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News: Gezielte Desinformation

Wikipedia wird strenger kontrolliert

Redaktion / 14 Antworten / Baumansicht Nickles

Wikipedia wird von Firmen missbraucht, die ihre eigenen Produkte bejubeln und die der Konkurrenz schlecht machen. Ebenso mischen Behörden mit, die Einträge manipulieren. Deswegen soll jede Änderung in Zukunft von einem Redakteur durchgesehen und erst dann freigeschaltet werden.

vnunet zitiert Sony, die Artikel über Halo 3 von Microsoft editiert haben, sowie die CIA, die Informationen über den Irakkrieg manipuliert hat.

Quelle: vnunet

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seinup Redaktion „Wikipedia wird strenger kontrolliert“
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Wikipedia wird von Firmen missbraucht, die ihre eigenen Produkte bejubeln

In jedem BWL Grundkurs lernt man mittlerweile, dass die neuen Medien, insbesondere Blogs von "angeblichen Privatleuten" und Kommentare zu Produkten, Ratings, Votings auf Amazon, Ebay und bol nicht ausschließlich von Privatleuten durchgeführt werden.

Wie überall gibts auch hier Geschäftsmodelle: Agenturen, die 10 Studenten beschäftigen, die dann halt das Netz 8 Stunden täglich durchkämmen und unter Fake Namen irrwitzig gute Referenzen schreiben, die selbstverständlich superobjektiv sind.

Wieso nicht auch Wikipedia damit zumüllen.

Dass die immer erst drauf kommen, da was dran zu machen, wenns schon Hinz und Kunz weiß......

....glaube nichts, was im Internet steht, hat mal ein Informatikdozent gesagt.
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Alpha13 seinup „Wikipedia wird von Firmen missbraucht, die ihre eigenen Produkte bejubeln In...“
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....glaube nichts, was im Internet steht, hat mal ein Informatikdozent gesagt.

Das ist wirklich ne sinnfreie Aussage!

Dozent an ner Klippschule???

Alle! Medien werden auch manipuliert und das sollte eigentlich jeder wissen, der ein bißchen informiert ist.

Das eigene Gehirn und verschiedene Quellen sind immer nötig.

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seinup Alpha13 „....glaube nichts, was im Internet steht, hat mal ein Informatikdozent gesagt....“
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Nunja, das war schon eine sehr pauschale Aussage, aber auch nötig, weil einige Studenten meinen, "wissenschaftlich" aus Wiki zitieren zu dürfen - allerdings erschreckend: Mein Prof. in Psychologie meinte das auch, die Hälfte der Folien war aus Wikipedia......deutsche Hochschulen halt.

Bei den Printmedien ist es nicht so extrem. Grund: Ein Verlag überlegt sich in der Regel gut, was er abdruckt, sicher gibts Verlage, die nichts taugen und jeden Senf drucken, aber das gedruckte Wort ist eben doch haltbarer, als das WWW:

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Crazy Eye seinup „Nunja, das war schon eine sehr pauschale Aussage, aber auch nötig, weil einige...“
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Und was fast noch wichtiger ist, wenn Bücher fehler machen kann man darauf verweisen bei Wiki steht evtl. sogar ein neuer Artikel drinne. Was dann wiederum den Eindruck erweckt, das man sich selber die sachen aus den Finger gesaugt hat.

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seinup Crazy Eye „Und was fast noch wichtiger ist, wenn Bücher fehler machen kann man darauf...“
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Genau das - wenn wir in der Hochschule Hausarbeiten schreiben, ist der Aufwand bei Onlinequellen dermaßen enorm, dass ich es mir dreimal überlege, sei denn es ist ein so neues Thema, zu dem es noch nichts gedrucktes gibt.

