Anwendungs-Software und Apps 14.483 Themen, 73.521 Beiträge

Handschrifterkennung für PC

Oli2642 / 7 Antworten / Baumansicht Nickles

hallo leute!


Ich habe mal eine frage an euch:


kennt jemand von euch ein Texterkennungsprogramm für WinXP, dass nach dem Scannen eines dokuments auch die handschrift in einen brauchbaren text umwandelt?


Ich bin euch für jede antwort dankbar.


danke im voraus oliver

bei Antwort benachrichtigen
Herman Munster Oli2642 „Handschrifterkennung für PC“
Optionen

Früher gab es mal eine Spezialversion von FineReader von Abbyy, die konnte von Hand geschriebene Druckbuchstaben umsetzen, doch scheint es sie nicht mehr zu geben. Wer also nur eines "üblichen" Programme hat, juß schon im unmittelbarsten Sinne des Wortes "wie gedruckt" schreiben, damit was halbwegs rauskommt.

OCR-Progs für flüssige Handschrift kosten 1/2 Jahresgehalt und mehr. Und erfordern auch noch dazu eine ausgiebige Trainierphase. Vergleiche nur mal Deine Unterschrift auf verschiedenen Dokumenten. Bei meinem Hühnergescharre wundere ich mich jedesmal, wie es kommen kann, daß immer akzeptiert wird... Und deswegen muß ein OCR-Proggi, das Handschrift erkennen können soll, EXTREM pfiffig vorgehen - und das kostet.

bei Antwort benachrichtigen
jueki Oli2642 „Handschrifterkennung für PC“
Optionen

>Hühnergescharre ;-)
Ein von Dir, @Herman, genanntes Programm (war es wirklich FineReader?) hab ich mal vor längerer Zeit getestet. Trotz großer Mühe konnte ich keine auch nur halbwegs zufriedenstellende Ergebnisse damit erzielen. Die Trefferquote lag beim Scannen ein und derselben Vorlage unter 50%.
Für ein wirklich gut funktionierendes Programm dieser Art ist wohl die Rechenleistung eines Großrechners erforderlich!

- Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen "NEIN!" Kurt Tucholsky
bei Antwort benachrichtigen
Herman Munster jueki „ Hühnergescharre - Ein von Dir, @Herman, genanntes Programm war es wirklich...“
Optionen

Ja.

Und Nein.

Zunächst beginnt es mal mit richtigen Einscannen. Bei OCR ist Kontrast alles. Hebt sich ein Buchstaben nicht stark genug von seiner Umgebung ab = Pech gehabt. Also nur Schwarz/weiß -oder Graustufenscans, keine farbigen. Nicht unter 300, nicht über 600dpi scannen und dies IMMER mit der OPTISCHEN Auflösung des Scanners, NICHT die interpolierten Auflösungen!! Wer interpoliert, kommt um 100% abtippen nicht herum. Wer sein OCR mit optischen 2400dpi malträtiert, braucht sich auch nicht über ein schelchtes Ergebnis zu wundern: da sieht das OCR-Programm das Zeichen vor lauter Pixeln nicht. Helligkeit/Kontrast so einstellen, daß es auf dem Bildschirm eine Spur zu "fett" aussieht. Glänzendes Papier und die starke Kümmung im Innenbereich von dickern Büchern ist ein Problem. Sehr häufig hilft es, von der Seite erstmal ne gute Fotokopie zu machen und die dann abzuscannen. Auch eine absichtliche Schräglage der Vorlage um 2-4° kann die Texterkennung enorm verbessern (oder auch nicht...). Hat man ein transparentes bzw. sehr dünnes Blatt als Vorlage, hilft es häufig, den Deckel vom Scanner hochgeklappt zu lassen oder ein pechschwarzes Blatt darüber zu legen. Auch darf kein helles Licht (direkte Sonne!) auf den Scanner fallen, notfalls Vorhang zuziehen.

Wird der Scanner vom OCR-Programm nicht direkt erkannt und unterstützt, dann sollte man zum Einscannen in eine Grafikdatei nur nicht-komprimierte Dateiformate benutzen wie BMP oder unkomprimiertes TIFF.

