Eigentlich ging der Hacker, der 2006 ins Netz des US-Verteidigungsministeriums eindrang, recht clever vor. Er installierte dort Trojaner, die Informationen ausspähen sollten und löschte danach die Log-Dateien der gehackten Server, um seine Spur zu verwischen.
Der Zugriff würde zudem umwegstechnisch über gehackte japanische Server geleitet. Entsprechend lange brauchten die US-Behörden um die Spur zu verfolgen. Die Ermittler stolperten allerdings über eine Yahoo-Mailadresse, die in Zusammenhang mit dem Angreifer gebracht werden konnte: wolfenstein_ingrid@yahoo.com.
Am 18. März wurde der 23jährige Student Eduard Lucian Mandru laut Bericht von softpedia.com in Rumänien verhaftet. Beim Einstellen von Gesuchen in rumänischen Job-Börsen, gab der Student jetzt eine verdächtige Email-Adresse an: wolfenstein_ingrid@yahoo.com. Mandru sitzt nun erstmal in Rumänien in Untersuchungshaft. Sollte es sich herausstellen, dass der Verdächtige für die Hackerangriffe verantwortlich ist, drohen ihm in Rumänien bis zu 12 Jahre Haft.
Das wäre dann generell sogar noch "Glück im Unglück". Der längst geständige schottische "UFO-Hacker" Gary McKinnon sitzt in Großbritannien seit 6 Jahren im Knast und kämpft verzweifelt gegen seine Zwangsauslieferung in die USA, wo er als einer der schlimmsten Militärhacker aller Zeiten betrachtet wird und ihm deshalb in den USA bis zu 70 Jahre Haftstrafe drohen. Dabei hat Gary nach eigenen Angaben nur nach Beweisen für die Existenz von UFOs gesucht und die "gehackten" US-Militär Rechner extrem lausig geschützt waren, teils nicht mal ein Passwort verlangten.
Immerhin häufen sich die Stimmen, die Gnade für McKinnon fordern. Seit gestern setzt sich unter anderem der Menschenrechtler Terry Waite für den UFO-Hacker ein und fordert die USA zu Vernunft auf.
Zufälligerweise gibt es heute übrigens noch diverse weitere Schlagzeilen mit Stichwort "wolfenstein". Der Spielehersteller Activision hat auf der offiziellen Webseite jetzt den ersten Trailer zum neuen Wolfenstein-Spiel vorgestellt.