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ATX-Mobo unter Strom, startet aber nicht

gerhard38 / 13 Antworten / Baumansicht Nickles

Hallo,

habe hier einen ASUS P4PE, der jahrelang gute Dienste leistete. Heute beim Einschalten der Steckerleiste beginnt der PC sofort hochzufahren (was er sonst nicht macht), aber nach wenigen Sekunden ist der Strom weg. Es laufen nicht einmal die Lüfter, Bildschirm schwarz, Netzwerkkarte ohne Strom.
1. Den Startknopf drücken bringt nichts, weder kurz noch lang.
2. Netzkabel abziehen, 1 Stunde warten, wieder einstecken bringt nichts
3. Das Mobo steht unter Strom (grüne Kontrollleuchte ist ein)!
4. Das Netzteil getauscht - keine Verbesserung
5. Den Startknopf mit einem Messgerät geprüft: Schließt sauber bei Drücken
6. Spannung an den Verbindungsstiften am Mobo geprüft: Es liegen ca. 1,5V an
7. Spannung am ATX-Stecker geprüft: Da liegen zwischen Pos. 14 und 15 rund 5V.
8. Gesamte HW innen (Flachband und Stromleitungen), alle PCI-Karten und Memoryblöcke entfernt - keine Änderung der Situation.
9. BIOS durch Umsetzen des Jumpers zurückgesetzt (vorher Netzkabel und Bordbatterie weg) - nichts
(hier hatte ich einen Verdacht, denn zuletzt hatte ich verschiedenen Wake-on-Lan-versuche gemacht und dazu die ACPI-Einstellungen im BIOS geändert - das würde zumindest das Hochfahren sofort nach Anlegen der Netzspannung erklären)

Mir fällt jetzt nichts mehr ein, außer dass das Mobo kaputt ist (die Elektronik, die beispielsweise auch im Fall eines Wake on Lan das ATX-Netzteil aus dem Standby holt und dazu auf noch anderem Wege als über den Startknopf die Kontakte 14 und 15 kurzschließen müssen).

Bevor ich mich schweren Herzens von dem guten Stück trenne, wollte ich nur nochmals Euren Rat einholen, ob ich da vielleicht etwas übersehen habe.

Gruß, Gerhard

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Prosseco gerhard38 „ATX-Mobo unter Strom, startet aber nicht“
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Hallo Gerhard,

du hast nichts uebersehen meiner Seite aus. So ein Fall hatte ich mal vor Jahren mit eine Epox. Hatte sogar noch ein Analoges Bildschirm an das Mobo, wegen die Codes, wo beim ein schalten es anzeigte. Strom kriegte das Mobo, aber nichts lief. Habe in der Zeit alles ausprobiert, was machbar war. Nur nix.


Gruss
Sascha

Das ist keine Signatur. Sondern ich putz hier nur
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Xdata gerhard38 „ATX-Mobo unter Strom, startet aber nicht“
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Morning,

Du könntest noch schauen ob einige der Kondensatoren (Elkos)
dicke Backen machen,
also irgendwie dicker erscheinen.
-- Falls du es nicht sowieso schon getestet hat.

http://extreme.pcgameshardware.de/attachments/45806d1227015397-retro-pc-aufgeblaehter-cap-mit-ausgetretenem-zeugs.jpg

http://img9.abload.de/img/elkoptq.jpg

Das ist bei altgedienten Motherboards leider möglich..

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gelöscht_189916 gerhard38 „ATX-Mobo unter Strom, startet aber nicht“
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Hallo

Bleiben als letzte Möglichkeiten noch RAM und Graka, da müßte aber zumindest das BIOS meckern.
Bei den P4PE (falls es sich um den 865PE-Chipsatz handelt) hat dann meist die Southbridge den Geist aufgegeben, da kannst Du sowieso nichts mehr machen.

fakiauso

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gerhard38 Nachtrag zu: „ATX-Mobo unter Strom, startet aber nicht“
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Danke allen für die Antworten,
einer der Elkos sieht bei mir so aus wie auf der Abbildung von xdata.

