Die schwedische Webseite "The Pirate Bay" ist weltweit einer der größten BitTorrent-Tracker. Nutzer der "Torrent-Tauschbörse" finden dort tonnenweise Links zu Servern, die Dateien anbieten. Dabei handelt es sich natürlich größtenteils um urheberrechtlich geschütztes Material. Seit Gründung der Seite, hat sie immer wieder für Schlagzeilen gesorgt.
Auch auf Nickles.de erschienen viele News über die Piraten (hier eine Übersicht).
Bislang sind alle Versuche der Medienindustrie gescheitert, "The Pirate Bay" durch Abmahnungen in die Knie zu zwingen. Jetzt stehen die Betreiber der Seite vor Gericht. Der Ausgang des Prozesses wird voraussichtlich weltweit Konsequenzen für die Tauschbörsen-Szene haben. Die Betreiber von Torrent-Tracker-Seiten verteidigen sich generell damit, dass sie nur Links zu Servern veröffentlichen, selbst keine Dateien anbieten.
Ohne solche Link-Veröffentlichungen sind Tauschbörsen wie BitTorrent allerdings praktisch nutzlos. Die Medienindustrie sieht die Tätigkeit der "Piraten" daher als Beihilfe zur Straftat. Das Gerichtsverfahren wird vermutlich 4 bis 6 Wochen dauern und ist in gewisser Weise eine Premiere in Schweden. Erstmal wird ein Verfahren live als Audio-Stream übers Internet ausgestrahlt (auf diesem schwedischen Sender).
Den Betreiber von Pirate Bay wurde es untersagt, die Liveübertragung über einen eigenen Server auszustrahlen. Sie haben allerdings eine eigene Seite mit Infos zum Gerichtsverfahren eingerichtet, auf der sich auch die aufgezeichneten Audiostreams abrufen lassen: trial.thepiratebay.org.
Michael Nickles meint: Man sollte bedenken, dass die "Piraten" für Abmahnungen und Kritik seitens der Medienindustrie stets nur Hohn und Spott übrig hatten. Motto: Leckt uns am Arsch, alles soll kostenlos für alle sein. Selbst kostenlos arbeiten wollen die "Piraten" allerdings nicht.
Berichten zufolge kassierte The Pirate Bay aufgrund ihrer weltweiten Präsenz und ihrer "Millionen" Nutzer bereits 2006 TÄGLICH bis zu 20.000 Euro und mehr fürs Einblenden von Werbung (siehe News Piraten verdienen mehr als 20000 € pro Tag). Es geht hier also nicht um ein "Hobbyprojekt" sondern um eine richtige Kassiermaschine.
Problematisch ist das mit den Links. Natürlich sind diese Links irgendwie genau das, was die große Raubkopiererei überhaupt erst möglich macht. Ein Verbot solcher Link-Seiten ist also generell okay. Das Problem: es gibt zigtausende ähnliche Seiten wie Pirate Bay (halt kleinere).
Um die Links einer Torrent-Link-Seite nutzen zu können, muss man erst mal diese Seite finden. Eine Google-Suche nach dem Stichwort "torrents" liefert 117 Millionen Fundtreffer. Also sind schon mal die Suchmaschinen diejenigen, die mit der "Beihilfe zur Straftat" anfangen. Wo also anfangen mit dem Verbieten von Internet-Seiten?