Hardcopy.....der Prof muss alles zur Verfügung haben, wenn er nachhaken will und ich hab da schon einiges erlebt. Sogar auf seriösen großen Onlineseiten, wo dann einfach die Seiten nicht mehr da waren und die Kopie nicht funktionierte (auf CD)

Bei Wiki fuscheln dann leute rum, die sich zanken - da gehts dann oft garnicht mehr um Inhalte sondern um persönliche Streitereien auf dem Rücken von teils wissenschaftlichen Inhalten. Schade sowas.

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asdfghjkl seinup „Genau das - wenn wir in der Hochschule Hausarbeiten schreiben, ist der Aufwand...“
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Was Wikipedia angeht: Wikipedia ist gut als eine von mehreren Quellen, also einzige Quelle ist sie für wissenschaftliche Recherchen nicht geeignet. Ich hab mir z.B. schon einige Physikalische Artikel auf Wikipedia durchgelesen und als Physikstudent weiß ich, dass ca. 90% davon richtig sind, aber bei ca. 10% steht entweder etwas als drin, was noch nicht bewiesen wird ohne dass dabeisteht, dass das eine Hypothese ist oder es steht gar was völlig falsches drin. Natürlich korrigiere ich das dann oder schreibs in die Diskussionsseite, damit es ein anderer korrigiert, aber das ist nur ein tropfen auf den heißen Stein. Wikipedia ist auch gut, wenn man mal was anchschauen will, wenn man dann aber wirklich sicher sein muß, dass das stimmt, dann sollte man das noch durch andere Quellen überprüfen. Nur bei mathematischen Formeln hab ich noch fast nie fehler gefunden, weil sowas fällt naürlich sofort auf und wird auch dementsprechend schnell korrigiert.



Hardcopy.....der Prof muss alles zur Verfügung haben, wenn er nachhaken will und ich hab da schon einiges erlebt. Sogar auf seriösen großen Onlineseiten, wo dann einfach die Seiten nicht mehr da waren und die Kopie nicht funktionierte (auf CD)

Dass nicht alle Onlineseiten funktionieren, wenn man diese auf CD speichert ist klar, weil viele Bilder u.Ä. bleiben dann trotzdem online, d.h. die Seite funkt nur, wenn der PC online ist und außerdem im Inet noch alles, was in die Seite eingebunden ist dort ist, wos früher war.

Eine sichere Lösung für dieses Problem ist eine echte Hardcopy also ein Ausdruck. Auch wenn das bei längeren Dokumenten mal ein paar € kosten kann (im Copyshop ists mit ca. 5-6 Cent/Seite billiger als bei den meisten Druckern). Allerdings wirds wohl reichen den Teil auszudrucken, wo die relevanten Informationen drin stehen.

Eine weitere sichere Lösung sind Programme, die einen virtuellen Ausdruck in .ps oder .pdf machen, z.B. FreePDF. Weil diese Dokumente verändern sich dann natürlich nimmer und schauen auch wie auf dem Ausdruck aus.

Wenn mal wer auf eine Seite stoßt, die sich nicht richtig ausdrucken lässt, dann kann er ja einen Screenshot machen und das ganze als Bild speichern.

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Crazy Eye asdfghjkl „Was Wikipedia angeht: Wikipedia ist gut als eine von mehreren Quellen, also...“
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Man kann die seiten auch inklusive Bilder abspeichern ;)

Aber du hast shcon recht verteufeln sollte man die Wiki in wissentschaftlichen bereich nicht, es ist zwar nicht alles hundert prozent Stimmig aber der großteil ist schon richtig und meistens auch "leicht" verständlich geschrieben. Ich nutze es daher auch ganz gerne um einen groben Überblick über ein Thema zu erhalten, oder um Themen nochmal anders aufbereitet zu lesen.

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Tilo Nachdenklich seinup „Wikipedia wird von Firmen missbraucht, die ihre eigenen Produkte bejubeln In...“
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http://www.heise.de/newsticker/meldung/96265/from/rss09

Zitat:
"So wurde eine Episode über einen vermeintlich rassistischen Zwischenruf eines CDU-Abgeordneten auf eine parteiische Version hingebogen, die Partei Die Linke bezeichnete der anonyme Autor kurzerhand als "SED". Gegenüber der Zeitung entschuldigte sich eine CDU-Sprecherin damit, dass die Änderungen von einem Praktikanten vorgenommen worden seien."

