Bislang kostet eine Vollversion von Windows (die einfachste 8.1 Ausführung) noch locker 100 Euro. Das könnte sich bald entscheidend ändern. Die Gerüchteküche brodelt, dass Microsoft an einer kostenlosen Version von Windows arbeitet. Und das hat durchaus einen gewissen Hintergrund.
Vom kommenden Update für Windows 8.1 sind bereits mehrere Vorschauversionen ins Netz gelangt. Und dabei ist jetzt angeblich eine spezielle Version aufgetaucht: "Windows 8.1 with Bing", also "Windows 8.1 mit Microsofts Suchmaschine Bing".
Das ist zumindest auf Bildschirmfotos der durchgesickerten Version zu sehen, die auf dem Szeneportal wzascok veröffentlicht wurde.
Das passierte bereits am 21. Februar. Es hat diesmal also recht lange gedauert, bis dieses neue Informationsbröckchen die Spekulationen bei den Windows-Insidern ausgelöst hat. Zdnet hat am 27.2 mit dem Orakeln begonnen, zeitgleich auch Paul Thurrott - beides recht zuverlässige Informationsquellen.
Um die Spekulationen zu verstehen, gilt zu wissen, dass Windows 8.1 generell bereits jetzt "verbingt" ist. Bing ist beispielsweise standardmäßig bei der Suche voreingestellt, also im System präsent - was sich auch anders einstellen lässt.
Die Bezeichnung "Windows 8.1 with Bing" wird folglich dahingehend interpretiert, dass das bei dieser Version Bing ganz speziell eingebaut und nicht abschaltbar ist. Damit ist ein "kostenloses" Windows denkbar, das Microsoft durch Einbindung seiner Dienste, eventuell mit Werbung finanziert.
Michael Nickles meint:
Unabhängig davon, ob ein kostenloses Windows kommt oder nicht: Die Spekulation ist logisch. Ich bin mir sicher, dass Microsoft schon längst an diesem Konzept tüftelt. Gewiss werden niemals alle Windows-Versionen kostenlos werden, aber im "Lowend"-Bereich ist eine kostenlose Version durchaus denkbar, eigentlich ein Muss.
Längst zeichnet sich ab, dass Googles "kostenlose" Betriebssysteme Chrome und Android, ein prima Geschäft sind. Verdient wird mit Apps und Diensten, das Geraffel davor spielt keine Rolle mehr. Abonnenten, die monatlich für Dienste blechen, sind viel kostbar, als Leute, die nur alle zehn Jahre 100 Euro für ein Betriebssystem ausgeben.
Die Idee eines "kostenlosen" werbefinanzierten Windows mit "kostenlosen" Microsoft-Anwendungen, habe ich glaub erstmals im PC-Tuning-Report Taschenbuch 1997 oder 1998 skizziert - vielleicht findet jemand die Seite und die Bildschirmfotomontage dort und stellt sie hier rein.
Bei "kostenlos" bitte ausdrücklich die Anführungszeichen beachten Denn "kostenlos" heißt hier natürlich nur, dass eben anders verdient wird. Sollte ein kostenloses Windows mit Bing kommen, dann wird sich die Masse gierig drauf stürzen - oder "DAUs" werden es halt beim Kauf ihres nächsten Notebooks einfach drauf haben.
Die Masse wird die Werbung und jegliches permanentes Quengeln, irgendwelche Dienste zu abonnieren, genauso schlucken, wie sie die Werbung bei noch so blöden "Free-TV-Sendungen" frisst.
Pech werden alle haben, die so ein "kostenloses" Windows nicht haben wollen, einfach unbelästigt normal arbeiten möchten. Versionen "ohne Bing" wird es bestimmt geben. Aber die werden dann garantiert richtig drecksteuer.