Hallo zusammen!
Die Überschrift sagt fast alles... und im Hinblick darauf, dass ich das auf einem Board poste, wo ich sonst fast nie zu Gast bin, sollte nicht schwer zu erraten sein, worum es geht. Na gut - etwas detaillierter:
http://www.golem.de/0611/49049.html
http://www.golem.de/0611/49059.html
Mit meinen eigenen Worten: Da läuft mal eben einer Amok - und wupp, schon schlägt wieder einmal die Stunde profilierungssüchtiger Dummschwätzer, die nichts sehnlicher zu erwarten scheinen als eine neue Gelegenheit, ihre Inkompetenz publikumswirksam zur Schau zu stellen.
Ja klar, die Spiele sind an allem schuld. Muss man verbieten... gleich noch vorschreiben, was wir essen und trinken dürfen und wie wir unsere Wohnung einzurichten haben. Am besten alles in dunkelblau, das beruhigt und baut Agressionen ab. Und Möbel müssen in Zukunft Feng Shui-Kompatibel sein.
Zu dumm, dass solche Schnarchnasen an den Schalthebeln der Macht sitzen...
BTW... ich selbst bin alles andere als ein Gamer, spiele fast gar nicht am Computer. Aber ich kenne einige Leute die das tun - und die recht "ruppige" Spiele bevorzugen.
Diese Leute gehören zu den friedliebendsten und ausgeglichensten Menschen, die ich kenne. Schade, dass die nicht in der Politik sitzen.
Greetz 2 all gamers
Olaf
Spiele - Konsolen, PC, online, mobil 8.972 Themen, 42.579 Beiträge
Zu diesem Thema kam im WDR mal ein recht intelligenter Seelenklempner zu Wort. Auf die Frage "Muss man auch in diesem Fall die Schuld bei den bekannten Killerspielen suchen" kam trocken die Antwort "Ich habe irgendwie das Gefühl, bei dieser Spielethematik werden immer Ursache und Wirkung vertauscht. Meiner Meinung nach werden diese Personen nicht durch diese Spiele aggressiv, sondern dieser Personenkreis bevorzugt aufgrund seiner aggressiven Tendenzen derartige Spiele. Das Problem wird also auch bei einem Verbot derartiger Spiele weiterbestehen und sich durch den fehlenden Aggressionsabbau in solchen Spielen vielleicht sogar noch intensivieren."
> und sich durch den fehlenden Aggressionsabbau in solchen Spielen vielleicht sogar noch intensivieren.
Ja, das befürchte ich auch... wie gesagt: Die Baller-Metzel-Shooter-Spieler in meinem Bekanntenkreis sind alle ziemlich ruhige Vertreter. Mein Eindruck ist, dass die ihre ganze Aggressivität, soweit vorhanden, an virtuellen Unschuldigen abreagieren und dafür im richtigen Leben umso verträglicher sind.
Von Leuten, die die Geschicke eines Gemeinwesens von Millionen Menschen leiten wollen, möchte ich jedenfalls erwarten, dass die Ursache und Wirkung auseinanderhalten können.
CU
Olaf
"Mein Eindruck ist, dass die ihre ganze Aggressivität, soweit vorhanden, an virtuellen Unschuldigen abreagieren und dafür im richtigen Leben umso verträglicher sind."
Wenn dem wirklich so ist, dann wünsche ich deren Umfeld keinen längeren Stromausfall.
Egal, wie man das Wörtchen Strom jetzt genau interpretieren möchte.
Das Hauptproblem ist meiner Meinung nach daß wir von einem Haufen inkompetenter alter Säcke regiert werden, die von der Materie überhaupt keine Ahnung haben und einen Sündenbock für ihr eigenes Versagen in Sachen Sozial- und Jugendpolitik brauchen.
Und da fangen dann die Probleme an.
Leider sind unsere studierten Politiker eben völlig neben dem Leben.
.... Leider sind das in den seltensten Fällen studierte Leute, zumindest nicht mit dem passenden Studium in Sozialpsychologie und Sozialpädagogik!
Anwälte sind zwar auch studierte Menschen (s. Stoiber & Co) aber man schaue sich mal die Selbstmordstatistik bei Jura-Studenten an: Die führt die Statistik unter Fach-Studenten an!
"Diese Leute gehören zu den friedliebendsten und ausgeglichensten Menschen, die ich kenne."
Das gehören sie so lange, bis sie dann eines Tages ebenfalls den Amokläufer geben. Ist wie mit den Kampfhunden, die tun auch nie was.
Anderen wird in diesem konkreten Zusammenhang vorgeworfen, dass sie sich nicht um die Psyche ihrer Mitmenschen zu kümmern haben, andererseits tut es der eine oder andere hier selber. Irgendwo in der Tat ein ganz klein wenig hinterfragungswürdig.
Und da wären wir auch gleich wieder bei der Diskussion, dass ein Opfer zuviel sei, andererseits aber auch ein unschuldig Bestrafter. Nicht, dass wir uns hier flasch verstehen, ich habe nichts dagegen, dass sich Amokläufer als erste von allen vorgesehenen Opfern exekutieren. Aber wer gegen oder für etwas ist, der sollte doch zumindest den Hebel an der richtigen Stelle ansetzen. Und das gilt für alle Seiten. Selbsternannte Warlords haben wir mittlerweile ja zur Genüge in Deutschland. Ja, ja, ich weiß welcher Stumpfsinn jetzt kommt. Ich meine natürlich die richtigen Vollidioten und nicht solche, die hier irgendwelche Hobbypüschiater, die ihre Fortbildung anscheinend auf der Jürgen-Koppelin-Bildungsstätte in Suchtrup abgeschlossen zu haben scheinen, gerne hinstellen. Und auch auf diesen Satz weiß ich unsere kleinen Helden jetzt wieder anspringen. Aber seis drum, jeder wie er will, kann und aus seinen inneren Zwängen her muss. Nur, es sollte dann alles in einem Rahmen abgehen, in dem andere nicht allzu sehr in Mitleidenschaft gezogen werden, wie in Emsdetten von einem geschehen, der sichtlich von Kriegsspielen überfordert war. Gut, gewiss nicht nur davon.
So ganz werde ich nicht schlau aus deinem Beitrag... soll das nun ein Plädoyer für das Verbot von Gewaltspielen werden, oder wie müssen wir das verstehen? Und glaubst du, dass sich solche Tragödien wie in Emsdetten dann nicht mehr abspielen, oder weniger werden? Und meinst du ernsthaft, jeder Gewaltspieler wird postwendend zur Bestie, wenn man ihm seine Spiele wegnimmt?
CU
Olaf
Ich bin natürlich dagegen, ist doch logisch.
Auch wenn dieses Verbot kommen sollte, es wird natürlich nicht weniger Amokläufe geben; sie werden sich eher noch mehren. Steigende Bevölkerungzahl, zunehmende Verelendung, Verarmung etc.
Ob ich irgend etwas ernsthaft meine oder nicht, ich nehme tagtäglich Fakten auf und Emsdetten ist mal wieder nur eine davon.
