...was aber nicht das Ergebnis wie beim Explorer lieferte
Richtig.
Weil da nämlich ein ganz struktueller Hintergrund vorhanden ist. Stark vereinfacht:
Während beim Explorer Ordner abgespeichert werden, die Dateien beinhalten, werden in der Registry nur Hinweise, Anweisungen, Merkzettel und so weiter abgespeichert.
Bildlich:
Deine Bank, der Du dein Geld anvertraust, ist der Explorer. Der speichert Dein Geld in greifbaren Scheinen, materiell.
Was Dir Deine Bank speichert, das hast Du daheim als Kontoauszug und Scheckheft.
Die Registry, in der nun alles abgespeichert ist, was das ungeheuer komplizierte Betriebssystem benötigt, ist hirarchich aufgebaut.
In etwa so, wie ich sie hier aufzähle.
Es besteht aus verschiedenen Keys - als da sind, wiederum nur grob:
Die einzelnen "Hive Keys" sind:
HKEY_CLASSES_ROOT
Hier sind alle Informationen zu Dateiendungen gespeichert. Auch Treibereinstellungen
und verschiedene andere solche Funktionen finden sich unter diesem Key. Diese Einstellungen legen z.B. fest, dass das richtige Programm gestartet wird, wenn man zum Beispiel eine Datei im Windows-Explorer öffnet.
HKEY_CURRENT_USER
In diesem Schlüssel sind alle Konfigurationsinformationen des gerade aktiven Benutzers
gespeichert, genauer gesagt: Verweise auf die jeweiligen Einträge in HKEY_USERS.
Hier werden die Ordner, die Bildschirmfarben und die Einstellungen der Systemsteuerung
gespeichert. Diese Informationen werden auch ganz einfach als 'Profil' des Benutzers
bezeichnet.
HKEY_LOCAL_MACHINE
Systemeinstellungen des Rechners, die Liste aller installierter Hardware und Treiber, die verschiedenen Hardwarekonfigurationen.
Weiter die globalen Softwareeinstellungen für Windows und andere Anwendungen.
HKEY_USERS
Benutzerprofile. ZB. der Aufbau des Startmenüs und der Ordner, Farbeinstellungen des Desktops.
Und ein Unterschlüssel ".Default".
Dieser speichert die Standardeinstellungen für alle Benutzer, die kein persönliches Profil erstellt haben.
HKEY_CURRENT_CONFIG
Hier stehen Informationen zum Hardwareprofil, das vom lokalen Computersystem beim Start verwendet wird.
Das sind Verweise auf die gerade aktive Konfiguration in HKEY_LOCAL_MACHINE.
Es ist nicht anders möglich, einen wirksamen Eintrag in einem dafür angelegten Schlüssel zu finden, als sich dahin zu navigieren.
Wenn man genau weiß, was man wo und zu welchem Zweck sucht, kann man die Suchfunktion der Registry benutzen. (Bearbeiten > Suchen) oder ein Tool.
Ich benutze dazu "jv16 PowerTools".
Allerdings: ich habe recht lange gelesen, studiert und gefragt, bis ich mich in die Registry traute und noch länger, bis ich darin arbeiten konnte.
Heut mache ich sehr viel dort - denn das Meiste des Systems kann man dort beeinflussen.
Es ist aber im eigenen Interesse, nur das und nur dort und nur in der Reihenfolge zu tun, von der man einiges an präzisen Wissen mit bringt.
Wie auch eine fehlerhafte Änderung im BIOS - ein fehlerhafter Eingriff in die Registry ist durchaus in der Lage, das Betriebsystem unbrauchbar zu machen. Was, und das ist das teuflische daran, nicht unbedingt sofort geschehen muß - wie dies bei so manchen sogenannten "Reinigungsprogrammen" geschieht. dazu hab ich hier Betrachtungen angestellt:
http://home.arcor.de/j120542/allgemein/Tuning_und_Registry-Reinigung.pdf
Ansonsten ist dieses Thema hier viel zu komplex, um in einem Forenthrad beantwortet zu werden.
Ein einziger Eintrag, eine einzige Änderung, eine einzige Löschung in einem weit abgelegenen Teil der Registry kann hunderte, ja, tausende Folgeänderungen nach sich ziehen. Von denen Du erst einmal kaum etwas bemerkst - die sich aber weiterfressen können, wie ein Krebsgeschwür.
Und, wenn diese kleine Aktivität falsch war, zum Absturz des Systems führen.
Eine Stunde oder einen Monat später.
Ich hoffe nur, Dir mit meinem Geschreibsel einige Denk- und vielleicht Frageanstöße gegeben zu haben.
Jürgen