Download.com ist einer des großen Download-Portale, das vom US-Medienunternehmen Cnet betrieben wird. Generell wird dort Shareware- und Freeware zum Saugen angeboten. Und dabei kriegt man hin und wieder wohl oft leider mehr, als man will.
Aktuell wird Cnet vorgeworfen bei Downloads auch Malware unterzujubeln, berichten diverse US-Dienste wie The H Security. Die Klage wurde von Open Source Entwicklern von Nmap erhoben.
Offensichtlich hat Download.com das Nmap-Tool (wie vermutlich auch andere Downloads) in eine eigene Installationsroutine verpackt. Wer da nicht aufpasst, kriegt im Browser einen fremden Toolbar installiert.
Außerdem wird die Startseite des Browsers auf Microsoft MSN eingestellt und Bing wird zur Standard-Suchmaschine. Heise stellte bei einem Versuch fest, dass auch in einem anderen Download-Fall versucht wurde, einen Toolbar einzunisten und die Browser-Einstellungen zu verbiegen.
Im Fall von Nmap geht der schwarze Peter natürlich auch an Microsoft. Die bezahlen offensichtlich Unternehmen wie Cnet dafür, dass ihr Krempel ungejubelt wird. Heise verweist im Fall von Nmap auf eine rechtliche Problematik. Nmap unterliegt der GNU Public License 2 und die verbietet es ausdrücklich, dass die Software in andere als die eigene Installationsroutine eingebunden wird.
Eine Recherche zu Download.com ergibt, dass diese "schmutzige Masche" schon länger praktiziert wird. Im August berichtete beispielsweise Extremetech, dass Download.com den beliebten Freeware-Player in eine eigene Installationsroutine packt und das anscheinend bei allen neu eingestellten Downloads tut.
Michael Nickles meint: Um derlei Dreck auszurotten ist die Maßnahme Nummer 1 natürlich auf Downloads von Cnet zu pfeifen. Sehr traurig ist natürlich, dass Unternehmen wie Microsoft diesen Dreck mitfinanzieren.
Immer trauriger und schäbiger wird es auch bei vielen deutschen Download-Diensten. Oft hat man fast keine Chance, den wirklichen Download-Link überhaupt zu finden, weil es zig (oft von Google eingeblendete) Anzeigen gibt, auf denen ein großer "grüner Download-Button drauf" ist - der führt aber dann zum Download von ganz anderem Zeugs oder halt einer werbenden Webseite.
Es ist schon jämmerlich welche Methoden viele mitmachen um im Internet Geld zu verdienen. Dem gegenüber steht aber halt die Masse, die nicht bereit ist, für Inhalte im Internet zu zahlen, die glaubt, dass "kostenlos" normal ist.
UPDATE: Cnet will künftig keine Open Source Anwendungen mehr unzulässig in den eigenen Installer verpacken. Microsoft hat nach Bekanntwerden des Vorfalls die Zusammenarbeit mit cnet erstmal auf Eis gelegt.