Hallo zusammen
Ich suche Kaufempfehlungen/Anwenderbericht über OCR Programme. Momentan stellt sich eigentlich nur die Frage, ob Omnipage den grossen Preisunterscheid gegenüber FineReader durch bessere Qualität auch wirklich rechtfertigt.
Ich möchte nachher hauptsächlich Tabellen scannen. Wie kommen die Programme damit zurecht?
Ich freue mich auf erleuchtende Postings... ;-)
marcel.stoer@bluewin.ch
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Hi!
Ich hätte evtl. einen Tipp.
Ich hab' zwar keinen Scanner, dafür aber ein Abo des PC-Magazins.
OK, genug angegeben. ;-)
Die haben mit schöner Regelmässigkeit OCR-Programme als Vollversion auf ihre Heft-CD gepackt. In der letzten (nicht der aktuellen) Ausgabe 09/2001 war Omnipage Pro 9 enthalten.
Wenn ich mich nicht irre ist das bei Chip und PC-Welt auch so (die packen ja auch Vollversionen auf ihre CDs).
Gerade gesehen: Fine Reader Sprint 4.0 war auf der CD der Chip 7/2001.
Damit solltest du eigentlich die Programme direkt testen können.
Bis denn
Andreas
FineReader hat Vorteile bei nicht optimalen Vorlagen und/oder kleiner, womöglich noch Nadeldrucker-, Schrift. Dafür ist das Beibehalten von Layouts ein gaaaanz böses Kapitel. Trotzdem eignet sich FineReader gut für Tabellen, die aber aus möglichst vielen Ziffern bestehen sollten. Sonst: s. den vorvorigen Satz. FineReader ist ein von russischen Programmierern geschriebenes Programm, deswegen gibt es das bevorzugt für slawische Spracherkennungen, aber die für lateinische Buchstaben ist ebenso exzellent. Es gibt eben mehr "östliche" als "westliche" Sprachen, die erkannt werden.
Omnipage kann Layouts besser beibehalten, dafür hat es nicht so gute Erkennungsraten bei nicht perfektem Druck bzw. kleine Zeichen. Außerdem dürfte Omnipage die größere Anzahl von mitgelieferten Scannertreibern haben, d.h. mit FineReader ist man eher mal darauf angewiesen, mit einem vorhandenen, nicht unterstützten Scanner die Vorlage erst in eine Bilddatei speichern (TIFF unkomprimiert oder BMP, aber KEINESFALLS in verlustebehaftete Formate wie z.B. JPG!!!) und diese dann in das OCR-Programm einlesen. Das hört sich zwar kompliziert an, zeigt aber häufig! bessere Ergebnisse als mit direkt unterstützten Scannern, weil man dann wesentlich besser Helligkeit, Kontrast etc einstellen kann. "Bekannte" Scanner werden dagegen häufig mit "Standardeinstellungen" gefahren. Für diesen Zweck sollte in Schwarz/Weiß oder Graustufen gescannt werden mit Einstellungen für Helligkeit und Kontrast, daß man von Ansehen her meinen sollte, "ne Spur zu fett bzw. grell", dann ist es häufig für OCR-Progs am besten. Und: NIEMALS interpolieren! Niemals mit einer höheren Auflösung scannen, als die höchste optische, die der Scanner kann. "Interpolieren" heißt "dazuerfinden", bestenfalls wird berechnet, i.d.R. wird aber gerade mal hinreichend geraten. Das ist nun Gift für OCR-Progs!
Auch optisch aufm Bildschirm und durch die mitgelieferten Zusätze macht Omnipage auf den ersten Blick den besseren Eindruck, die eigentliche Leistung des Programmes fällt aber schwächer aus als die von FineReader und die wird doch bezahlt, oder?
Noch was anderes. Frühere Versionen von Omnipage (die aktuelle mutmaßlich auch, aber mir unbekannt) frönten einem illegalen Zeitvertreib: nach Installieren und bei jeden Start danach erinnert das Programm daran, daß man es nun nur noch 25, 24, 23, ... Mal starten könne, bevor man sich beim Hersteller Online/per Telefon usw. registrieren lassen muß mit Namen, Adresse und Nennung einer ID, die das Programm ausspuckt, die man dem Hersteller übergeben muß, von dem eine andere zurückerhält, die dann ins Programm eintippt (per Internet alles in 2 Sekunden automatisch), dann erst ist Omnipage endgültig zur Benutzung frei. Macht man das die 25 Mal nicht, läßt sich das Programm nicht mehr benutzen. Das ist nun aber schwer illegal: laut BGB gibt es nur eine Hürde, die vollständige Übergabe des verlangten Kaufpreises. Daß der Hersteller gerne wissen möchte, wer mit dem Prog anbeitet, ist vollkommen verständlich und in Ordnung, aber so nicht. Aufgrund dieser Fehlerhaftigkeit (so ein Kölner Gericht) ist der Kundenwunsch nach Rückgängigmachung Programm gegen Geld kein Problem. Es widerspricht den gesetzlichen Bestimmungen und damit Schluß. Sofern man VOR(!!!) dem Kauf NICHT ausdrücklich(!!!) darauf hingewiesen wurde, was bei schätzungsweise 459 % aller Fälle so sein dürfte. Bei FineReader gibt es solche Schikanen nicht.