Aber ich denke, wer virtuell mal eben ne Pumpgun zückt und sich in der realen Welt ebenfalls die Möglichkeit dazu verschafft, der nimmt sie auch wahr.
Andererseits, wer überhaupt reale Waffen dieser Art bunkert, der ist für mich ein Fall für die Klappse. Wenn ich mitbekommen würde, dass jemand so etwas bevorratet, dann würde er von mir ordnungsgemäß darauf angesprochen werden und wenn seine Antwort Sinn und Vernunft entbehren lässt, dann mache ich andere Stellen darauf aufmerksam. Habe ich überhaupt kein Problem mit. Hirnverbrannte Idioten gehören einfach hinter Schloss und Riegel; Waffennarr hin, leichtsinnige Aufbewahrung und dergleichen her.
Hi!
So ganz kann ich die Kritik nicht nicht verstehen. Betrachtet man solche unsäglichen Machwerke wie PacMan, DonkeyKong und Space Invaders, die unzweifelhaft einen mehr als ungünstigen Einfluss auf Jugendliche hinterlassen haben, kann man nur fordern, diese Machwerke ebenfalls endlich zu verbieten.
Unzweifelhaft geht es bei PacMan nur um Fressen. Angesichts der übergewichtigen Kinder in unserer Gesellschaft, muss man schon aus pädagogischer Sicht fordern, dass dieses Fast-Food-propagierende Machwerk endlich verboten wird. Dass die "Nahrung" noch in Form von Pillen konsumiert wird, kann nur als Aufforderung zum Medikamentenmissbrauch gewertet werden.
Dass die "Powerpillen" und anderen Goodies nur als Aufforderung zum Drogenmissbrauch gedeutet werden können ("bis du in Bedrängnis, dann wirf dir doch was ein"), erwähne ich nur der Vollständigkeitshalber.
Zudem spielen Geister, also die Seelen Gestorbener, in diesem Machwerk eine wichtige Rolle. Diese erheben sich offenbar aus ihrer Begräbnissstätte in der Mitte des Spielfeldes. Das Labyrinth als Spielfläche kann damit nur als Friedhof gedeutet werden, auf dem der Spieler merkwürdige Rituale vollführt und dabei werden offenbar die Seelen der Verstorbenen beschworen. Satanische Einflüsse sind damit nicht zu leugnen und zudem lassen sich mit Sicherheit noch unzählige Bedenken von religiöser Seite finden, die dies einen abscheulichen Umgang mit unseren verblichenen Vorfahren nennen.
DonkeyKong fördert die Verrohung der Jugend durch Darstellung von Vandalismus. Nicht nur das Ölfässer brennen und nach Personen geworfen werden, nein auch der Held greift zum Hammer um damit die Fässer sinnlos zu zertrümmern. Die Darstellung von Vandalismuswurde nie zutreffender in Spiele integriert! Zudem treten hier wieder Seelen unserer Vorfahren auf (in Form von kleinen Feuern) die die Lebenden misshandeln.
Das Spiel selbst selbst stellt den Ehrenwerten Beruf des Klempners in ein schlechtes licht. Kein Wunder, dass das Ansehen dieses Handwerkes, seit dem Erscheinen dieses Spieles gelitten hat.
Der Inhalt von SpaceInvaders erschliesst sich auf den ersten Blick: töten, töten und nochmals töten! Selten wurde solch verrohendes Gedankengut in dieser Deutlichkeit in Spielen umgesetzt.
Die Moderne Jugendproblematik setze ohne Zweifel erst nach dem Erscheinen von SpaceInvaders ein. Ganze Generationen von jungen Spielern wurden damit zu Individuen geformt, die Töten als normalen Bestandteil des Daseins betrachten und daher ohne zu zögern zur Waffe greifen würden, um diese gegen alles Fremde in ihrer Umgebung einzusetzen.
Nicht zu vergessen sind die UFOs, die von zeit zu Zeit am oberen Rand des Bildschirms erscheinen und die der Spieler natürlich ohne Skrupel abschiessen muss. Gerade in Hinblick auf den modernen Terrorismus, darf diese kleine unscheinbare Tatsache nicht ignoriert werden! Attentate auf Flugobjekte aller Art bilden heute einen zentralen Bestandteil jeden terroristischen Denkens!
Ich hoffe mit meinem Betrag dem geneigten Leser die Augen für den Blick auf das wirkliche Übel geöffnet zu haben.
;-)
Bis dann
Andreas
"Gianna Sisters" hast Du noch vergessen! (-;
Hänsel und Gretel verbieten! Sonst wird man dazu animiert, alte Weiber bei lebendigem Leibe in den Ofen zu verfrachten.
na da gibt es noch ganz andere kaliber , als die Märchen
zb wilhelm busch struwelpeter kinderbücher zum teil
der schneider mit der scher -- bunt illustriert
der suppenkaspar der sich zu tode hungert
kinder die sich beim kokeln in asche verwandeln
ersteres wohl zum abschrecken gegen daumenlutschen
das argument eines kommentators war aber das bei den spielen die gewalt
aktiv ist und daher die gefahr kommt.
die meisten spieler sind eher gewaltfrei und spielen nicht vordergündig nur egoshooter .
Ich verstehe sehr wohl die Ironie. Allerdings sind gerade Märchen ein falsches Beispiel. Als Kind weiss man bei dem Begriff "Märchen", dass es sich um Fiktion handelt. Zudem wird einem solch eine Geschichte - jedenfalls dem Ideal nach - in geborgener Atmosphäre von der Mutter vorgelesen.
Und als Erwachsener weiss man nicht, dass man ein Videospiel in den Schacht geschoben hat?!
Toll ist es auch, wenn die Mama nach dem Vorlesen das Licht ausmacht. Woher diese Fantasien mit Monstern unter dem Bett und was sonst noch so im Kopf eines Kindes entsteht kommen mögen?
Full Ack
Superklasse Kommentar ! Jetzt ist es klar : Alle Probleme unserer Gesellschaft sind computergeneriert !
Just in diesem Moment verliert die CDU Wähler ;)
Jeder Politiker der jetzt wieder nach nem Verbot von Killerspielen schreit hat doch gar keine Ahnung. Sie haben sich das mal erklären lassen und sehen immer nur das der Virtuelle Gegner getötet wird. Das mehr dahinter steckt als nur töten wissen sie nicht. Woher hat den der Amokläufer seine Waffen? Wieso hat er überhaupt Waffen? Darum sollten sich die Politiker mal kümmern. Warum wurde ihm nicht geholfen als er Hilfe brauchte und danach fragte?
Unsere Politiker haben jetzt wieder einen Aufhänger der von ihrer schlechten Politik ablenkt. Darauf haben die doch nur gewartet. Ganz Deutschland diskutiert jetzt über Killerspiele und vergisst das unsere Herren Politiker Deutschland zu Grunde richten und das sie Schuld daran sind das der Kerl Waffen kaufen konnte.