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Borlander seinup „Wikipedia wird von Firmen missbraucht, die ihre eigenen Produkte bejubeln In...“
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In jedem BWL Grundkurs lernt man mittlerweile, dass die neuen Medien, insbesondere Blogs von "angeblichen Privatleuten" und Kommentare zu Produkten, Ratings, Votings auf Amazon, Ebay und bol nicht ausschließlich von Privatleuten durchgeführt werden.
Muß man eigentlich einen BWL Kurs besuchen um auf diese Idee zu kommen? ;-)
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Olaf19 Borlander „ Muß man eigentlich einen BWL Kurs besuchen um auf diese Idee zu kommen? - “
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Nö - Werbekaufmann hätte es auch getan :-)

*SCNR*
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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Olaf19 Redaktion „Wikipedia wird strenger kontrolliert“
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Ich frage mich, ob der Missbrauch der Wikipedia von Anfang an stattgefunden und es nur keiner bemerkt hat, oder ob das tatsächlich ein relativ junges Phänomen ist - letzteres mag ich mir kaum vorstellen. Wenn ich ehrlich bin, dann erstaunt mich sogar von Fall zu Fall das hohe Niveau der Artikel - in einem Lexikon, an dem jeder Dödel mitstricken kann wie es ihm gefällt, hätte ich eigentlich viel mehr Probleme erwartet, insbesondere

- Vandalismus
- Gefälligkeitsartikel
- fachlichen Unsinn
- Rechtschreib- und Grammatikfehler

All das kommt vor, jedoch nicht in dem Ausmaß, wie ich es eigentlich erwartet hätte... noch deutlicher gesagt: Als ich das Konzept der Wikipedia zum ersten Mal hörte, konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, dass so etwas auch nur halbwegs vernünftig funktioniert. Daran gemessen hat das Projekt viel erreicht.

Eine Kontrollinstanz, die neue Artikel oder Änderungen erst freischalten muss, ist m.E. unentbehrlich, um die Reputation der Wikipedia zu erhalten - trotz der offensichtlichen Nachteile (kostet Geld, verzögert Aktualisierungen).

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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dl7awl Olaf19 „Ich frage mich, ob der Missbrauch der Wikipedia von Anfang an stattgefunden und...“
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Olaf
Nee, im Ernst: ich sehe es ganz genau so - und finde genau das übrigens auch höchst bemerkenswert. Es ist in der Tat wie ein kleines Wunder, dass Dinge wie Wikis, Open Source, Community-Projekte usw. in dieser oft so desolaten Welt überhaupt so gut funktionieren - oft genug sogar besser als manches, wofür Geld ausgegeben wird.

Ich glaube sogar - und habe es auch schon öfter geschrieben -, dass diese Art von sozialer Vernetzung und freiwilliger, unentgeltlicher, potenziell schicht- und nationenübergreifender Zusammenarbeit an gemeinsamen Projekten (und Werten!) imho eine in der Menschheitsgeschichte völlig neue kulturelle Qualität darstellt, die durch das Internet zwar erst möglich wurde, aber nicht durch es erklärt werden kann. Es wäre nicht verwunderlich, wenn man das später mal rückblickend als eine weitere sog. "kopernikanische Wende" mit den anderen ganz großen Errungenschaften der Menschheit auf eine Stufe stellt. Einer der wenigen echten Lichtblicke und Chancen heutzutage, und einer der erfreulicheren Aspekte der Globalisierung...

