In Zeiten von Totalüberwachung und drohenden Hausdurchsuchungen werden Anonymität und Verschlüsselung immer wichtiger. Die sind noch nicht verboten und so gibt es im Filesharing-Bereich Clients, mit denen man nicht erwischt werden kann. Sie verstecken die eigene IP-Adresse und verschlüsseln die Daten.
Bei telepolis gibt es derzeit einen Artikel über zwei dieser Clients: Mute und Ants. Beide gibt es schon länger, sie erfreuen sich aber scheinbar nicht allzu großer Beliebtheit. Geschwindigkeit und Angebot können mit anderen P2P-Netzwerken nicht mithalten. Immerhin soll nach dem Artikel Ants etwa halb so schnell wie das Ed2k-Netzwerk sein. Der Artikel beleuchtet auch Angriffsmöglichkeiten wie Man-in-the-Middle und die "Umzingelung" von Rechnern, allerdings nur sehr knapp.
Quelle: telepolis
Download-Dienste und Tauschbörsen 2.606 Themen, 14.829 Beiträge
"Sorglos Dateien tauschen", was ist denn das für eine blöde Überschrift?
Wenn ich legale Dateien tausche kann ich das "sorglos" auf jede technisch mögliche Art.
Wenn ich Dateien mit rechtlich fraglichem Inhalt tauschen will, sollte ich das niemals "sorglos" tun.
Das ist wie beim elektronischern Kopierschutz, alles was ich elektronisch "umbiege" kann man früher oder später auch wieder "zurückbiegen". Und IPs logged bekanntlich ja bereits der Provider. Datenströme von Mute und Ants kann man erkennen und wenn ich Ermittler wäre würde ich mich dann genau um diese besonders kümmern.
Vegesst doch einfach mal den Schwachsinn mit der Anonymität.
Wer beim "illegal tauschen" noch nicht erwischt wurde, der ist nicht besonders schlau oder gewitzt, sondern bis dato einfach zu uninteressant.
Sehe ich genauso. Es ist nun mal ein Unterschied, ob ich im Familien- oder Freundeskreis z.B. Musik "in haushaltsüblichen Mengen" tausche, oder ob ich das weltweit über Tauschbörsen mit potenziell unbegrenzten Mengen und einer potenziell unbegrenzten anonymen Öffentlichkeit tue. Das erste ist die berühmte "Privatkopie" und AFAIK nach wie vor rechtlich in Ordnung (solange dabei kein Kopierschutz geknackt wird). Das zweite ist auf systematisches Unterlaufen fremden Urheberrechts ausgerichtet und rechtlich wie moralisch völlig unakzeptabel. Und eben auch entsprechend riskant. Wer hier "Sorglosigkeit durch Anonymisierung" propagiert, macht sich zum Komplizen und letztlich zum Fürsprecher eines weiteren Verfalls von Anstand und Moral - um dann in anderen Artikeln und Zusammenhängen wieder genau das zu beklagen. Leute, so kann die Welt auf Dauer nicht funktionieren!
Gruß, Manfred
Genau. Ich frag mich auch, was das soll. Man könnte fast schon an einen Aufruf zu Straftaten denken. Und man könnte meinen, es denkt überhaupt niemand mehr nach.
Es wurde wissenschaftlich untersucht, ob es Auswirkungen auf Musikverkäufe gibt, wenn diese Musik in Tauschbörsen getauscht wurde.
Das Ergebnis war, dass es keinen Zusammenhang zwischen Musiktitelverkäufen und dessen Tauschmenge im Internet gibt.
Die Forscher sahen eine andere Ursache für die Probleme der Musikbranche:
* verändertes Kaufverhalten Ihrer Zielgruppe *
Die vorwiegenden Käufer von Musik waren Jugendliche. Diese Gruppe gibt Ihr Taschengeld aber heute zu einem erheblich größeren Anteil für Handies+Zubehör, PC+Zubehör und Spiele aus.
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Meine Meinung:
1. Jeder bezahlt beim Kauf von PC, Brenner, CDs Abgaben an die Musikbranche für vorweggenommene Urheberrechtsverstöße. Merkwürdig, ist aber so.
2. Der Musikbranche steht es offen in Portalen Musik zum Download zur Verfügung zu stellen. Der Preis und die Qualität bestimmen die Nachfrage. Der Preis ist zu teuer, die Qualität schlecht, da Privatkopien beschränkt werden.