Anstatt Killerspiele zu verbieten sollte man darüber nachdenken ob unsere hoch bezahlten Politiker überhaupt ihr Geld wert sind. Wenn sie richtig regieren würden wäre es nicht zu den Amokläufen gekommen. Die Schuld wird immer bei den Spielern gesucht und das sollten wir uns nicht gefallen lassen.
An das Dr. Sommer Team:
Ich muss was gestehen. ( aber nicht weitersagen........... )
Ich habe........... auch schon mal Doom 3 und Counterstrike gespielt. ( ja , und nicht nur einmal )
Bin ich jetzt ein potentieller Killer ?
Oder sollte ich mich schnellstens in psychatrische Behandlung begeben, damit mir der Belzebub noch ausgetrieben werden kann ?
Puhh, jetzt ist es raus und ich fühle mich irgendwie besser................
Auch wenn hier das Ganze jetzt auf überwiegend lustige Weise behandelt wird und ich auch über einige Kommentare lachen konnte... so finde ich die Diskusion um ein "Verbot von Killerspielen" nicht lustig.
Zum einen möchte ich selber nicht gezwungen sein, meine "Killerspiele" (wenn ich welche kaufen möchte) nicht über dubiose Umwege kaufen zu müssen. Denn eines ist wohl sicher, wenn dieses Verbot kommt, dann werden auch die Grauimporte und Onlinehändler mit Beschränkunen rechnen müssen. Ich bin ein mündiger Bürger mit einem funktionierendem Verstand und das trotzdem, dass ich jeden Teil von Doom, Quake und anderen Games gespielt habe.
Ich bestreite nicht, dass viele Jugendliche ein Problem mit Gewalt haben. Bin selber seit fast über 15 Jahren Türsteher. f Erst letztes Wochenende musste ich einen Umweg mit meinem Auto machen, weil sich Jugendliche mitten auf einer riesigen Kreuzung prügeln mussten und auf dem Umweg komme ich dann an einem Jugendzentrum vorbei wo ca. 70 Polizisten den Laden dicht machen weil es dort zu einer Massenschlägerei kam.
Abgesehen davon, dass ich in keinem Kampf- oder Killerspiel so einfach mal lerne einen anderen Menschen niederzuprügel oder zu töten kann ich mich nicht erinnern zu können, dass ich nach dem spielen von Doom (oder ähnliches) mit Agressionen vom PC weg gegangen bin... eher das Gegenteil war der Fall. Keine Agressionen mehr und das Spiel wurde langweilig.
Eines was ich in den ganzen Diskusionen in den Medien vermisse ist, das nicht Diskutiert wird, woher der gute Junge das Zeug her hatte. Wie kam er an die Sachen? Warum hat das niemand bemerkt? Wo waren die Eltern? Warum wissen alle, dass der Typ ein komischer Vogel war und niemand hat etwas getan?
Enstehen nicht vielmehr Ängste, Wut, Verzweiflung und Hass durch fehlende Zukunftsperspektiven, mangeldem sozialem Umfeld, Gruppenzwang (wenn du die Marke nicht hast, dann bist du nichts Wert)?
Ich finde, dass man es sich mal wieder zu leicht macht und mit einer Stammtischpolitik schnell ruhe schaffen möchte.
Aaaah - der Her Stoiber - ganz wichtige Worte die er da gesagt hat.
Mich würde mal interessieren, was unsere "Oberen" den ganzen Tag so treiben.
Gehen die auch mal vor die Tür ??? Draussen ist die Realität !!!
"...Ein starker und verantwortungsbewusster Staat darf hier nicht einfach zuschauen und nichts tun", so Stoiber.
Richtig Herr Stoiber - bleibt nur die Frage wie verantwortungsbewusst der Staat in den letzten Jahren gehandelt hat ?
Denn Fakt ist eines:
Die wahren Ursachen für den Amoklauf von Emsdetten und Erfurt sind NICHT Killerspiele.
Vielmehr sind die Gründe in der jahrelang zusammen gestrichenen Jugend- und Bildungspolitik zu suchen.
*Wink mit dem Zaunpfahl* - Studiengebühren - Pisa-Studie - Rechtschreibreform...
Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Steinh%C3%A4user
Wo sind eigentlich die Eltern und Erzieher dieser kleinen Monster?
hi,
- vom virtuellen baller-killer-spiele-freak zum amokläufer ist ein großer schritt, den die wenigsten machen!
- vom virtuellen nfs-autobahnraser-freak zum realen straßenraudi (amokfahrer?) ist der schritt wesentlich kleiner - viel mehr werden diesen auch wagen!
-> wird unsere Unfallstatistik durch nfs beeinflußt ?
Was man auch nicht vergessen darf, mit "Verboten" wird ein zusätzlicher Anreiz geschaffen!!
meiner meinung nach hat man jedoch komplett übersehen, daß der typ zu gerne mit army-klamotten rumlief! nein, nicht die gewalt-spiele sind bei jugendlich ein anzeichen für einen nicht ganz normalen lebensweg ... jedoch wenn kiddis military-mäßig drauf sind, dann sollte man schon mal mit ihnen reden.
ich persönlich habe für "schützenvereine" in der heutigen zeit kein verständnis (stock-schützen ausgenommen)!
mfG
Horzt
Ich kann mich noch daran erinnern,das vor 10/20 Jahren schon einmal das Fernsehen mit seinen Trickfilmen
an der Verrohung der Kinder und Jugendlichen schuld war.Da alle Figuren am nächsten Tag,gesund und munter,über den Bildschirm tobten,konnte doch gar nichts passiert sein.Die Kids "lernten" , lt.den Stammtischparolen,das sie ab dem Kindergarten mit Fäusten und Füßen aufeinander losgehen können.Es wird so lange auf den Gegner eingeschlagen und getreten bis der sich nicht mehr bewegt.Heute sind es nun mal die Computerspiele (teilweise).
Aber ein großer Teil der Dummschwätzer von Politikern,tönt heute das Gleiche wie damals.Die haben aus den Aktenordner nur ihr Geschwafel von früher geholt.Da fast immer irgendwo in unserem Land eine Wahl ansteht muß doch jeder dieser "Weisen" beweisen das er/sie etwas dagegen unternimmt.
Natürlich ist es möglich,das diese mehr als schreckliche Tat,nun zum Anlass genommen wird,um neue Gesetze zu erlassen.Es besteht da doch für viele "Interessierte" eine gute Gelegenheit,auch gleich noch den Zugang zum Internet usw. zu beschneiden.
Ich habe einige Fachleute zu dieser Tragödie gehört(bzw.gelesen).Ich bezweifele aber stark,das diese "Herrschaften" von PolitikerInnen, bewußt etwas zur Verbesserung im Bereich Erziehung.-,Familie.- und Schule.-bzw. Ausbildung machen werden. Schwafeln können sie,Leistung bringen sie nicht.
Gruß oldman44
Das berührt mich nicht im Geringsten.
Sitze hier auf der grünen Insel und spiele immer noch brutale Spiele während ihr in Deutschland immer noch über ein Verbot diskutiert.
