Noch keine handvoll Tage ist rum, seit es Duke Nukem Forever mit 15jähriger Verspätung in die Läden geschafft hat (siehe Duke Nukem Forever: es ist vollbracht). Gerade die "Spiele-Fachpresse" hatte ihre langen Testberichte größtenteils schneller raus, als Leute das Spiel überhaupt vom Laden nach Hause tragen konnten.
Zu einer Bestnote hat sich eigentlich niemand getraut, zu einem fatalen Urteil allerdings auch nicht. Eingestehen, dass der Nachfolger eines Kultspiels, an dem 15 Jahre geschraubt wurde, einfach nur Dreck ist, wollte wohl niemand.
Bis jetzt. Bei einem von Ars Technica veröffentlichten Testbericht wurde jetzt das Fazit ausgesprochen, das sich bislang eigentlich keiner so getraut hat:
"Die Leute, die an der Produktion von Duke Nukem Forever beteiligt waren, sollten sich schämen."
Michael Nickles meint: Gleich mal vorab: das im Ars Technica Test Beschriebene, kann ich ausnahmslos unterstreichen. Auch ich habe mir das Game in der PC-Version geholt und es über die Pfingstfeiertage bislang so etwa bis zur Hälfte durchgezockt.
Dass ich es nicht schon komplett durch habe, hat den simplen Grund, dass ich mich zum Weiterspielen meist zwingen musste, weil das Game einfach Dreck ist. Bei "Grafik" sind meine Ansprüche eigentlich recht gering, 2011 für ein Game geblecht zu haben, das es qualitativ mit vielen Xbox 1 Titel (ja XBOX EINS) kaum aufnehmen kann, treibt mir allerdings die Galle hoch.
Zur beschissenen Grafik gesellt sich das beschissenste Gameplay, das ich seit Jahren erlebt habe. Das fängt erst mal bei den "geradlinigen" Levels an, bei denen es praktisch keinerlei Handlungsfreiheit gibt: man kämpft sich von Checkpoint zu Checkpoint vorwärts und das wars.
Waffen kann man maximal zwei bei sich tragen und welche man wählt ist eigentlich schnuppe. Auch bei "normalem Schwierigkeitsgrad" fallen Gegner um wie Fliegen. Eine Herausforderung ist es bestenfalls die grausame Ladezeit zu ertragen, wenn man mal draufgeht. Das sind gefühlt "ein paar Minuten", bis man endlich wieder ab letztem Checkpoint erneut probieren darf.
Wie gesagt: ich hab mich erst bis zur Hälfte des Spiels durchgequält - vielleicht passiert noch ein Wunder. Los ging es in einem Gebäude wo man im Spielverlauf geschrumpft wird und dann in einem Spielzeugauto rumfahren muss. Dann gab es ein bisschen langweiliges Rumgeballer außerhalb des Gebäudes.
Und dann ging es in einen komischen Gewölbekomplex weiter, der von den Aliens "vollgeschleimt" wurde und in dem sie ihre Eier gelegt haben. Dort wurden auch die "Babes" hingeschafft, die beim Part im Gebäude entführt wurden. Wenn ich die Erklärungen halbwegs kapiert habe, wurden die wohl von den Aliens geschwängert. Ich habe sie alle abgeknallt, um sie von ihrem Leiden zu erlösen - beziehungsweise musste sie abknallen, weil sie unter anderem Durchgänge versperrt haben.
Ich weiß nicht, was die zweite Hälfte vom Spiel noch bringen wird beziehungsweise ob meine Geduld ausreicht, mir die überhaupt noch anzutun. Was auch immer: mit Duke Nukem Forever haben die Macher 2K Games und Gearbox auf jeden Fall Computerspielegeschichte mitgeschrieben. Nach 15 Jahren Entwicklungszeit so einen Dreck abzuliefern, ist schon rekordverdächtig. Das Spiel ist keinen müden Cent wert.
Gewiss berechtigtes Lob an Duke Nukem Forever hat übrigens PC Games Hardware ausgesprochen. Und zwar bereits Anfang Juni beim Benchmarken der Demo.
Obwohl das Spiel auf einem recht alten Motor basiert, sei dessen "Kernskalierung" beachtlich, was durch CPU-Benchmarks ermittelt wurde. Bei den Mindestvoraussetzungen wird zwar nur ein Zweikern-Prozessor gefordert, bei mehr Kernen gibt das Game allerdings zusätzlich Gas.
Ein dritter CPU-Kern brachte eine Steigerung um durchschnittlich 21 Prozent, ein vierter Kern gar 38 Prozent. Bei einer 2-Kern-CPU ermittelten PC Games Hardware eine Geschwindigkeit von durchschnittlich 83,4 Bildern/Sekunde, ein 4-Kerner schaffte 114,9 Bilder/Sekunde.