Gruß, Gerhard

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Xdata gerhard38 „Danke allen für die Antworten, einer der Elkos sieht bei mir so aus wie auf der...“
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Es gibt einen - nicht leichten weg das Board vielleicht noch zu retten, falls es nur dieser Elko ist.
Das Auslöten auf einer solchen Platine ist nicht immer leicht.
Hab aber mal von jemanden gehört, der den Elko mit einer Elektronik Zange geöffnet hat. Also den Alu Becher so entfernt um die beiden Drähte (Füße) zu erhalten.
Daran, in der richtigen Polung einen Neuen angelötet.

Hat sicher keinen Schönheitswettbewerb gewonnen;-),
aber das Board lief hinterher wieder:-)

Bei mehreren defekten Kondensatoren ist es aber wohl ein zu hoher Aufwand.

Es gibt anscheinend sogar welche die komplett einen Alten ausgelötet und einen Neuen eingelötet haben - direkt auf der Platine des Motherboards?

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gelöscht_189916 Xdata „Es gibt einen - nicht leichten weg das Board vielleicht noch zu retten, falls es...“
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Hi

Es gibt anscheinend sogar welche die komplett einen Alten ausgelötet und einen Neuen eingelötet haben - direkt auf der Platine des Motherboards?

Das habe ich auch schon gemacht, solange die Leiterbahnen nur auf einer Seite liegen, ist das gar nicht so schwer.
Es ist eben nur eine halbwegs vernünftige Lötausrüstung und etwas Feingefühl nötig.
Mobo habe ich zwar nur eins gelötet bis dato, aber einige Netzteilplatinen von TFT-Displays habe ich durch komplettes Umlöten aller Elkos schon wieder zum Leben erweckt, je nach Anzahl der Elkos bist Du mit 5-10€ an reinem Materialwert dabei.
Wichtig ist nur noch die Polung, der Minuspol ist auf dem Elko und dem Board gekennzeichnet, sonst fliegt Dir der Batzen beim ersten Einschalten um die Ohren;-)
Und wenn es das ist, kaputter als jetzt kann das Board auch nicht werden, die Methode des Anlötens an die alten Pins ist natürlich sicherer.

fakiauso

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Knoeppken gelöscht_189916 „Hi Das habe ich auch schon gemacht, solange die Leiterbahnen nur auf einer Seite...“
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Wenn man nicht gerade Zitteraale an den Schultern baumeln hat, und ein wenig handwerkliches Geschick besitzt, sollte es kein Problem sein ;-)
Selbst habe ich auch schon mehrfach Elkos gewechselt (Mainboard, Graka, TFT).

Nimmt allerdings die Anzahl der optisch defekten Elkos beim Mainboard überhand, dann ab in die Tonne damit...


Gruß
knoeppken

Computer sind großartig. Mit ihnen macht man die Fehler viel schneller.
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gelöscht_189916 Knoeppken „Wenn man nicht gerade Zitteraale an den Schultern baumeln hat, und ein wenig...“
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Hallöchen

Das ist imer die Frage, ob es sinnvoll ist oder nicht, will man die Peripherie weiter nutzen, führt fast kein Weg daran vorbei.
Gerade die P4-Bretter von Asus werden auch jetzt noch recht hoch gehandelt, weil sie relativ stabil sind und sozusagen das letzte Ausbaustadium des AGP+P4 sind, da kann eine Reparatur schon günstiger sein.
Bei einem neuen Board ist eben meist auch das ganze Drumherum mit fällig.
Ich habe es mir allerdings angewöhnt die Dinger alle in einem Rutsch zu wechseln, wenn das über die Zeit mal losgeht, dauert es meist nicht lang und es verabschiedet sich ein Elko nach dem anderen.
Eine der schönsten Reisebeschreibungen zum Umlöten ist m.E. die hier:

http://www.tomshardware.com/de/motherboard-reparatur,testberichte-239369.html

Gruß
fakiauso

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gerhard38 gelöscht_189916 „Hallöchen Das ist imer die Frage, ob es sinnvoll ist oder nicht, will man die...“
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Danke abermals für die Antworten. Die Schilderung unter http://www.tomshardware.com/de/motherboard-reparatur,testberichte-239369.html
sowie die Kommentare fand ich sehr interessant.