Soziologie, Sozialpsychologie, Philosophie und andere natur- und geisteswissenschaftliche Disziplinen dürften jedenfalls gut daran tun, das "Wunder" ausgiebig zu erforschen und daraus zu lernen. Bemerkenswert ist ja auch, mal am Rande bemerkt, dass viele Impulse zu dieser Entwicklung und vielleicht deren älteste Wurzeln aus den USA kommen - ausgerechnet jenen USA, mit deren sonstigem Auftreten in der Welt wir so manches Mal unsere Schwierigkeiten haben...

Wie auch immer: Wirtschaft, Politik, Rechtsprechung usw. sind bislang viel zu sehr im alten Denken verhaftet; sie hadern mit der Entwicklung und versuchen sie krampfhaft auf ihre bisherigen Denkmuster abzubilden (vgl. Musikindustrie, GEZ usw.) - anstatt die Chancen zu erfassen und zu nutzen. In dem Maße, wie letzteres geschieht, werden vielleicht auch kleinkarierte Grabenkämpfe in der Wikipedia wieder nachlassen. Bis es soweit ist, dürfte tatsächlich eine Kontrollinstanz die (zweit)beste Lösung sein. Werden nun damit die vorgenannten "edlen" Prinzipien ausgehöhlt? Nicht zwangsläufig. Es wäre ja ein Irrtum anzunehmen, dass diese kulturell neue Entwicklung nur basisdemokratisch und anarchisch verläuft und ohne Autoritäten auskommt. Ganz im Gegenteil. Beispiel Linux: diese Entwicklung wäre ohne Linus Torvalds als große zentrale Integrationsfigur vermutlich gar nicht möglch gewesen oder längst auseinandergefallen. Er besitzt in diesem Projekt eine "natürliche" Autorität, entstanden aus seiner historischen Rolle, seinen Verdiensten und der impliziten Zuerkennung durch die Community. Es ist keine angemaßte oder "verliehene" oder "kraft Amtes" erworbene Autorität. Gerade deshalb wird sie allgemein anerkannt und nicht in Frage gestellt, und er nutzt sie auch nicht in irrationaler Weise aus - zumindest ist mir in beide Richtungen nie was zu Ohren gekommen.

Eine vergleichbare Figur ist bei Wikipedia weder vorhanden noch überhaupt vorstellbar. Eine Kontrollinstanz kann und darf deshalb m.E. nicht zentralistisch organisiert sein, sondern muss sich ebenfalls der Selbstreinigungskräfte vernetzter Strukturen bedienen, und das bedeutet auch: sie muss potenziell offen für jedermann sein. Alles andere dürfte aber auch schon aus Gründen des Arbeitsaufwandes ausscheiden. Vielleicht ein VIP-Konzept ähnlich wie bei nickles...?

Soweit einige Gedanken zum Sonntag...

Gruß, Manfred

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asdfghjkl dl7awl „Olaf Nee, im Ernst: ich sehe es ganz genau so - und finde genau das übrigens...“
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Warum das Internet aus den USA kommt kann man übrigens leicht erklären: es stammt vom militärischen Netzwerk ARPANET ab.

Btw, auf der Wikipedia ist so ziemlich alles potenziell offen. Dort kann sich nämlich jeder angemeldete User zum Administrator wählen lassen.

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Olaf19 dl7awl „Olaf Nee, im Ernst: ich sehe es ganz genau so - und finde genau das übrigens...“
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Hi Manfred,

kann mich deinem Beitrag in allen Teilaspekten zu 100% anschließen. Besonders was du über die sozio-kulturellen Aspekte des Internets schreibst, trifft m.E. genau ins Schwarze. Hoffen wir, dass dieses Medium nicht zu Tode reglementiert und drangsaliert wird... Stichwort "neuartige Rundfunkgeräte" *würg* - das musste wirklich nicht sein.

Paradoxerweise schreibe ich das im selben Thread, in dem ich mir für die Wikipedia eine stärkere Reglementierung wünsche - aber dort wäre sie tatsächlich angebracht. Nur bitte nicht von Rechts/Staats wegen.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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