Bin übrigens bereit euch gegen ein kleines Entgeld mit Spielen zu versorgen, falls sie bei euch verboten werden.....
Gruss
sven69
Leute, Leute, es ist schwachsinn derlei Verbote einführen zu wollen, es hält sich eh keiner dran. Zudem währen solche Gesetze auch wieder nur Reparaturmaßnahmen, die Ursache muß bearbeitet werden.
Mein Bruder spielt auch ne menge Ballerspiele, aber abgesehen von nem gelegentlichen Bock im Hirn, welcher jedoch Genetisch/Familienseitig bedingt ist, isser ein ruhiges Kerlchen, außer auf'm Fußballplatz.
Die Jugent braucht nur ne ordentliche Beschäftigung und schon kommen se nicht auf blöde Gedanken.
Und da gibt es ein mittelchen welches vor allem die Schulkinder am Nachmittag davon abhält. Nun werden gleich wieder die einen rufen " nich schon wieder diese Ossis mit ihrem Kommunismusscheiß! und die anderen, welche na sagen wir mal ab 87 bei Mutte rausgeschlüpft sind, was issen das?
Ich meine damit AG*s (Arbeitsgemeinschaften), Gruppenbeschäftigungen nach der Schule. Da gab es Foto, Schach, Basteln, Hausarbeit (Nähen, Stricken usw.), Boxen, Fußball, Sport usw. . Das hat Spaß gemacht und wir hatten ne sinnvolle Beschäftigung.
Aber das kostet ja alles sooo viiieel Geld! Sparen wir's lieber bei der Jugendarbeit ein und schaufeln es anschließend zur Jugend Kriminalitätsbekämpfung und legen noch was drauf.
Und paralel beschneiden wir die möglichkeiten der Lehrer hinsichtlich der Erziehung und man bekomm Jugentliche die kein Respekt vor fremden Eigentum oder Leben und vor Erwachsenen haben, aber statt dessen genau wissen bis zu welchem Alter sie ungestraft Straftaten begehen können, da sie vor dem Gesetz noch nicht MÜNDIG und ZU UNERFAHREN sind!
Es hat etwas mit der Erziehung zu tun ob Horden von Jugentlichen Pöpelnd und stehlend durch unser Städte ziehen oder solche Taten wie Elmstetten oder vorher Erfurt jedoch nicht ein Computerspiel, wenn doch waren sie schon vorher höchst labil und dann liegt es wieder an den Eltern!
Da kann es im Anschluß wieder dumme Antworten hageln wie es will, abgesehen von dem Propagandistischen Hintergedanken der dabei auf alle Fälle vorhanden war, wurde sich in der DDR viel mehr mit den Jugentlichen befaßt. Und davon kann sich unsere Regierung immer noch ne menge Abschauen!
Spiele waren und bleiben Spiele, man kan durch sie Bildung und Erziehung vermitteln, jedoch im NORMALFALL niemanden zum Killer machen!
Puh, das schreiben hat mich so aufgeregt, nu muß ich erst mal wieder an meiner Bombe weiterbasteln ;-)
Big-Daddy
Keine Sorge, Big-Daddy,
ich gebe Dir völlig recht.
Mein Jugendzentrum in Hamburg hatte vor 20 Jahren von Mo. bis Fr. geöffnet, von 9.30 Uhr bis 22 Uhr.
Über den Tag verteilt waren dort ca. 8 Betreuer beschäftigt.
(Das Jugendzentrum ist in das sehr große Gesamtschulgebäude integriert.)
Es war eine willkommende Anlaufstelle, wenn mal wieder der Unterricht ausgefallen ist.
Oft waren am Wochenende noch Veranstaltungen, z.b Disko, Livemusik, sogar Theater.
Man konnte dort vieles ausprobieren.
Es gab komplett ausgestattete Proberäume zum abrocken, ein Tonstudio, das selbst aufgebaut wurde, eine Videogruppe, die regelmäßig tolle Filmchen lieferte, verschiedenste Sportarten sowieso. Das ganz für jeden kostenlos. Ebenso Nachhilfeunterricht für lau.
Über den Tag waren dort mehrere hundert Jugendliche zu Gast. Allein am Abend immer min. 40 Leute im Club selber und nochmal so viele in den Proberäumen, Tonstudio, Video, usw.
Und wie sieht es heute aus?
2 - 3 Tage die Woche für ca. 4 Stunden geöffnet.
Wenn ein Betreuer erkrankt, bleibt der Laden auch mal einfach geschlossen.
Angebote gleich null.
Ca. 10 Jugendliche finden sich dort noch regelmäßig ein.
Aber die Stadt Hamburg muss ja schliesslich sparen - damit sie den Polizisten schicke neue Uniformen kaufen kann.
So sehen die Polizisten nun auch viel beeindruckender aus, wenn sie die nun auf der Strasse Unsinn treibenden Jugendlichen versuchen im Zaum zu halten.
Die sind jetzt sicher froh, wenn die Jugendlichen stattdessen zu Hause lieber vorm PC hängen.
Gruß, Brezel
Full ack!
eine kleine theorie...
wenn alle attentäter in der kindheit "mensch ärgere dich nicht" gespielt haben - ist das nicht eine überlegung wert DIESES hoch gefährliche, emotional aufreizende spiel zu verbieten?
[achtung:ironicmode=on]
hier wird in den üblichen - für politiker einzigen - bahnen gedacht:
entweder wird verboten, oder eine datei erstellt. toll. toll?
;-)
Die Überschrift sagt alles. Das trifft auf uns alle zu. Wir hören nur irgendwelches Gefasel aus der Presse, u. die ist geil auf Sensationen.
Daß es immer mehr von diesen Vollidioten (Emsdetten) gibt, hat sicher etwas mit mangelnder Erziehung zu tun. Wenn eben die Kinder vor den TV gesetzt werden, wenn die Alten ihre Ruhe wollen, braucht man sich über nix mehr zu wundern.
Hallo ! Mir gefielen die gedanklichen Ansätze von privatejoler, ganzlieber73 und scott10 sehr gut. Natürlich empfinde ich die durchgehende Tendenz zum ewig gleichen Populisten-Geschwätz nach solch traurigen Ereignissen generell genauso, aber wenn man uns hier so hört/liest, sollte man meinen, diese Ansicht wäre doch völlig selbstverständlich. Scheint sie aber nicht zu sein, denn unsere Politiker springen in der Regel auf Geld und/oder Wählerstimmen an, wenn man mal das subtile "Macht" beiseitelässt. Ok, Geld: Die Spielebranche im weiteren Sinne rückt doch sicher genauso Wahlkampfspenden raus wie die von Autos, Waschmittel oder Energie, und Beraterverträge gibts da sicher auch abzustauben. Als Gegenstück dazu, denke ich mal, dass auch ne Menge Arbeitsplätze da drinstecken, die das dümmliche Geblöke unzweifelhaft gefährdet. Dann noch Wählerstimmen: Wenn ich Jahr für Jahr wieder die Omas und Mütterchen in den Kaufhäusern sehe, wie sie munter das neueste "Wie schlachte ich kleine Eskimos ab" in den Regalen suchen, um ihre Lieben z. B. zu Weihnachten zu beglücken, dann kanns mit "Volkes Stimmung" ja auch nicht allzu weit her sein.