Die Schriftqualität der Vorlage ist maßgeblichst. Je besser, umso besser, je schwächer, umso mieser das Ergebnis. Auch muß man Text und Nicht-Text anhand zu erkennender Rahmen sauber trennen, das OCR-Programm jedenfalls erkennt immer fröhlich drauflos. Auch da, wo´s nichts zu erkennen gibt.

Der Font sollte ein "normaler" sein, je "flippiger", umso schwerer wird´s. Womit wir schon wieder bei der Handschrift wären.

Zwar hat sich bei OCR-Proggis in den letzten Jahren sehr viel getan (wie man exemplarisch an Finereader sehen kann), aber an den grundlegenden Voraussetzungen fürs Einscannen hat sich nichts geändert. Wer schlecht einscannt, bekommt ein mieses Ergebnis. Je besser man einscannt, je mehr Mühe man sich gibt, desto besser kann das Ergebnis werden.

bei Antwort benachrichtigen
jueki Herman Munster „Ja. Und Nein. Zunächst beginnt es mal mit richtigen Einscannen. Bei OCR ist...“
Optionen

Das wirklich Beste in dieser Hinsicht ist meiner Meinung nach ReadIRIS.
Dieses Tool wandelt nicht nur gescannte Bilder in Textdateien um, auch -sagen wir mal mit IrfanView fotografierte und in Listenform dargestellte- Ordnerinhalte ohne Ausdruck und scannen.
Das schafft nicht mal das ansonsten sehr gute FineReader. (Oder ich bin zu doof dazu)
Aber Handschriften? Kaum. Mehr Zufall.

- Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen "NEIN!" Kurt Tucholsky
bei Antwort benachrichtigen
Fetzen Oli2642 „Handschrifterkennung für PC“
Optionen

@jüki & Herman Munster:
nicht dass ich euch bezüglich der verbesserungswürdigen Ergebnisse nicht glauben würde, aber haben nicht schon einige PDAs und Tablett-PCs und auch Grafiktabletts so ein Handschrifterkennung, die zumindest laut Hestellern gut funktionieren soll? Dann gibt es ja auch noch diese Stifte, die das was du schreibst speichern und via USB übertragen können.
Das wären doch zumindest Möglichkeiten als Workarounds, allerdings habe ich wirklich keine Ahnung, wie gut das funktioniert, aber wenigstens billiger sollte so etwas sein.

Das wahre Leben ist nicht der Kampf zwischen Gut und Böse, sondern zwischen Böse und noch Schlimmeren!(Joseph Brodsky)
bei Antwort benachrichtigen
Herman Munster Fetzen „@jüki Herman Munster: nicht dass ich euch bezüglich der verbesserungswürdigen...“
Optionen

Freilich gibt es Handhelds & Co mit Handschriftenerkennung. Aber i.d.R. werden dabei nur spezielle Zeichen erkannt, die man an Stelle von normalen Druckbuchstaben zeichnen muß, keine mehr oder weniger flüssige Handschrift. Diese Zeichen müssen von jedem Benutzer für alle "Buchstaben" in genau gleicher Weise gemalt werden, sonst werden sie nicht erkannt. Bei freier Hand-Schrift malt jeder denselben Buchstaben anders, das ist ne Aufgabe für Großrechner, aber nicht für Handhelds - DESWEGEN ja diese Spezialzeichen. Palm, meine ich, hat das eingeführt.

Ergo genereller Nachteil: sie erkennen nur im Moment gezeichnete Zeichen erkennen (wenn denn überhaupt was...), z.B. ein übers Modem eingegangenes Fax, eine der klassischen Aufgaben eines OCR-Programmes wie FineReader, können sie deswegen nicht bearbeiten.

bei Antwort benachrichtigen
jueki Herman Munster „Freilich gibt es Handhelds Co mit Handschriftenerkennung. Aber i.d.R. werden...“
Optionen

Auch da gebe ich Dir Recht, @Hermann. Ich hatte mir eigens zu diesem Zweck ein Grafiktablett von WACOM gekauft. Die Ergebnisse waren mehr als miserabel.
Nun liegt dieses Tablett ungenutzt da...

- Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen "NEIN!" Kurt Tucholsky
bei Antwort benachrichtigen