Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) hat untersucht, wie viel Spam die Nutzer der gängigen kostenlosen Email-Dienste ertragen müssen. Geschätzte 95 Prozent aller Emails sind Spam und die Dienste versuchen den Schrott automatisch wegzufiltern.
Das klappt nicht bei allen gleichermaßen effektiv. Um die Emai-Dienste zu überprüfen legten Testpersonen ganz einfach Accounts an und guckten, wie viel Werbemüll reinkommt. Als "Spam-Mail" wurden auch Werbebotschaften gezählt, die von den Emai-Anbietern selbst kamen. Ein Teil der Email-Adressen wurde jeweils im Internet veröffentlicht, damit die typischen Spammer sie nutzen können.
Das Fraunhofer-Institut weist darauf hin, dass die Studie über einen Zeitraum von 4 Wochen gelaufen ist, das Ergebnis stellt also nur eine Momentaufnahme dar. Untersucht wurden GMX, Google Mail, Microsoft Hotmail, Web.de und Yahoo. Ergebnis: GMX-Nutzer brauchen mit großem Abstand die besten Nerven.
Satte 116 Spam-Mails trafen auf den Test-Email-Konten bei GMX ein. Web.de-Nutzer sind auch nicht viel besser dran: 57 Spam-Mails. Sieger der Untersuchung ist Yahoo: hier kamen nur 8 Spam Mails. Microsoft Hotmail schaffte es auf Platz 2 (13 Spam-Mails) und Google Mail auf den dritten Platz (18-mal Spam).
Unterschieden wurde auch zwischen "externem Spam" und "internem Spam", also solcher der von Fremdanbietern kommt und solchem, den die Email-Dienst-Anbieter ihren Nutzern selbst verschicken. Bei GMX und Web.de führte unter anderem massiver interner Spam zum hohen Gesamt-Spam-Aufkommen.
Leider muss davon ausgegangen werden, dass der gezählte externe Spam eher unrealistisch ist. Die Test-Mail-Konten waren ja alle quasi frisch und im Internet noch nicht weit verbreitet. Bei länger bestehenden Konten ist also mit deutlich mehr externen Spam-Mails zu rechnen.
Die komplette Studie (77 Seiten!), die übrigens von Microsoft gesponsort wurde, kann hier als PDF runtergeladen werden: Untersuchung von Spam-Eigenschaften kostenfreier Email-Dienste.