Der Telekommunikationsanbieter Versatel macht jetzt mit einer Pressemitteilung auf seine rasche Unterstützung der Stasi 2.0 aufmerksam. Darin heißt es, man habe die Realisation der technischen Voraussetzungen für die Sperrung von Internetseiten mit kinderpornografischem Inhalt zeitnah begonnen.
Die Technik soll innerhalb der nächsten drei Monate fertig gestellt sein. Damit will Versatel sicherstellen, dass die entsprechenden gesetzlichen Vorschriften kurzfristig nach Inkrafttreten umgesetzt werden können.
Versatel betont, man unterstütze die Ziele der Bundesregierung, den Zugang zu Internetseiten mit kinderpornografischen Inhalten zu erschweren. Der Telekommunikationsanbieter informiert, er habe bereits parallel zu den Verhandlungen mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit der Herstellung einer geeigneten technischen Basis analog des zwischen Regierung und Providern ausgehandelten Anforderungskatalogs begonnen.
Versatel im Klartext: Mit dem „Gesetzesentwurf zur Bekämpfung von Kinderpornografie in Kommunikationsnetzen“ ist ein wichtiger Schritt hin zur Schaffung einer juristischen Basis für die Bekämpfung von Kinderpornografie im Internet getan.
Über die Branchenverbände, so Versatel, habe man sich bereits in der Vergangenheit aktiv an der Lösungsfindung zu diesem Thema beteiligt. Auch das Gesetzgebungsverfahren will man in Zusammenarbeit mit den Branchenverbänden und dem Bundesministerium kritisch und konstruktiv begleiten, um sicherzustellen, dass die gesetzliche Verordnung ein wirksames und technisch sinnvolles Vorgehen ausschließlich gegen Kinderpornografie im Internet gewährleistet.
Michael Nickles meint: Die Internet-Zensur, die in Deutschland unter dem Deckmantel "Kinderpornografie" eingeführt wird, bringt die Stimmung zunehmend zum Kochen. Die aktuelle Petition gegen die Indizierung und Sperrung von Internetseiten hat enormen Zulauf, seit gestern sind bereits 10.000 weitere Stimmen hinzugekommen (aktuell über 31.000 Stimmen).
Und in dieser "kochenden Situation" rühmt sich ein Telekommunikationsanbieter damit, dass er den Zensurmechanismus schnellstmöglich fertig haben wird. Wie blöd kann eine Marketingabteilung sein?