3. Mir ist die Musikbranche unsympathisch geworden. Ich habe mich schon damals mit den CD-Preisen abgezockt gefühlt. Jetzt mit DRM noch viel mehr. Ich kann die Jugend verstehen, die sich Handies und Spiele kauft.
4. Die Kampagne "Raubkopierer" finde ich eine Frechheit. "Raub" und eine Urheberrechtsverletzung ist ein himmelweiter Unterschied!
5. Heute haben Bands eher eine größere Chance nach oben zu kommen als früher, weil der Hörer in den Portalen selber entscheiden kann, was er downloaden möchte. Diese Entwicklung ist genial und freut mich sehr!
Die Manager der Musikverlage sind an ihren Problemen selber Schuld: Negatives Image, DRM, Verfolgen falscher Ursachen für den Rückgang der Musikkäufe, veraltete Distributionswege.
Wo ist das Problem mit seinem USB-Stick zum Kaufhaus zu gehen und sich die Musik digital zu kaufen?
Wo ist das Problem auf Geschenkverpackung "CD-Booklet etc." zu verzichten, wenn es gewünscht wird?
Wo ist das Problem eine Brenn-Station für Musik bei Karstadt einzurichten?
Wo ist das Problem, den Preis zu senken und dafür mehr Menge zu machen?
http://www.creative-commons.org http://www.sellaband.com
Dann gibt es bestimmt noch DRM freie Download-Portale. Bitte in den Antworten ergänzen! Ich bezahle gerne für Musik, wenn es den Künstlern zu Gute kommt und ich mich nicht über DRM-Probleme kümmern muss.
Hier noch die Quelle:
http://www.file-upload.net/download-232762/2007-03-19-jetzt.de---Musikklau.pdf.html
PDF, 118kb, jetzt.de, Süddeutsche Zeitung vom 19.3.07
Grüße, Peter
Nicht dass man mich weiter oben falsch versteht: Auch mir ist die Musikindustrie extrem unsympathisch, und auch ich finde deren drakonisches Vorgehen und die trampeligen Kampagnen rechtlich bedenklich und moralisch unmöglich - und ungeschickt fürs Image obendrein. Nur: man sollte nicht auf dem anderen Auge blind sein. Tauschbörsen sind zwar "Nehmen und Geben" untereinander, aber gegenüber der Musikindustrie und den dort gebundenen Künstlern ist es eben nur und ausschließlich ungefragtes "Nehmen". Zur Rechtfertigung habe ich schon manche dumpfe Plattitüde mit verquaster Gesellschaftskritik und aufgebauschten Feindbildern gehört, aber noch kein einziges wirklich umsichtiges, vernünftiges, sachlich tragfähiges und als allgemeiner Maßstab taugliches Argument.
Man kann doch seine Meinung, sei sie auch noch so sympathisch, nicht der Welt aufzwingen wollen! Damit versündigt man sich gegen die Freiheit, für die man eintritt. Der Zweck heiligt die Mittel? Fast jedes Weltverbessererertum trägt - leider - diesen Keim des Totalitarismus in sich.
Solange es Urheberrecht gibt, muss man es respektieren, Punkt. Wenn Künstler sich nicht an die MI verkaufen, sondern andere Wege gehen - umso besser. Aber ich bin gegen jede Form der Enteignung, also auch die "Enteignung von unten". Der Urheber / Künstler sollte selbst entscheiden und bestimmen dürfen, was mit seinem Werk geschieht. Wenn auf diese Weise genügend Gegenmodelle zu den klassichen Strukturen entstehen, werden sich Monopole und klassische Machtstrukturen irgendwann von selbst relativieren - siehe Erfolgsmodell Open Source.
Übrigens, auch so eine jener dumpfen Vereinfachungen: Die GEMA-Abgabe auf Rechner, Brenner usw. sei eine "Abgabe an die Musikbranche für vorweggenommene Urheberrechtsverstöße"? Wie kann man nur einen solchen Unsinn reden? Es ist die pauschale Abgeltung für erlaubte Kopien im privaten Bereich, welche gerade dadurch legitimiert sind und eben keine Urheberrechtsverstöße darstellen! Was ist daran "merkwürdig"?
