Teurer Elektroschrott - Unsere Kinder müssen es ausbaden
Systemcrasher / 7 Antworten / BaumansichtDas ist mal wieder so einer der Artikel, für den Nickels ja 1. bekannt ist und bei dem 2. seine typische Schreibe absolut angebracht ist, kommt mir bei sowas schließlich selbst die Galle hoch.
http://www.nickles.de/c/s/das-experiment-kaputte-geraete-ohne-fachkenntnisse-reparieren-709-2.htm
Auch ich habe schon so manch ein Gerät praktisch für Umme repariert, oder von einem Freune mit Fachkenntnissen reparieren lassen.
Die Liste ist lang: Abgesehen von den 1970ger Jahre-Radiorekorder (Universum) bei dem der damals schweineteure Akku (Extrazubehör) schlicht weg abgeraucht ist (im wahrsten Sinne des Wortes dampfte er Schwefelsäuredampf aus!!!)., ging die Sache dann mit dem ersten "Markengerät" weiter. AIWA-Walkman mit Autoreverse. Das war damasl so ziemlich das teuerste vom feinsten, was es in dieser Hinsicht zu kaufen gab.
Angeblich bis zu 7 Stunden Musikgenuß mit einer Batterieladung (2 x AAA). Tatsäcjhlich lief das Gerät nur bai abgeschaltetem Ton so lange d.h. der Motor drehte sich so lange. Tatsächlich konnte man nacvh allerspätestens 5 Stunden nichts mehr hören (Markenalkaline).
Nach ca. 6 Monaten (so lange galt damals die gesetzliche Garantie), klemmte der Autoreverse, d.h. die Kassette konnte nicht mehr in die andere Richtung agespielt werden. Ein Freund von mir überprückte damals die Funktion,, es hieß seitdem bei mir Autoperverse, aber das Gerät funzte Jedenfalls mit Batterien bzw. Akkus. Anders mit Netzteil: Hier lief das Gerät lediglich in Zeitlupe, was dem Musikgenuß nicht gerade guttat..
Ich habe seitdem nie wieder ein AIWA-Gerät gekauft.
Auf der anderen Seite: Mein erster Fernsher: Noname Billigmarke, gekauft 1982. Damals allerdings stolze 750,-- DM. Nach ca. 10 Jahren ging der Einschalter kaputt. Gerät aufgeschraubt und einen Schaltplan drin gefunden. An den Schalter kam ich zwar nicht, ich hätte sonst die Bildröhre ausbauen müssen, aber ein Tropfen Sekundenkleber löste das Problem: Der Schalter ist nun fixiert, und Ein- bzw. Ausschalten kann man das Gerät genauso gut über die Steckdose. Funzt heute noch und steht oim Schlafzimjmer.
Mein 2. Fernseher gekauft 1999 für sagenhafte 444,--DM läuft bis heute einwandfrei. Hat ein Super Bild und braucht weniger Srom als ein Plasmafernseher. Dabei ist er ein ziemlich großes Gerät,, eigentlich zu groß für mein Wohnzimer.
So ziemlich die größte Bildschirmdiagonale, die es damals bezahlbar gab.
Andererseite hat sich ein Kumpel von mir vor ca. 2 Jahren ein Braun-Rasiergerät gekauft und das Teil war nach einem halben Jahr "kaputt", d.h., der Scherkopf machte sich selbstständig. Etwas Papier zwischen Scherblatt und Fassung und das Teil hält.
Man könnte ja eigentlich über Kunden lachen, die sich auf diese Art veralbern lassen, denn vernünftige Menschen machen um solche Firmen zukünftig einen Bogen.
Aber: All der Elektroschrott bringt imense Umweltprobleme mit sich - aller Recycling zum Trotz.
Herstellung und Transport fressen Unmengen fossiler Energie, Knappe Ressourcen werden noch knapper usw.
Eigentlich ein Verbrechen an unseren Kindern.
Und an uns selber.
Würde sich die Reperatur von defekten Elektrogeräten wieder lohnen (ebenso die von Kleidung), würde das viele neue Arbeitsplätze schaffen, in den Entwicklungsländern könnten die Menschen endlich wieder ein sinnvolles Leben führen weil sich Ausbeutung nicht mehr lohnen würde, außerdem würde die Kluft zwischen Extrem reich und extrem arm kleiner. Weil es weniger extrem Reiche und viel weniger extrem Arme gäbe.
Aber solange unsere Wirtschaft lediglich auf "Wachstum" ausgelegt ist (wo soll sie denn hinwachsen?) statt auf Nachhaltigkeit, so lange wird sich nichts ändern.