Was soll das Geprügel auf Killerspiele denn eigentlich bringen ? Irgendwie versteh ich da was nicht.
Andererseits schiens selbstverständlich zu sein, dass Schüler über solche Waffenarsenale verfügen. Wie das ? Wir sind ja nicht in den USA, bei uns sind Waffen doch grösstenteils verboten. Und selbst illegale Beschaffung... Wo kriege ich denn als Schüler so viele Tausend Euros her, um beim örtlichen Dealer die neueste Pumpgun zu kaufen ??? Plus MP, plus Pistolen, und und und. Illegal ist immer teuer !
Ich bin 1953 geboren und als Schüler habe ich gelesen, Basketball gespielt und später Skat. Diese Spiele gabs eben noch nicht. Was es aber gab, war die "Zukunft für Jeden", und wenn mans nicht zum Gymnasium packte, dann wurde man eben Schlosser, Mechaniker oder ging zu Post oder Bahn. Niemand musste wie heute Tag für Tag darüber frusten wie "das bringt doch eh nix" und "Ich hab sowieso keine Chance" - und das frisst, glaub ich, mehr als alle "Killerspiele" zusammen. Bei manchem knallts dann eben irgendwann mal durch. Vielleicht wollte auch nur ein armer Irrer mal in die Medien ? Wir werden damit leben müssen !
Alibaba
In Anbetracht der Komplexität dieser Problematik sollte man sich im Sinne der Überschrift auch hier zurückhalten, etliche Beiträge sind m.E. recht daneben.
Hallo garf,
diese Diskussion ist hier ja nicht neu, gabs ja schon zu *Erfurt-Zeiten*.
Ein Beitrag von damals ist bei mir hängengebleiben und weil ich keine Lust habe ihn zu suchen, gebe ich Ihn mal frei aus den Gedächtnis wieder:
Eine Untersuchung ergab, dass 100% aller Amokläufer regelmäßig Brot konsumierten.
Auch am Tag ihres Amoklaufs konsumierten sie Brot.
Verbietet Brot!
OK, ich hab gerade mal nach *verbietet brot* gegoogelt: ungefähr 148.000 Seiten auf Deutsch für Verbietet Brot . (0,24 Sekunden)
Das zeigt aber, genau wie dein "mensch ärgere dich nicht", dass man alles noch so widersinnige in einen Zusammenhang bringen kann, wenn man nur will.
Vor allem zeigen 148.000 Treffer auf deutschen Webseiten, das nicht jeder auf solche Vergleiche hereinfällt.
Es gibt also einen winzigen Funken Hoffnung, dass das Volk nicht komplett verblödet ist - nur größtenteils. ;-)
Bei den Politikern bin ich mir leider nicht so sicher.
Gruß, Brezel
@brezel
politiker gehören schon seit jahren nicht mehr zum volk.
;-|
Hi Olaf,
die Strategie der angeblichen Jugendschützer ist doch voll und ganz aufgegangen.
- Es waren noch keine 20 Stunden nach der Tat vergangen, da plärrt es aus dem Radio:
Politiker XY will Killerspiele verbieten lassen.
- Es passiert genau das, was damit beabsichtigt wurde:
Das ganze Land diskutiert darüber, ob´s Sinnvoll ist oder Blödsinn.
Was bei dieser Diskussion am Ende heraus kommt, ist dabei völlig egal.
- Der Plan ist aufgegangen:
Man ist so damit beschäftigt, sich über diese Killerspile Gedanken zu machen, dass man darüber völlig vergisst, sich über die eigentlichen Ursachen solcher Taten Gedanken zu machen.
z.b. Zu wenige und dadurch überforderte Lehrer.
z.b Schulsysteme die einen jungen Menschen ohne Schulabschluss dastehen lassen, wenn das Abi verpatzt wird. (Erfurt)
z.b. Fehlende finanzierbare Freizeitmöglickeiten. (Jugendzentren)
z.b. Immer stärker werdender sozialer Druck unter Schülern.
z.b. Immer mehr Eltern, die nicht wissen, wie es ihren Kinder geht.
z.b. Die zunehmende alltägliche Gewalt unter Jugendlichen. Amokläufe sind doch *nur* einzelne Extreme. Verletzungen durch Waffen sind unter Jugendlichen vielerorts schon fast Alltag. Früher hörte die Schlägerei auf, wenn der Gegner am Boden lag, Heute gehts dann erst richtig los. (Vorbild TV)
z.b. Die Gewalt, die wie selbstverständlich fast ganztägig im TV zu finden ist. (Abstumpfungseffekt)
Sicher fehlt noch einiges in der Aufzählung. Jedenfalls sind das alles Dinge, über die es sich lohnen würde, mal ein paar Gedanken zu machen.
Wenn man diese Auslöser vermeiden möchte braucht man Geld - das der Staat nicht aufbringen kann oder will. Ausserdem bräuchte man eine Gewaltärmere Medienlandschaft (nicht nur Games), daran haben RTL + Co sicher ebensowenig Interesse.
Deshalb kommt das Thema *Killerspiele* den entsprechenden Medien genauso gelegen, wie den Politikern, die an bestehenden Schulsystemen, Sparvorgaben, usw nichts ändern wollen.
Das Ablenkungsmanöver *Killerspiele* hat also wieder mal funktioniert, wie es schon nach dem Amoklauf in Erfurt funktioniert hat.
Ich bin sicher, dass solche Spiele nicht verboten werden, denn das Thema muss ja auch beim nächsten Amoklauf wieder aufgewärmt werden.
Gruß, Brezel
... jetzt treiben wir es mal auf die Spitze...
Kampfunde sind Kampfhunde, da der Mensch sie dazu abrichtet. Eigentlich sind z. B. Mastinos nur träge und verspielt. So hat der Mensch (in Form von Politikern und Gesellschaft) der Ursache (in diesem Fall der Hundehalter) eine Vorschrift gemacht, nach der er beweisen muss, dass er mit Hunden umgehen kann ...
Und nun wird man ja vielleicht analog dazu als zukünftige Eltern sich darauf gefasst machen, dass es in ähnlichlicher Form ein Gesetzt zur Prüfung von "Nachweis der Fähigkeit zu gewaltvermeidenden Erziehung von Kindern und Jugendlichen" geben wird.
Dann sind alle glücklich. Die Politiker haben einen Verursacher festgeschrieben und die Verantwortung wurde der Gesellschaft entzogen.
Gibt es denn was besseres als Gesetze?
