In Ballungszentren Deutschlands ist schnelles Internet über DSL oder Kabel meist kein Problem, Übertragungsraten um 16 MBit/s (DSL) und bis zu 30 MBit/s (Kabel) sind fast überall machbar. Am Stadtrand kann es allerdings bereits recht lahm werden. Ist der nächste Anschlusspunkt zu weit entfernt kommt nur DSL-Light raus - das heißt Surfen mit ca 300-400 KBit/s Download.
Richtig übel sieht es in ländlicher Umgebung aus. Laut Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS) sind 7 Prozent des Gebiets der BRD noch nicht mit breitbandigen Internet-Anschlüssen versorgt. Das sind immerhin rund 3 Millionen Haushalte. Die haben bestenfalls lahmes Internet über analoge Modems oder ISDN. Ist eine Gemeinde zu klein, dann lohnt es sich für Provider finanziell nicht, sie mit einer dicken Leitung zu versorgen.
Anfang Oktober sorgte das kleine Dorf Waldstetten mit seinen rund 600 Einwohnern für Schlagzeilen. Weil der Telekom die Erschließungskosten zu hoch waren, hoben die Waldstenner in Eigeninitiative eine 2,2 Kilometer langen Graben selbst aus (siehe Waldstetten buddelt sich DSL selbst).
In Fällen wo nicht mal so was geht, bleibt eigentlich nur recht teueres Internet über Satellit. Als neue Alternative hat das Fraunhofer-Institut jetzt eine Methode ausgeheckt um Internet über das digitale Fernsehen "DVB-T" zu ermöglichen. In einem ersten Test hat FOKUS in Sankt Augustin bei Bonn seinen eigenen DVB-T Sender genutzt um umliegende ländliche Gebiete mit Internet zu versorgen.
Dabei wurde eine Datenrate von immerhin 18 MBit/s Download erreicht. Wie bei Internet über Satellit ist der Rückkanal für Upload bei DVB-T ein Problem. Dafür ist eine eigene Leitung (DSL, ISDN oder analoge Telefonleitung) nötig. Wann Internet-DVB-T an den Start geht, ist im Moment noch unbekannt. Laut FOKUS müssen erst mal noch Fragen der Sicherheit, des Datenschutzes und der Skalierbarkeit bei Internet-DVB-T geklärt werden.
Quelle: Pressemitteilung