Der Verdacht erhärtet sich, dass Windows 8 das letzte Windows seiner Art ist: ein Windows, das man einfach einmalig zahlt und dann solange nutzt wie man will, gegebenenfalls auch über die Dauer des Supports hinaus (wie aktuell bei XP-Fans immer noch beliebt).
Zunächst werden alle Windows 7 und Windows 8 Nutzer mit dem kostenlosen Update auf Windows 10 versorgt, aber dann wird Microsoft vermutlich einen neuen Weg einschlagen.
Laut Bericht von Neowin hat sich Microsoft die Rechte an der Produktbezeichnung "Windows 365" gesichert. Im Hinblick auf "Office 365" lässt sich erahnen, dass damit ein Jahres-Abomodell für das Windows-Betriebssystem gemeint ist.
Wann dieses Abomodell eventuell eingeführt wird ist zwar noch unklar, Microsoft hat bezüglich der Preise für Windows 10 Vollversionen bislang aber noch keine Angaben gemacht. Nach Ablauf des kostenlosen Update-Angebots-Zeitraums für Windows 7 und Windows 8 Nutzer könnte Microsoft also bereits mit Windows 10 das Abomodell einführen.
Microsofts Masterplan ist denkbar simpel. Um die Grundlage für das Kassiermodell der Zukunft zu schaffen, muss Windows 10 schnellstmöglich eine hohe Verbreitung finden. Drum wird es auch Nutzern von Windows 7 geschenkt - eine bislang einmalige Nummer in der Geschichte von Microsoft!
Windows 10 hat dann schon mal den "Grundmotor" für ein Abomodell unter der Haube, das dann jederzeit aktiviert werden kann. "Jederzeit" heißt für Microsoft selbsterklärend "so schnell wie möglich". Weil es gigantisch Kohle in die Kasse spülen wird! Längst ist eine Generation herangewachsen, für die Zahlen auf Raten Standard geworden ist.
Wer sich kein Luxus-Smartphone für 500 Euro leisten kann, der schließt halt einen 24-Monatsvertrag ab. Denn 24mal nur 29,99 Euro pro Monat blechen ist halt gefühlt viel günstiger als 500 Euro auf einen Schlag. Die Umstellung auf ein Abomodell wird Windows-Nutzer erstmal mit günstigeren PCs beglücken, weil die Hersteller für Windows-Lizenzen nichts mehr zahlen müssen.
Das "Abo-Windows" wird mit jedem PC kostenlos geliefert und die Nutzung wird dann gewiss auch ein Jahr lang kostenlos sein. Danach heißt es dann blechen oder "zu Linux" wechseln. Bei den Abopreisen hat Microsoft inzwischen mit Office 365 gewiss genug Erfahrungen sammeln können, wo bei Privatanwendern die Schmerzgrenze liegt.
Das scheinen aktuell 10 Euro pro Monat zu sein oder 99 Euro pro Jahr. Die Abopreise für Windows 365 dürften sich in ähnlichem Rahmen bewegen. Gewiss wird es auch "Kombi-Abos" mit Office 365 geben. Ich denke mal, dass das unterm Strich dann so bei 14,95 Euro pro Monat enden wird.
Die Einnahmensteigerung kann man sich glaub auch ohne Taschenrechner ausrechnen. Eine Windows Home Version kostet so um die 100 Euro und die reicht eigentlich zig Jahre. Ich schätze mal, dass bei normalsterblichen PC-Nutzern im Heimbereich ein Windows locker 5 Jahre genutzt wird.
Von den vielen Menschen, die gar nicht wissen, welches Windows auf ihrem PC drauf ist, reden wir besser gar nicht (das ist langfristig die lukrativste Abo-Kundschaft!). Selbst dann, wenn Microsoft für Windows 365 nur recht schmerzfreie 5 Euro pro Monat verlangt, macht das in 5 Jahren schon 300 Euro - das Zigfache was heute ein "Home-Windows" kostet.
Ich stelle mal einen großen Eimer Popcorn auf. Denn gleich geht hier das Gebrüll derer los, die das Abo-Modell ablehnen und schimpfen, dass sie lieber zu Linux wechseln oder einen Mac kaufen, als monatlich für Windows zu blechen. In spätestens drei Jahren werden die meisten von ihnen Windows 365 auf der Kiste haben und monatlich dafür blechen.