In diesem Sinne , schönen Abend
Jeder redet so, wie es versteht. Du solltest Deine Ausdrucksweise an einem g u t e n Deutsch messen und nicht derart platte Ausdrücke verwenden.
spohrpc
Die Bereitschaft zur Gewalt ist bei jedem mehr oer weniger vorhanden. Und wer eine grundsätzliche Neigung zur Aggressivität hat, wird diese auch in irgendeiner Form ausleben. Ob er anderen Menschen Gewalt antut und/oder sich bei Spielen abreagiert.
Vor 20 Jahren, zu C64-Zeiten, gabs da noch nicht so viele Spielchen. Aber da gabs auch einige Bekloppte, die haben Frösche, Mäuse, usw. auf bestialische Weise gekillt haben. Nun kann man sich halt vor PC austoben.
Und wenn einer Amok laufen will, dann kommt das nicht erst durch die Spiele zustande. Da gibts eine Menge Ursachen die vorher gelaufen sind.
ABER: POLITIKER BRAUCHEN EINFACHE LÖSUNGEN!
Hallo nochmal!
Na, da habe ich etwas angerichtet - 1742 Abrufe zum jetzigen Zeitpunkt, und so viele Antworten...
So lange Threads hatten wir schon häufiger, speziell bei strittigen Themen - neu ist aber, dass in einem so ausgedehnten Thread so erstaunlich wenig kontrovers diskutiert worden ist. Wenn ich mir die Antworten anschaue, ist jedenfalls keine dabei, in der ein Verbot von sog. "Killerspielen" befürwortet wird (ist natürlich nicht repräsentativ, schon gar nicht auf diesem Board, das war auch klar).
'Spohrpc' hat schon recht, das Ausgangspost ist mir arg plakativ geraten, und sicherlich stimmt auch, was Fan130XE gesagt hat: das ganze Thema ist recht komplex.
Was mich einfach gestört hat, und weshalb ich so emotional reagiert habe, ist diese automatistische Selbstverständlichkeit, mit der einer Wirkung eine Ursache fest zugewiesen wird, ohne jegliche Untersuchung, ohne Reflexion, ohne Nachfrage - das gleiche Spiel wie Erfurt 2002 (Robert Steinhäuser).
Der 18jährige aus Emsdetten hat nicht Menschen getötet, weil er seine Computerspiele realistischer umgesetzt haben wollte, sondern aus völlig anderen Gründen. Sein im Internet veröffentlichter Abschiedsbrief ist zumindest in Teilen lesenswert, auch wenn einiger Unfug dabei ist und diese Überlegungen sein grausames Tun nicht rechtfertigen. Aber: Wer wirklich etwas über Ursache und Wirkungen erfahren will, der lese dieses Dokument: http://www.n-tv.de/734961.html
Mit meinen eigenen Worten: Wenn jemand von seinem sozialen Umfeld wie ein Aussätziger behandelt wird, weil er sich kein teures Handy / teure Klamotten / teure Was-weiß-ich-sonst-Gimmicks leisten kann oder will, dann darf sich dieses Umfeld nicht wundern, wenn derjenige irgendwann durchdreht. Was er gemacht hat, ist grässlich - aber Nichtstun und die Dinge einfach geschehen lassen ist auch nicht gut. Leider werden jetzt die völlig falschen Diskussionen geführt: Schuluniformen und Handyverbot an Schulen, das wäre wenigstens eine Überlegung wert... mit Computerspielen hat dieses ganze Szenario IMHO nicht einmal am Rande etwas zu tun.
Just my 2 ¢
Olaf
Mal ganz unabhängig der vielen Pro und Contras, oder der Meinungen irgendwo dazwischen.
Aber ich kann nicht ganz umhin, mich von einem seltsamen Gefühl beschleichen zu lassen, dass es Menschen gibt, die Lust, Freude, oder welch auch immer für ein geartetes Vergnügen dabei empfinden, anderen 'virtuellen' Menschen das Hirn aus dem Schädel zu blasen.
Jaja,..es sei ja nur 'virtuell' usw. Aber ist es in Wahrheit nicht nur deswegen nur 'virtuell', weil es bislang aus technischen Gründen nicht anders geht ?
Wird es irgendwann vielleicht 'Vergnüngsparks' geben, in denen, gegen entsprechendes Entgeld versteht sich, Menschenähnliche Roboter zum Abschuss freigegeben sind oder derlei dinge ? Und würde nicht, je realistischer dieses metzeln wird, die Hemmschwelle kleiner, diesen 'Kick' dann auch in die 'nicht-virtuelle' Realität umzusetzen ?
Ich kann nicht behaupten, dass ich für ein Verbot dieser Spiele bin. Ich würde ein Verbot einfach für den völlig falschen Ansatz halten. Wenn man sich die Gesellschaft so anschaut, könnte man fast den Eindruck bekommen, dass es, ziemlich grob betrachtet, zweierlei Typen Menschen gibt: Welche, die relativ konstruktiv ihr Leben gestalten, und welche, die genau das gegenteilige tun. Ich hoffen nur, dass der konstrukitve Teil das Rennen machen wird.
Ein relativ bekannter Philososph hat mal gesagt: "Ich habe 21 primitive Rassen studiert,..einschliesslich die der Weissen.."
kds (:
> Menschen... die relativ konstruktiv ihr Leben gestalten, und welche, die genau das gegenteilige tun.
> Ich hoffen nur, dass der konstrukitve Teil das Rennen machen wird.
Hi kds, dieser Überlegung sollte jeder zustimmen können... naja - jeder, der selbst zur Fraktion der Konstruktiven gehört :-/
> Aber ist es in Wahrheit nicht nur deswegen nur 'virtuell', weil es bislang aus technischen Gründen nicht anders geht ?
Das möchte ich den Computerspielern nicht unterstellen. Wer nicht in der Lage ist, reale und virtuelle Menschenleben scharf voneinander abzugrenzen, der ist so oder so eine Gefahr für die Allgemeinheit, mit oder ohne brutale Spiele. Mehr noch: Wenn er sich mit der Gamerei zufrieden gibt, ist er evtl. sogar weniger gefährlich.
Wegen der Freizeitpark-Attraktion mit den menschen-ähnlichen Robotern: So etwas wird sicherlich kommen, sollte man IMHO aber auch nicht verbieten. In den 90er Jahren wurde übrigens genau der umgekehrte Ansatz praktiziert: Damals schoss man auf reale Menschen - aber mit "harmloser" Munition, Farbbeutel o.Ä. ("Gotcha").
Zu deinem ersten Absatz: Ich finde es auch geschmacklos, Menschen auf dem Bildschirm die Eingeweide wegzublasen... nur: Das ist meine ganz eigene Einstellung zum Thema, die ich niemandem aufzwingen möchte. Ich will auch nicht, dass andere mir vorschreiben, wie ich zu leben oder zu denken oder was ich zu mögen habe. Deshalb ärgern mich solche Debatten wie die von Herrn Stoiber angezettelte maßlos.
CU
Olaf
"Wird es irgendwann vielleicht 'Vergnüngsparks' geben, in denen, gegen entsprechendes Entgeld versteht sich, Menschenähnliche Roboter zum Abschuss freigegeben sind oder derlei dinge ? Und würde nicht, je realistischer dieses metzeln wird, die Hemmschwelle kleiner, diesen 'Kick' dann auch in die 'nicht-virtuelle' Realität umzusetzen ?"