Merkwürdig finde ich viel eher, dass die Vereitelung der Privatkopie mittels Kopierschutz rechtlich möglich und durch geltendes Recht geschützt ist. Erst dafür zahlen müssen und dann doch nicht dürfen - das ist schon vom Prinzip her unfair, sachlich unlogisch und Gift fürs gesunde Rechtsempfinden. Immerhin steht aber jedem frei, um kopiergeschützte Datenträger und deren Inhalte einen Bogen zu machen - wieso sollte ich Geld für eine CD ausgeben, deren Funktion Glückssache ist, weil sie absichtlich nicht den Standards entspricht? Aber das ist eine andere Geschichte...
Gruß und nix für ungut,
Manfred
Und das soll nun eine legitimation für Raubkopien sein?
Wo ist das Problem mit seinem USB-Stick zum Kaufhaus zu gehen und sich die Musik digital zu kaufen?
Warum zum Kaufhaus laufen/fahren, wenn ich das zuhaus über das Internet machen kann?
Wo ist das Problem auf Geschenkverpackung "CD-Booklet etc." zu verzichten, wenn es gewünscht wird?
Frag die Hersteller und die Künslter. Afaik gab es mal CDs ohne Booklet, die sich trotz niedrigerer Preise auch nicht besser verkauften.
Wo ist das Problem eine Brenn-Station für Musik bei Karstadt einzurichten?
Frag Karstadt.
Wo ist das Problem, den Preis zu senken und dafür mehr Menge zu machen?
Gemäß der Logik oben, dass die Jugend ihr Taschengeld heute für andere Dinge ausgibt, die zudem teurer sind als Musik, kann es an den Preisen allein auch nicht liegen. Vielleicht liegt es daran, dass man mit CDs keine Fotos machen kann. Wer das Teenie-Alter hinter sich hat, kauft auch nicht mehr alles was in den Charts ist. Schon gar keine CD mit 12 Titeln, auf der man dann vielleicht nur einen als hörenswert empfindet. Dann schon lieber DRM und nur das bezahlen, was man auch haben möchte.
Es geht hier nicht darum, irgendwelche illegalen oder verbotenen Dateien zu tauschen, sondern einfach ums Prinzip: obwohl es nicht illegal ist, geht es keinen etwas an, wenn ich mir ein Linux-ISO ziehe.
Wenn Telefone für jedermann so einfach abzuhören wären wie der Internet-Traffic zwischen zwei Knoten, dann würde alle Welt Sturm laufen, aber beim Internet ist das egal, man "hat ja nichts zu verbergen".
Gruß
TimmintoR 2°°4
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Scheiß Prinzip. Blödes Beispiel. Warum sich die Mühe der Anonymisierung machen, bloß um ein Linux-Iso irgendwo zu saugen? Wozu man drüber hinaus keinesfalls auf irgendwelche P2P-Börsen angewiesen ist.
BTW sind Telefone leichter abzuhören als Du Dir vielleicht vorstellen magst. Davon ab. Hast Du schon Gemeinschrift gelernt? Briefe und Postkarten solltest Du auch verschlüsseln, weil die theoretisch jeder lesen kann? Und bei Unterhaltungen in der Öffentlichkeit bitte immer in Geheimsprache flüsten. Und schreib nicht in Internet-Foren, nutze keine EC- und Kreditkarten, keine Payback, Paypal und kein Handy. Du hinterlässt überall deutliche, gut nachvollziehbare Spuren.
Pfffff, Paranoia lässt grüßen.... Dieses gerede vom Prinzip ist das Totschlagargument schlechthin. Kannst Du behalten. Es gibt nun mal keinen rationalen Grund, sich bei etwas zu verstecken, was erlaubt ist. Oder ziehst Du Dir in der Eisdiele eine Maske auf?
Sorry, ich finde die Überschriften und auch teils die Inhalte ziemlich BILD-like und gerade zu verleitend für Leute, die irgendwie Grauzonen suchen - nur meine Meinung, aber die News von euch sind manchmal echt dubios.
Also ich finde den Artikel "ebenfalls" weniger schlimm als die Überschrift, welche wirklich oft auf Bildzeitungsniveau ist. Die plumpe Art, einfach mal Dinge so zu nennen wie sie sind, finde ich hin und wieder auch mal ganz ansprechend, doch nicht selten ist der dahinterstehende Inhalt einfach nur billig, gerade wenn es schon in Richtung "sex sells" geht.
So denn...