind Anonymisierungs-Server wie TOR. Dabei leitet man sich über einen Server um, dessen Betreiber verspricht, die Datenwege zu verschleiern. Problem dabei: es gibt keine Garantie, ob der Betreiber eines solchen Servers vertrauenswürdig ist beziehungsweise das dauerhaft bleibt. Die sicherste Methode sind komplett anonymisierte Systeme wie I2P (siehe Arschkarte für Stasi 2.0).

Das Problem von TOR und I2P: diese Systeme sind zwar recht "sicher" aber extrem langsam. Aus gutem Grund: die Betreiber dieser Systeme wollen eigentlich hauptsächlich anonymes Surfen im Internet ermöglichen und nicht unter der Bandbreiten-Last von Tauschbörsen-Nutzer leiden. Auf TorrentFreak.com wurde jetzt ein neues Open Source Projekt namens "BitBinder" vorgestellt, dass Tauschen im Bittorrent-System sicherer machen soll. Generell funktioniert BitBinder wie TOR und verwandte Systeme.

Allerdings gibt es nicht nur einen Server der anonymisiert, sondern jeder Teilnehmer im BitBinder-System wird selbst gleichzeitig zu einem Anonymisierungs-Server. Datenwege gehen in BitBinder-System also über unüberschaubar viele Zwischenstellen. Um Fairness sicherzustellen, gibt es bei BitBinder die Regel, dass jeder nur soviel Download-Kapazität kriegt, wie er auch Upload-Kapazität bereitstellt. BitBinder soll im Gegensatz zu Systemen wie TOR und I2P extrem flott sein: angeblich funzt es bereits mit bis zu 2 MBit/s.

Generell geht das Konzept von BitBinder weit über "Tauschbörsen-Anonymisierung" hinaus, im Prinzip lässt sich damit jeglicher Datenverkehr im Internet verschleiern (Surfen, Email etcetera). BitBlinder befindet sich aktuell noch im Beta-Stadium, kann allerdings bereits downgeloadet und ausprobiert werden. Die Beta ist zwar öffentlich, allerdings wird noch kein direkter Download angeboten.

Die BitBlinder-Macher wollen vermeiden, dass zu schnell zu viele mitmachen und dadurch Probleme entstehen. Drum muss man sich aktuell mit seiner Email-Adresse anmelden und kriegt dann Bescheid, wenn neue Teilnehmer mitmachen können. Alle Infos zu Bitblinder gibt es hier: bitblinder.com.

Michael Nickles meint: Klingt cool, aber wie immer bei derlei neuen Sachen gilt: vorsicht! Etwas bedenklich ist sicherlich auch, dass BitBinder generell zwar kostenlos ist, allerdings berichten die Entwickler bereits von einem "zusätzlichen" Geschäftsmodell.

Wer nur Downloaden aber nichts Uploaden will, wird sich auch "Download-Einheiten" kaufen können.

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Yan_B Redaktion „Projekt Bitblinder will Tauschbörsen anonymer machen“
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obdas alles so toll ist?

ich frage mich nämlich, inwiefern evtl die ips von den anonymisierungsservern (also im Endeffekt die User) verfolgt werden.

Kann ja sein, dass man nur ein paar Lieder oder eine neue Linux-Distribution (ja, auch für sowas werden Tauschbörsen benutzt) runterlädt. Und das ganz anonym. toll.
Dafür werden aber Bruchstücke von KiPo oder sonstwas über meinen Rechner "geroutet", und dann steht plötzlich das LKA an der Tür.


nein danke

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tkrde Yan_B „obdas alles so toll ist? ich frage mich nämlich, inwiefern evtl die ips von den...“
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Was mich mal interessieren würde. Ich hab schon oft von solchen "Honigtöpfen" gehört. Wenn ein großer Musikkonzern absichtlich ein CD in eine Tauschbörse einstellt. Gibt er dann nicht damit seine Erlaubnis zum Download. Die sind doch der Rechteinhaber und wenn die es da einstellen, kann’s doch jeder laden oder hab ich da im Urheberrecht was grundlegend falsch verstanden?!

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out-freyn tkrde „Was mich mal interessieren würde. Ich hab schon oft von solchen Honigtöpfen...“
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Die sind doch der Rechteinhaber und wenn die es da einstellen, kann’s doch jeder laden oder hab ich da im Urheberrecht was grundlegend falsch verstanden?!

Problem ist, dass bei gängiger Tauschbörsensoftware jeder User während des Downloads auch zum Uploader wird. Und dazu hast Du die Rechte eben nicht.
The conspiracy theory of society [...] comes from abandoning God and then asking: »Who is in his place?« (Sir Karl Popper, Conjectures and Refutations, 1963)
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Shiv@ Redaktion „Projekt Bitblinder will Tauschbörsen anonymer machen“
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'Recht schmutzig und umstritten ist auch die zunehmende Masche, "Honigtöpfe" aufzustellen. Das heißt: ein Unternehmen, das die Rechte an Material hat, stellt dieses bewusst in Tauschbörsen, um dann Personen abzumahnen (und abzukassieren), die es runterladen.'

Danke für die legalen Bits und Bytes ;-)

1. Wenn die Rechteinhaber Inhalte anbieten ist der Download legal.
2. Wenn die Rechteinhaber gefälschte Inhalte anbieten ist der Download/Upload legal, weil
es ja nur ein Fake ist, dass sich wahrscheinlich gar nicht öffnen/entpacken lässt.
3. Erst wenn ich 100% von einer Datei heruntergeladen habe, kann ich mich anschliessend auch strafbar machen wenn ich uploade. Während ich noch am herunterladen bin habe ich ja erst Teile davon und es ist noch nicht mal sicher, dass am Ende bei 100% überhaupt der gewünschte Inhalt drin ist. Wie kann ich eine Datei uploaden die ich ja noch nicht mal habe?
4. Wenn sich Rechteinhaber in einem "illegalen" Download einklincken um an die IPs zu gelangen, sind die Rechteinhaber beteiligt am Up/Download und somit in meinen Augen, ebenfalls wieder nicht berechtigt gegen die anderen Teilnehmer vorzugehen.

In der Schweiz ist Download legal, genau aus dem einen Grunde, dass der "Kunde" ja nicht wissen kann woher der Content kommt; sprich es könnte ja sein dass der Rechteinhaber der Uploader ist/war.

Wenn das nicht so ist, und die Rechteinhaber ja wissen, dass sowieso ihr Content "illegal" getauscht wird, können sie ja ihre ganzen Contents selber ins Internet stellen, nur um dann fett Abmahnungen und Rechnungen zu verschicken!

Wie sie es auch anstellen wollen, es ist rechtlich verdammt schwierig wenn nicht unmöglich, jemandem illegalen Tauschhandel nachzuweisen!

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