Hi!
Eigentlich sind deine Erfahrungen kein Wunder und unterstreichen wieder die allgemeinegültige Einschätzung, dass es nur zwei Arten von Händlern gibt:
1. Gute
2. Schlechte
Es ist allerdings der falsche Weg diese Zwei Arten eindeutig auf Versand- und Schlepphändler verteilen zu wollen. ;-)
Die üblichen Ketten und Supermärkte unterscheiden sich in einer Sache nicht vom normalen Versand-Händler: sie machen ihren Umsatz über die Masse.
Im Unterschied zum Versandhandel müssen sie dass mit einer eingeschränkten Produktpalette hinbekommen. Grosse Produktanzahl überfordert die Logistik bei der Warenverteilung/Lieferung, weil das ja nicht kosten darf.
Um das zu ereichen, muss man wenig Artikel billigst einkaufen (= gute Kondition = Qualität lala) und möglichst schnell verhökern.
Billige Versandhändler können mehr Artikel führen, da sie den Krempel nicht auf Filialen verteilen müssen (das ist das, was richtig Zeit und Geld kostet; das Zeugs muss ja manuell umgepackt werden und die Filialen können nicht mit identischer Ware beliefert werden, da ist jede Lieferung also ein neuer Einzelfall). Ausnahme sind hier allerdings Aldi&Co - nur haben die eigentlich keine echte Auswahl.
Zudem wird durchaus Just-in-Time geordert, so dass die Ware noch unterwegs sein kann, wenn die Prospekte mit dem Preisknaller schon in den Druck gehen. Mit Glück sind die Artikel dann rechtzeitig da, mit nochmehr Glück kann das zentrale Lager nachliefern (falls die Kunden mehr wollen, als in die Filiale geliefert wurde) und wenn man für einen Tag König ist, dann kann bei nachträglichen Bestellungen noch was aus anderen Filialen transferiert werden.
Wer weiss schon, ob man die Grafikkarte nochmal zu dem Preis in Taiwan ordern kann, wie beim letzten Mal. Nicht selbst importieren wäre zu teuer, man muss ja die Leute und die Filialen bezahlen.
Und nicht vergessen, dem Kunden wird immer gesagt "Klar können wir das (nach)bestellen." und die Ware ist immer in zwei Wochen da... ;-)
Und dann muss der Fahrer der Spedition auch noch den Laden finden (kein Witz, alles schon erlebt - selbst mein Plus um die Ecke hat Probleme, dass Lieferungen teilweise erst Abends eine Stunde vor Ladenschluss kommen - der Laden ist dann quasi leergekauft; das ist also kein reines Problem der EDV-Händler).
Wenn Komplett-Rechner nicht geliefert werden, dann sind das vergleichbare Probleme ("Mist, wir müssen nochmal 500 Mainboard ordern! Sind aber gerade teuerer geworden, damit können wir die Kalkulation nicht halten. Der Billige kann erst in einer Woche liefern, also warten wir. Die Kunden müssen eh' bestellen und warten.").
Im Prinzip haben die Versender vergleichbare Probleme. Etliche kleine Händler arbeiten auch nicht anders, haben aber durch ihre geringe Menge an Ware, die sie direkt importieren oft noch grössere Probleme.
Gute Händler müssen auch auf Ware warten, können Einzelteile aber über andere Distributoren ordern - aber nicht zu den Preisen, für die man 500Stück direkt aus Taiwan ordern kann.
Wenn die Leute dann auch noch Plan haben und Fehler beheben können, dann spricht sich das auch rum. Und wenn (wei in meinem Fall), ganze Lehrstühle einer Uni ihre Rechner bei einem Händler kaufen, dann ist das ein Händler zu dem man gehen kann. :)
Naja, meistens - es gab' auch schon Händler, die den Ansturm nicht überlebt haben...
Die Probleme liegen im System. Eine gute Kette oder grosser Versandhändler kann nur besser damit umgehen und dass muss auch nicht immer klappen.
Ich finde, man kann nicht pauschal sagen welcher Händlertyp gut ist und welcher nicht. Die Probleme und Unfähigkeiten gehen durch alle Gruppen. IMHO kann man nur sagen ein konkreter Händler ist gut oder schlecht.
Wer einen guten Händler in der Nähe hat, hat Glück. Wer einen guten im Internet kennt, auch. Alle anderen müssen sich über den Händler schlau machen, bei dem sie Ware kaufen wollen, dass geht ja Dank des Internetes und einiger (inter)netter Erfindungen (z.B. Newsgroups, Suchmaschienen, Verbraucherportale) recht gut.
Bis denn
Andreas