Da ich weder Erfahrung noch Werkzeug noch Werkstatt besitze, ist mir der finanzielle und zeitliche und emotionale Aufwand für eine Reparatur zu groß. Meine Freizeit ist mir auch etwas wert, und meine Hobby ist nicht Elektronik-basteln. Um den Preis allein der Entlötstation kriege ich einen PC der neuesten Generation mit Garantie - und beim Reparaturversuch steht nicht einmal fest, dass es mir a) technisch gelingen wird und b) damit der eigentliche Defekt behoben und das Mobo nachher wieder funktionieren würde.

Da ich den PC nicht als "Oldtimer" betreibe, sonder das für mich ein Arbeitsgerät ist, hängen auch keine nostalgischen Gefühle daran.

Gruß, Gerhard

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gelöscht_189916 gerhard38 „Danke abermals für die Antworten. Die Schilderung unter...“
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Hi

Ein normaler Elektroniklötkolben tut es auch, ich habe mir ein Proxxon-Lötset besorgt für solche Aktionen, der Lötkolben läuft mit Kleinspannung und hat eine feine Spitze, die auch nicht so heiß wird.
Bei THG haben sie es eben wissenschaftlich angepackt, aber der O-Ton ist auch da, wenn es sich um ein nicht so leicht zu ersetzendes Stück handelt und die Elkos eindeutig der Verursacher sind, lohnt sich die Sache, ansonsten eher nicht, es ist wirklich mehr der Enthusiasmus.
So als Tip, ich habe es mir seit den P4-Zeiten angewöhnt, auf die Bridge-Bausteine Passivkühler zu kleben/montieren, wenn dort nichts drauf ist oder die originalen etwas billig anmuteten.
Wenn die noch im Strom eines Lüfters liegen, ist das die halbe Miete.

Gerade weniger Betuchte aus der Bekanntschaft sind immer froh, wenn man auf die Art etwas wieder zum Laufen bekommt, die Elkos sind in dem Fall günstiger und meist halten die Ersatz-Elkos besser wie Originalen.

Gruß
fakiauso

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Xdata gerhard38 „ATX-Mobo unter Strom, startet aber nicht“
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Mit so einem Proxxon Lötkolben hab ich auch gute Erfahrungen gemacht.
Der grund ist wohl die gute PTC Heizpatrone, die liefert Wärme nach wen die Spitze anfängt kälter zu werden..

Ob es den noch gib weiß ich nicht. - Blisterverpackung.
War ein handliches grünes Teil, so gar ein Lämpchen hatte der.

kann aber verstehen wenn nicht jeder die Leidenschaft für solche Operationen hat;-)

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gerhard38 Xdata „Mit so einem Proxxon Lötkolben hab ich auch gute Erfahrungen gemacht. Der grund...“
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Für mich ist jetzt nur noch die Frage, was mehr bringt: Bei Ebay den ganzen PC als "defekt, Bastlerware" einzustellen oder alle brauchbaren Teile als "gebraucht" einzeln einzustellen.

Gruß, Gerhard

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Knoeppken gerhard38 „Für mich ist jetzt nur noch die Frage, was mehr bringt: Bei Ebay den ganzen PC...“
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Hallo,

auch wenn der Aufwand größer ist, - aber ich denke die intakten Teile einzeln anzubieten, bringt mehr ;-)

Gruß
knoeppken

Computer sind großartig. Mit ihnen macht man die Fehler viel schneller.
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