Der Verkauf der Datenbrille M100 hat begonnen, rund 1.000 Dollar will der Hersteller Vuzix für sein Konkurrenzprodukt zu Google Glass haben. Angekündigt wurde die Datenbrille bereits im Februar, quasi zeitgleich als Google die ersten 1.500 Tester für Google Glass gesucht hat.
Jetzt hat Vuzix es also geschafft, als erster kommerzieller Anbieter eine Datenbrille im Handel zu haben. Konzeptionell ist die M100 ähnlich wie Google Glass.
Auch diese Brille kann alleine nicht viel, braucht für umfassende Funktionalität die Unterstützung eines Android-Smartphones via Bluetooth-Anbindung.
Die M100 blendet vor dem Auge ein vergleichsweise 4 Zoll großes Display im 16:9 Format ein. Es soll sich umfassend einstellen lassen und auch den Blick auf die reale Welt nicht blockieren.
Dank zwei Halterungsmechanismen kann das Display wahlweise vor dem rechten oder linken Auge platziert werden. Es werden drei Betriebsmodi unterschieden. Im "Local"-Modus arbeitet die Brille komplett eigenständig mit ihrem Prozessor und Speicher. Im "Hud"-Modus verwendet die Brille Apps, die auf einem Smartphone laufen und im "Collaborative"-Modus arbeitet alles zusammen, was speziell angepasste Apps benötigt.
Die integrierte Kamera kann mit 5 Megapixel Auflösung knipsen und Videos in 1080p direkt in den eigenen Speicher aufzeichnen.
Für Audio-Aufnahme und Entgegennahme von Sprachkommandos gibt es zwei Mikrofone. Der interne Speicher von 4 GByte kann per SD-Speicherkarte um bis zu 32 GByte erweitert werden. Gesteuert wird die Brille wahlweise über vier Steuertasten, Gestik, Sprachsteuerung oder ferngesteuert mit einem Android-Smartphone
In der Brille sind Gyroskop, Beschleunigungsmesser und ein Kompass eingebaut. Bislang unterstützt die M100 nur Android als Betriebssystem, Apple Ios soll sich in Entwicklung befinden. Die Datenbrille von Vuzix kann ab sofort für 999,99 Dollar bestellt werden: M100 Smart Glasses.
In der Beschreibung klingt das alles ganz okay. Nur Wahnsinnige (oder halt Entwickler) werden hier rund 1.000 Dollar auf den Tisch legen (verbrennen). Interessant werden die Datenbrillen frühestens dann, wenn Google die Glass fertig hat und ihr Preis bekannt ist.
Dann ist es auf jeden Fall prima, dass es eine Konkurrenz wie die Vuzix gibt und man darf auf Vergleichstest gespannt sein. Heikel bei der Vuzix ist beim Blick auf die technischen Daten gewiss die Akkulaufzeit. Der eingebaute Akku hat nur 600mAh und soll bei ausgeschaltetem (!) Display bis zu 6 Stunden durchhalten. Mit Display sind es nur noch bis zu 2 Stunden und wenn noch die Kamera und hohe CPU-Belastung dazukommt, ist bereits nach einer Stunde Sense. Das hört sich nicht gerade nach viel an.
Erwähnt wird bei den technischen Daten auch ein externes Akkupack mit 3.800mAh. Damit soll sich die Laufzeit um das 6,5fache erhöhen. Dieser externe Brocken wird mit einem Gürtelclip montiert und per Mini-USB-B-Kabel mit der Brille verbunden. Auch das hört sich nicht unbedingt praktisch an.