Uijuijui! Zu viel Futureworld damals geguckt?
Wie sieht's denn überhaupt mit cineastischer Unterhaltung aus, das Scharmützel im Zusammenhang mit dem Genozid an der nordamerikanischen Urbevölkerung zum Thema hat (vulga als "Western" bezeichnet)? Immerhin handelt es sich genau betrachtet um Kriegsfilme, die im 19.Jhdt. vornehmlich im Bereich der Guerillakriegsführung angesiedelt sind und sogar dazu dienen, Themenvorlagen für Kinderfasching darzustellen.(Staffiert mal eure Kurzen im Gegenzug z.B. als kleinen SS-Mann aus und ein riesen Hallo wär' zu recht in der Bude)
Weitere Beispiele für verkappte Kriegsfilme sind für mich die ganzen Historienschinken um Napoleon, diesem hochverehrten, größenwahnsinnigen, korsischen Proto-Adolf des 19. Jhdt., der Europa mit Mord und Totschlag überzog, wie es erst wieder so flächendeckend der WK 2 vermochte. Oder, wie steht's denn mit den Monumentalschinken aus der Antike, Ritterfilmen, Piratenfilmen etc.? Alles offensichtlich ein Frage des emotionalen Abstandes zu Geschehen. Kann mich das nicht (mehr) bedrohen, ist Gewalt offensichtlich unterhaltend und eine geselllschaftlich hoch akzeptable Form der Unterhaltung. Interessanterweise kann ich mir mit meiner Frau eher Krieg und Frieden ansehen, als die Schlacht um Midway (die mich aber als RC-Piloten natürlich wesentlich mehr fesselt, als diese Hepburn-Schmonzette *g*)
Wie schon gesagt: Nicht die gewaltbasiernd unterhaltenden Produkte schaffen die Nachfrage sondern die Nachfrage nach so etwas diese. Von daher wird ein Verbot nichts bringen und eher noch dazu dienen, so was bei Bedarf "live zu spielen" (Der eine halt mit Farbpistole der andere mit durchschlagskräftigerem Equipment.) Da ist mir die momenatene Situation der virtuellen Triebabfuhr schon lieber.
Moderator Plasberg: Hart, fair und machtlos gegen Altersstarrsinn
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,450284,00.html
Hallo Olaf und Danke für den Tip, den Abschiedsbrief mal zu lesen. Das hätte ich sonst sicher nicht getan, nicht, weil ich zu oberflächlich bin, sondern mehr, weil irgendein Mechanismus in mir automatisch blockiert, nach Verständnis für den Typen überhaupt erst zu suchen. Der Brief ist sehr bewegend, finde ich. Natürlich verabscheue ich seine Tat trotzdem, aber der Brief sagt mir zum Einen, dass es wohl kein plötzlicher Ausraster war, sondern schon fast das konsequente Ende einer langen Überlegung, und zum Andern halte ich ihn nicht mehr nur für einen "Durchgeknallten" im weiteren Sinne.
Dieser so oft angesprochene Wandel (sowohl von ihm als auch von uns) zu dem Zwang der Statussymbole scheint aber erst in den letzten Jahren so extrem geworden zu sein (oder sinds die Kiddies ?) ? Und das kann ich nur aus der Ferne bemerken. Ich war zwar lange Jahre auf einem guten Internat, aber dort lebten Söhne von Reichen, Söhne von Diplomaten UND Söhne von ganz normalen "Mittelständlern" (kostete ja schon mehr als ein Arbeiter sich leisten konnte. Meine Eltern hatten eine kleine Druckerei, also wirklich kein Grosskapital) vollkommen normal miteinander. Es gab definitiv diesen Hype mit Marken-Wahn NICHT !! Wann und warum ist der also aufgetaucht ?
Ok, war nur so eine Überlegung. Muss erstmal den Brief "verdauen".
Grüsse
Alibaba
Hi Alibaba,
genau das ist der Grund, weshalb ich den Brief hier verlinkt habe. Durchgeknallt ist der Mensch allemal, wegen seiner Tat sowieso, aber auch wegen einiger Gedanken - z.B. dass er sich selbst nicht für einen Menschen, sondern für eine Art "Gott" hält. Trotzdem, auch wenn's noch so schwer fällt: Das Schreiben enthält einige Ansätze, die sehr nachdenkenswert sind. Danke für deine Rückmeldung, auf dich scheint die Lektüre eine ähnlich zwiespältige Wirkung gehabt zu haben wie auf mich.
CU
Olaf
...zum Thema gab's schon vor zwei Jahren im Wissenschaftsmagazin "nano" (3sat) einen Filmbeitrag, der klarstellt, dass die Verantwortung für solche Amokläufe wesentlich bei den Medien und ihrer Form der Berichterstattung liegt. Er bezog sich auf den Fall Steinhäuser ("Der Freiheitsdrang des Robert Steinhäuser"). Menschen, die sozial "abgehängt" werden, denen es also an Aufmerksamkeit und Zuwendung mangelt, holen sich - wenn sie sich in auswegloser Situation und als Loser ohne Zukunft sehen - das Maximum an Aufmerksamkeit eben mit Gewalt. Und das funktioniert immer.
welche Spiele zockten denn
Hitler
Stalin
Pinnocet
Franko
Mussolini
...um nur einige zu nennen
?????????????
Die brauchten keine, die hatten das live und in 3-D zur Verfügung -leider-
Ich erinnere mich an ein posting eines VIPs, der von seiner Einsamkeit hier schrieb. Reaktionen: fast keine, Ratlosigkeit, blöde Kommentare, ein Gesprächsangebot. Mein Eindruck damals: die geballte technische Intelligenz bei Nickles half nichts, emotionale Intelligenz Fehlanzeige. Jetzt, wo es darum geht, Brutalo-Spiele schönzureden, kommen alle eifrig zu Wort. Freiheit ist, wenn ich Killer spielen darf. Toll!
Der Satz von Ingmar Bergmann ist immer noch aktuell:
"Unsere Kinder verlassen die Schule als Analphabeten des Gefühls."
@ Waldo311:
... "Freiheit ist, wenn ich Killer spielen darf. Toll!"....
Falsches Zitat, es muß heißen: Freiheit ist auch immer die Freiheit der anders Denkenden (neue deutsche Rechtschreibung, im Original: Andersdenkenden)!
..... Schreib dir das hinter die Löffel! ;-)
@winnigorny1
Es kann kein falsches Zitat sein, wenn ich eigenständig etwas formuliere
Bin auch nicht dein Hase - soviel zu den Löffeln...
