Die CPU (Central Processing Unit) ist seit jeher das Herz eines jeden Computers. Seit den Zeiten des alten IBM PC hat sich die Technik drastisch weiterentwickelt.
Heutzutage kann man nicht mehr sagen, dass eine höhere Taktfrequenz automatisch mehr Leistung bringt. Weiterhin ist beim modernen Gaming oft die Grafikkarte in erheblichem Maße an der Spielperformance beteiligt.
Evolution der Prozessoren des PC
Bei der Vorstellung des ersten IBM PC war die Welt einfach: Die damaligen CPUs konnten Daten relativ proportional zur jeweiligen Taktgeschwindigkeit verarbeiten. Mehr Taktfrequenz bedeutete direkt mehr Leistung.
Hochleistungssysteme konnten auf einem Mainboard mehrere CPUs zur Leistungssteigerung unterbringen.
Mit dem Core2Duo hat Intel schließlich auf dem Consumermarkt die erste CPU vorgestellt, die in einem Gehäuse streng genommen 2 CPUs beherbergt. Was vorher ein Mainboard mit zwei Sockeln benötigt hat, ließ sich nun auf einem Mainboard mit nur einem Sockel unterbringen. Heutzutage spricht man dann von einer CPU, wenn man den ganzen Keramikkörper eines Prozessors meint, die einzelnen Einheiten werden dann Kerne genannt.
Wer ist der Beste?
Die Antwort ist einfach: Den Besten gibt es eigentlich nicht. Jede Bestenliste ist nach einer Eignung für bestimmte Zwecke oder Benchmarks entstanden. Ob man hier die Bestenliste von Only4gamers.de studiert, ob man bei cpubenchmark.net oder spec.org standardisierte Benchmarkergebnisse ermittelt: Jede CPU hat ihre Stärken und Schwächen. Ein "Viel hilft viel" ist grundsätzlich richtig, lässt aber auch den Preis in die Höhe schnellen. Ein Verständnis der Mechanismen von Software hilft, ein optimales Verhältnis aus Leistung, Preis und benötigter Umgebung (Mainboard, RAM, Kühlung) zu finden. Letztendlich schafft nur eine harmonische Umgebung beste Ergebnisse.
Single-Thread und Multithread
Heutige Prozessoren bieten bereits im Consumersegment bis zu 8 Kerne. Das hört sich viel an. Leider gilt hier nicht zwingend, dass Anzahl der Kerne mal der Taktfrequenz die Gesamtleistung ist. Wenn die Software aufgrund des internen Designs nicht alle Kerne gleichzeitig benutzen kann, so sind diese wertlos.
Daher gilt die einfache Faustregel: Höhere Taktfrequenz beschleunigt immer eine CPU, mehr Kerne müssen von der Software auch unterstützt werden.
Als weitere Faustregel kann man sagen, dass die Größe der Caches auf der CPU einen Einfluss auf die Leistung hat. Besonders bei Intel Core-i3/i5/i7 ist die Cache-Größe eines der auffälligsten Unterscheidungsmerkmale.
Turbo Boost und dynamische Frequenzanpassung
Die Hersteller lassen sich verschiedene Techniken einfallen, um eine CPU einerseits möglichst stromsparend zu betreiben und andererseits Höchstleistung abfordern zu können. Heutige Prozessoren variieren ihre Taktfrequenz anhand der CPU-Temperatur. Solange diese noch unterhalb des Grenzwertes ist, kann die Taktfrequenz (oft als Turbo Boost bezeichnet) über die normale Rate erhöht werden, was kurzzeitig zusätzliche Geschwindigkeit bringt.
Auswahl der richtigen CPU für das jeweilige Spiel
Wenn ein Spiel sogenannt GPU-intensiv ist (viele 3D-Shooter etc.), ist das Geld besser in die Grafikkarte investiert. Ist ein Spiel eher ein Open-World-Adventure, bei dem viele Parameter koordiniert werden müssen, ist es meist CPU-lastig. Einige Spieleseiten veröffentlichen dazu bei Tests der beliebtesten Spiele ihre Erkenntnisse.
Generell gilt, dass eine höhere Taktfrequenz alle Operationen beschleunigt. Erst danach sollten CPUs mit vielen Kernen in Erwägung gezogen werden, da diese ggf. nicht von jedem Spiel genutzt werden oder spezielle Mainboards benötigen.
Hier sollte man die Kosten des Gesamtsystems berücksichtigen und auch die Abwärme der CPU (TDP, Thermal Design Power) nicht vernachlässigen. Die Abwärme muss schließlich aus dem Gehäuse abgeführt werden, damit die CPU im wahrsten Sinne des Wortes einen kühlen Kopf behält.