Ja, ich weiß welchen Thread du meinst. Vergiss dabei aber bitte nicht, dass viele regelmäßige Nickles-Besucher - nicht nur VIPs - auch per Mail und Telefon, auch Treffen privaten Kontakt zueinander haben. Da kann man persönliche Dinge besser erörtern als in einem öffentlichen Forum. Dass der Kollege sich damals an die Öffentlichkeit gewandt hat, finde ich sehr mutig von ihm. Dass sich in besagtem Thread viele, die ihn - wie ich - persönlich kennen, nicht geäußert haben, bedeutet keinesfalls dass uns das kalt gelassen und dass sich keiner von uns bei ihm gemeldet hat.
Das Schönreden von Brutalo-Spielen ist keinesfalls mein Anliegen in diesem Thread. Ich finde diese Spiele alles andere als schön! Es nervt mich nur, dass nach einem Ereignis wie in Emsdetten postwendend, ohne weitere Reflexion und Diskussion, mit einer irritierenden Selbstverständlichkeit ein Verbot dieser Spiele gefordert wird. Das halte ich nicht für die richtige Lösung, insbesondere da die Ursachen erwiesenermaßen ganz woanders liegen.
Wann hat Ingmar Berman dieses Satz gesagt? Er ist heute aktueller denn je.
Danke für deinen kritischen Beitrag, der auch mir Gelegenheit zu einer Klarstellung gegeben hat.
CU
Olaf
@Olaf19
Was mich eigentlich gewundert hat, war die Agressivität in der Überschrift (FRESSE) - im Gegensatz zu deinen vielen sonst so locker und elegant formulierten postings...
Natürlich meldet sich da bei dir und anderen eine Art Unrechtsbewusstsein, dass diese simple Verknüpfung Amokläufer - Spiele verbieten so nicht zulässig ist. Das aufzugreifen und hier reinzustellen war dann wie ein aufgelegter Elfmeter, mit der erwarteten Reaktion. Brutalo-Spiele sind für mich nicht Ursache, aber sehr wohl Symptom einer kranken Gesellschaft. Etwas mehr selbstkritische Nachdenklichkeit aus der Ecke der Computer-Freaks hätte mir halt mehr imponiert als diese reflexhafte Beschwörung der Freiheit.
Das Bergman-Zitat kenne ich noch aus meiner Schulzeit, wer googelt, findet öfter den Begriff "Analphabeten des Gefühls" Bergman zugeschrieben, genauer lokaliseren kann ich es nicht. Aber wesentlich ist ja die Aussage, die dann Daniel Goleman in seinem Buch "Emotionale Intelligenz" komprimiert hat. Nur ein paar Stichworte aus dem Vorwort zur deutschen Ausgabe (1997):
"Das Buch verdankt sein Entstehen meiner unmittelbaren Erfahrung einer Krise in der amerikanischen Zivilisation, mit erschreckender Zunahme der Gewaltverbrechen...Wie Wilhelm Heitmeyer von der Universität Bielefeld beobachtet hat, entwickelt sich die gesellschaftliche Dynamik zu größerem Konkurrenzkampf ...und zu weniger Solidarität...Verstärkung eines rücksichtslosen Durchesetzungsstrebens...
In dieser Atmosphäre treten nun ...Anzeichen einer sich verschärfenden emotionalen Krise ...auf.
All das macht es dringlich, das emotionale Alphabet zu beherrschen. In unserem Zeitalter sind die Kräfte und Fähigkeiten des Herzens genauso lebenswichtig wie die des Kopfes." (S.7f.)
> ...im Gegensatz zu deinen vielen sonst so locker und elegant formulierten postings...
Danke für die Blumen :-) Ja, ich hatte mich diesmal ungewohnt scharf artikuliert - im Sinne einer sachlichen Diskussion wäre eine verkürzte Andeutung des Dieter-Nuhr- Zitats (z.B. "Wenn man keine Ahnung hat... unsere Politiker und die Computerspiele") sicher besser gewesen. Sei's drum - editieren kann ich die Überschrift nicht mehr - nun muss ich für die Folgen geradestehen *g*. Wobei es nicht das erste Mal ist, dass mir impulsive Formulierungen herausrutschen...
Im Grunde hast du recht - die Beschwörung der individuellen Freiheit mündiger Bürger auf der einen Seite ist auf ihre Weise genau so reflex- oder formelhaft wie die Forderung nach einem Verbot der Spiele auf der anderen Seite. Bei Lichte besehen bellen die Pawlow'schen Hunde auf beiden Seiten des Geschehens.
Brutalo-Spiele als Symptom einer kranken Gesellschaft? Weiß nicht so recht... ich denke eher, das ist ein Ausdruck der technischen Weiterentwicklung. Ich kann mich noch erinnern, wie wir als Fünfjährige Anfang der 70er im Kindergarten abgebrochene Zweige, Stöcke und Knüppel zu virtuellen Schusswaffen umgewidmet und damit aufeinander losgeballert haben - hätten wir damals realitätsnäheres Kriegsspielzeug gehabt, so in der Art von Gotcha, wir wären begeistert gewesen - auch vor 30 Jahren schon. Gewalt in der Schule, insbesondere auf dem Hin- und Heimweg sowie auf den Pausenhöfen war ebenfalls damals schon ein Thema.
Trotzdem ist eine Abnahme von gesellschaftlicher Solidarität und menschlicher Wärme - Gefühle zu zeigen gilt ja oft als Ausdruck von Schwäche! - und Zunahme von Gleichgültigkeit, Ich-Bezogenheit, Ellbogenmentalität im Zeitalter der Verteilungskämpfe und schwindender Massenkaufkraft nicht zu leugnen... Auswüchse dieser klaren Fehlentwicklung zeigen sich dann in Erfurt 2002 oder Emsdetten 2006.
Emotionale Intelligenz ist ein sehr gutes Stichwort - wenn dies möglichst früh sowohl durch Schule als auch Elternhaus gefördert würde, wäre für die Zukunft viel gewonnen. Aber bis dahin ist es wohl noch ein langer Weg.
THX für deine Beiträge
Olaf
ich sehe das so: bei solchen personen wie diesem amok man fürhen solche spiele schon tendensiell zu einer steigerung des ganzen. also eigendlich liegt die ursache schon auf seiten des users. das game verstärkt es aber etwas, was wiederum zu einer weiteren abkapselung des users führt und so weiter.
solche spiele zu verbieten wäre genauso sinnlos wie den alkohol zu verbieten, mit der begründung, dass sich einige täter vor ihren taten mut antrinken.
amoktaten hat es schon seit menschengedenken gegeben, und wird es immer geben. lange bevor es ballerspiele gab, und es wird wohl auch amoktaten geben, so lange es menschen gibt. meiner ansicht nach wäre viel mehr getan, wenn man solchen menschen hilft, in dem man ihnen wege zeigt, mit anderen mitmenschen in kontakt zu kommen.
anständige jugendarbeit ist aber leider hier nicht mehr so sehr verteten. einerseits weil es auf grund des ach so tollen datenschutzes unnötig erschwert wird, andererseits ist jugendarbeit etwas, dessen wirkung man nicht unmittelbar messen kann, und daher in unserer leistungsgeselllschaft oft als stiefkind behandelt.
lg, anna